Die Herrnhuter Losungen waren für Bonhoeffer eine wichtige Hilfe in schwierigen Lebenssituationen. Das zeigt sich in unterschiedlichen Phasen seiner Biographie. Peter Zimmerling fragt nach der grundsätzlichen und konkreten Bedeutung, die die Losungen für Bonhoeffers Glauben und Leben besaßen.

Obwohl Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) wahrscheinlich der prominenteste Losungsleser des 20. Jh. war, gibt es meines Wissens bisher nur drei Artikel, die Bonhoeffers Losgebrauch näher untersuchen.1 In seinem eigenen Werk finden sich Hinweise auf die Losungen im Buch »Gemeinsames Leben« und vor allem in »Widerstand und Ergebung«.2 Im letzten Band der Gesamtausgabe von Bonhoeffers Werken3 sind seine im Gefängnis entstandenen Auslegungen der Herrnhuter Losungen für Eberhard und Renate Bethge abgedruckt. Der Nachlass Bonhoeffers, den die Preußische Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt, enthält Exemplare seiner Losungsbücher aus den 1930er und 1940er Jahren. Bonhoeffers Freund Eberhard Bethge hob den biographischen Wert dieser Bücher hervor: »Besonders wertvoll für mich ist das Losungsbüchlein Dietrichs von 1944, in das er mit Bleistift z.B. ganz kurz eingetragen, wer ihn [im Gefängnis] hat besuchen können und außerdem, ob ein schwerer Luftangriff stattgefunden hatte.«4

Die folgenden Überlegungen gliedern sich in fünf Teile. In einem ersten Teil möchte ich auf Spurensuche gehen: In welchen Lebenszusammenhängen wird bei Dietrich Bonhoeffer das Lesen des Losungsbüchleins greifbar? Dabei fällt auf, wie vielfältig sich der Losungsgebrauch Bonhoeffers darstellt. In den sich anschließenden Teilen ist nach der inhaltlichen Bedeutung zu fragen, die die Losungen für Bonhoeffers Glauben und Leben besaßen. Sie waren für ihn eine wichtige Entscheidungshilfe in schwierigen Lebenssituationen. Das soll exemplarisch an der Bedeutung der Losungen während seiner USA-Reise unmittelbar vor Kriegsbeginn 1939 gezeigt werden. Die Losungen entfalteten für Bonhoeffer je länger je mehr eine gemeinschaftsstiftende Kraft. Das galt besonders nach der Schließung des Finkenwalder Predigerseminars durch die Gestapo 1937. Vor allem in den zwei Gefängnisjahren vor seiner Hinrichtung gehörten die Losungen neben Paul-Gerhardt-Liedern zu Bonhoeffers spirituellen Grundnahrungsmitteln. In einem abschließenden Teil soll ein theologisches Resümee aus Bonhoeffers Losgebrauch gezogen werden.

1.  Die Losungen im Leben Bonhoeffers – eine Spurensuche

Vorgeschichte

Für Bonhoeffers Wunsch, Theologie zu studieren und Pfarrer zu werden, spielte die von der Mutter und der Erzieherin Maria Horn repräsentierte herrnhutische Frömmigkeit eine nicht zu unterschätzende Rolle. Paula Bonhoeffer hatte in ihrer Jugend einige Monate in Herrnhut verbracht. Sie öffnete sich dort den Idealen der Herrnhuter Brüdergemeine.5 Diese blieben allerdings während ihrer Ehe – aufgrund des Agnostizismus ihres Mannes Karl Bonhoeffer – zunächst im Hintergrund. Neben der Mutter übte die Herrnhuterin Maria Horn Einfluss auf die religiöse Erziehung der Bonhoeffer-Kinder aus. Sie war als Erzieherin von 1908 bis zu ihrer Heirat in den 1920er Jahren im Hause Bonhoeffer tätig und wurde wie ein Familienmitglied betrachtet. Sabine Leibholz, Dietrich Bonhoeffers Zwillingsschwester, erinnert sich, dass die Kinder durch »Hörnchen«, wie sie von allen liebevoll genannt wurde, die Lieder und Melodien der Brüdergemeine gelernt hätten.6 Obwohl sowohl die Mutter als auch das Kindermädchen durch die Spiritualität der Herrnhuter Brüdergemeine geprägt waren, wurde das Losungsbüchlein im Hause Bonhoeffer nicht gelesen – so die Mitteilung der Zwillingsschwester Bonhoeffers.7 Es ist deshalb anzunehmen, dass er das Losungsbüchlein während seiner Kindheit und Jugend noch nicht gebraucht hat.

Sicher ist, dass Dietrich Bonhoeffer in den 1930er Jahren zum regelmäßigen Leser der Losungen wurde. Von Anfang an war er Mitglied der Bekennenden Kirche, die sich im Widerstand gegen die nationalsozialistische Unterwanderung der evangelischen Kirche formiert hatte. In der Zeit des Kirchenkampfes erwiesen die Losungen für viele Mitglieder der Bekennenden Kirche ihre Kraft: Sie gaben Orientierung in Entscheidungsfragen der Kirche und des Einzelnen, festigten die Verbundenheit zwischen den Mitgliedern der Bekennenden Kirche und stärkten den Glauben, indem sie täglich zum »Dranbleiben« an dem einmal als richtig Erkannten ermutigten. Im Hinblick auf die Losung am Geburtstag Martin Niemöllers im Konzentrationslager Dachau am 14. Januar 1942 schrieb dessen Mitgefangener, der spätere Weihbischof von München Johannes Neuhäusler: »Psalm 116,3: ›Stricke des Todes hatten mich umfangen, und Schrecken des Verderbens hatten mich getroffen.‹ Wer so am eigenen Leib und so oft im eigenen Leben Gefahren bestanden und Rettung gefunden hat, der kann um so überzeugender und wärmer Notleidende und Gefährdete, Versinkende und Verzweifelte auf den großen Helfer hinweisen ...«8

In dieser Zeit wurde der Grund gelegt für den Siegeszug des Losungsbuches nach dem Zweiten Weltkrieg: Aus einem Andachtsbuch für den relativ kleinen Kreis der Mitglieder und Freunde der Brüdergemeine entwickelte es sich zum heute am weitesten verbreiteten Andachtsbuch des Protestantismus in Deutschland.9 Das Vorbild Bonhoeffers und anderer bekannter Mitglieder der Bekennenden Kirche mit ihrem täglichen Losungsgebrauch trug maßgeblich dazu bei.

Als Predigerseminardirektor

Das Losungsbuch wurde für Bonhoeffer in dem Moment noch wichtiger, als er Direktor des Predigerseminars der Bekennenden Kirche in Finkenwalde bei Stettin 1935 wurde. Von Anfang an waren die Predigerseminare der Bekennenden Kirche illegal, auch wenn Finkenwalde erst zwei Jahre später, 1937, von der Gestapo versiegelt wurde. Im Lauf der Zeit entwickelte sich das Losungsbuch mehr und mehr zum einzig verbleibenden Verbindungsglied zwischen Bonhoeffer und seinen ehemaligen Vikaren. Eberhard Bethge schreibt dazu: »Die Losungen begannen für die Finkenwalder, also auch für Bonhoeffers Verbindung mit ihnen, eine wesentlichere Rolle zu spielen, als die Vervielfältigungsmaschinen und das Kopieren unter Goebbels Aufmerksamkeit in die Illegalität zu geraten drohten, was dann im Krieg volle Realität wurde.«10 Das Wissen, sich an jedem Morgen die beiden gleichen Bibelworte von Gott zusprechen zu lassen, verlieh innere Kraft.

Dazu kam ein Weiteres: Bonhoeffer hatte in Finkenwalde die tägliche Meditation eines mehrere Tage gleich bleibenden Bibeltextes eingeführt.11 Diese Praxis sollte auch von den ehemaligen Finkenwalder Vikaren weitergeführt werden, die bereits eine Pfarrstelle übernommen hatten. Dazu wurden die Meditationstexte jeweils ein Vierteljahr vorher in einem Rundbrief allen Ehemaligen mitgeteilt. Für den Fall, dass es aufgrund staatlicher Repressionen nicht mehr möglich sein würde, vervielfältigte Rundbriefe zu versenden, wurde vereinbart, bei der täglichen Meditation auf die unter den Losungen angegebenen Bibeltexte zurückzugreifen. Auf diese Weise sollte sichergestellt werden, dass man auch in Zukunft über die gleichen Texte meditieren konnte. Eberhard Bethge teilte mit: »In Vorbereitung dieser Lage wurde also vereinbart, daß, wenn nun die Möglichkeit, die Meditationstexte für das nächste Vierteljahr mitzuteilen, verschwinde, man sicher sein sollte, daß alle, die das Meditieren weiter betrieben, wissen sollten, er, Dietrich Bonhoeffer, und die anderen würden immer gemäß der Texte des Losungsbüchleins, dessen Verbot man nicht erwartete, ihre tägliche Meditation und Fürbitte abhalten.«12

Im aktiven Widerstand gegen Hitler

Nach dem Ende der Arbeit in den Predigerseminaren und seit dem aktiven Eintritt in den Widerstand gegen Hitler begann Bonhoeffer die Losungen stärker auch für seine persönliche Frömmigkeit zu schätzen. Als das gemeinsame Leben mit den Vikaren und Bruderhaus-Mitgliedern in Finkenwalde und nach einiger Zeit auch in den Sammelvikariaten aufhörte und die rastlose Reisetätigkeit begann, griff er verstärkt zur Losung. Jetzt brauchte er das Losungswort als Parole für die täglichen Auseinandersetzungen, die allein durchgefochten werden mussten, mehr als bisher, wo er in einer kommunitären Gemeinschaft mit anderen Christen gelebt hatte. Dazu kam, dass er jetzt häufig weder Zeit noch Kraft hatte, längere Bibelabschnitte zu meditieren. Bonhoeffer entdeckte die Losung als Entscheidungshilfe, als Anstoß für geistliche Gedanken und als Grundlage des Gebetes. Das wird – wie wir gleich sehen werden – deutlich im Tagebuch seiner Amerikareise von 1939, vor allem aber in den Briefen und Aufzeichnungen aus der Haft, die in »Widerstand und Ergebung« posthum nach dem Krieg von Eberhard Bethge herausgegeben worden sind. Man kann feststellen, dass die Losungen in den letzten Lebensjahren für Bonhoeffer kontinuierlich wichtiger wurden – genau wie die Paul-Gerhardt-Lieder. Er kehrte damit zurück zu den Grundformen evangelischer Spiritualität, die von ihrem reformatorischen Ursprung her – als Familien- und alltagsverträgliche Frömmigkeit – Lied- und Bibelspruchfrömmigkeit ist. Bonhoeffer relativierte damit seine früher im »Gemeinsamen Leben« geäußerte Kritik an einem Bibelgebrauch, der primär auf das Wort für den Tag ausgerichtet war. Angesichts von Vereinzelung und Bedrohung durch die Nazis wurden theologische Ideale als wirklichkeitsfremd entlarvt.

2.  Die Losungen als Entscheidungshilfe in schwierigen Lebenssituationen

Beim Losgebrauch Dietrich Bonhoeffers fällt auf, dass ihm Losungswort und Lehrtext zur Entscheidungshilfe in schwierigen Lebenssituationen wurden. Wegen des Entzugs der Lehrerlaubnis an der Berliner Universität und wegen des bevorstehenden Krieges ermöglichten ihm amerikanische Freunde im Sommer 1939 – unmittelbar vor Kriegsbeginn – eine Vortragsreise in die Vereinigten Staaten. Dahinter stand die Idee, dass Bonhoeffer angesichts des heraufziehenden Krieges im sicheren Amerika überleben sollte. Zudem erlaubte ihm der Aufenthalt in den USA, dem Wehrdienst in Hitlers Armee zu entgehen, den er aus Gewissensgründen meinte verweigern zu müssen. Die Amerikareise brachte ihn jedoch in einen schweren Konflikt. Er rang um die Frage, ob er in den USA bleiben oder nach Deutschland zurückkehren sollte.

Es gibt ein bewegendes Tagebuch aus dieser Zeit.13 An vielen Tagen enthält es die von Bonhoeffer abgeschriebenen Losungen und Lehrtexte. Fast immer scheint er den Tag mit beiden Bibelworten abgeschlossen zu haben. Offensichtlich halfen ihm die Losungen, zum inneren Frieden zu finden, sodass er schließlich eine klare Entscheidung treffen konnte. Am 8. Juni 1939, auf dem Schiff während der Hinreise in die Vereinigten Staaten, lautete die Losung für diesen Tag: »Richtet recht, und ein jeglicher beweise an seinem Bruder Güte und Barmherzigkeit« (Sach. 7,9). Bonhoeffer notierte dazu: »Das erbitte ich zuerst von Euch, meinen Brüdern zu Haus. Ich will in Euren Gedanken nicht geschont sein […].« Zum Lehrtext am 9. Juni 1939 aus Joh. 12,26 (»Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein«) hielt er fest: »Große Programme führen uns immer nur dorthin, wo wir selbst sind; wir aber sollten uns nur dort finden lassen, wo Er ist. Wir können ja nirgends anders mehr sein, als wo Er ist. Ob Ihr drüben, oder ich in Amerika arbeite, wir sind beide nur, wo Er ist. Er nimmt uns mit. Oder bin ich doch dem Ort ausgewichen, an dem Er ist?« Am Tag unmittelbar vor der Ankunft in Amerika lauteten Losung und Lehrtext: »Er kennt ja unsers Herzens Grund« (Ps. 44,22); »Jetzt erkenne ich’s stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin« (1. Kor. 13,12). Bonhoeffer schrieb im Tagebuch: »Wenn nur die Zweifel am eigenen Weg überwunden wären.«

Kaum in den USA angekommen, beschloss er nach tagelangem, zermürbenden Zweifeln nach Deutschland zurückzukehren: »Besuch bei Leiper. Damit ist wohl die Entscheidung gefallen. Ich habe abgelehnt [...]. Für mich bedeutet es wohl mehr, als ich im Augenblick zu übersehen vermag. Gott allein weiß es.« Am Tag der Absage, dem 20. Juni, lautete die Losung: »Ich bin der Herr, der von Gerechtigkeit redet und verkündigt, was da recht ist« (Jes. 45,19). Im Lehrtext stand: »Sintemal ihr den zum Vater anrufet, der ohne Ansehen der Person richtet nach eines jeglichen Werk, so führet euren Wandel, so lange ihr hier wallet, mit Furcht« (1. Petr. 1,17). Bonhoeffer schrieb dazu: »Die Losung spricht heute ganz furchtbar hart von Gottes unbestechlichem Gericht. Er sieht gewiß, wie viel Persönliches, wie viel Angst in der heutigen Entscheidung steckt, so mutig, wie sie aussehen mag […]. Darum kann man nur bitten, daß Gott uns richten und vergeben wolle […]. Am Ende des Tages kann ich nur bitten, daß Gott sein gnadenvolles Gericht üben möge über diesen Tag und alle Entscheidungen. Es ist nun in seiner Hand.« Am Tag darauf, den 21. Juni, hielt Bonhoeffer im Tagebuch fest: »Zu meiner Entscheidung kommen natürlich immer noch Gedanken […]. Werde ich es bereuen? Ich darf es nicht, das ist sicher [...]. Wieder spricht die Losung so hart: ›Er wird das Silber prüfen und reinigen‹ (Mal. 3,3). Es ist auch nötig. Ich kenne mich nicht mehr aus. Aber Er kennt sich aus; und am Ende wird alles Handeln und Tun klar und rein sein.« Offensichtlich bemühte Bonhoeffer sich darum, seinen Entschluss, nach Deutschland zurückzukehren, im Gespräch mit den Losungen zu bewähren. Dabei verstand er die Bibelworte als Anrede Gottes, hineingesprochen in seine persönliche Situation.

Einige Tage später, am 26. Juni, unmittelbar vor der Rückkehr nach Europa, las Bonhoeffer 2. Tim. 4,21: »Komme noch vor dem Winter.« Er ließ sich die Bitte des Paulus an Timotheus ganz persönlich gesagt sein: »Das geht mir den ganzen Tag nach. Es geht uns wohl so wie den Soldaten, die vom Feld in den Urlaub kommen und trotz allem, was sie erwarteten, wieder ins Feld zurückdrängen [...]. Es ist gar nichts Frommes, sondern etwas fast Vitales. Aber Gott handelt nicht nur durch fromme, sondern auch durch solche vitalen Regungen. ›Komm[e] noch vor dem Winter‹ – Es ist nicht Mißbrauch der Schrift, wenn ich das mir gesagt sein lasse. Wenn mir Gott Gnade dazu gibt.«

Das Wort aus 2. Tim 4,21. bestärkte Bonhoeffer darin, nicht in den USA zu bleiben. In der Literatur ist immer wieder zu lesen, dass die Bibelstelle aus den Herrnhuter Losungen während dieser Tage stammte. Das stimmt nicht. Die Losungen wurden und werden ausschließlich aus dem AT entnommen. Aber auch die Durchsicht der aus dem NT entnommenen Lehrtexte während Bonhoeffers Zeit in Amerika ergab, dass 2. Tim. 4,21 nicht vorkam. Bonhoeffer muss diesem Wort also zufällig bei der Bibellektüre begegnet sein.

Noch aus New York hatte Bonhoeffer an Reinhold Niebuhr, einen amerikanischen Freund, als Begründung dafür, warum er nicht in den Vereinigten Staaten bleiben konnte, geschrieben: »Diese schwierige Epoche unserer nationalen Geschichte muß ich bei den Christenmenschen Deutschlands durchleben. Ich habe kein Recht, an der Wiederherstellung des christlichen Lebens in Deutschland nach dem Kriege mitzuwirken, wenn ich nicht die Prüfungen dieser Zeit mit meinem Volk teile.«14

3.  Die gemeinschaftsstiftende Kraft der Losungen

Angesichts seiner Mitarbeit im Widerstand gegen Hitler, die für Bonhoeffer einen einsamen Weg bedeutete, der Zerstreuung der ehemaligen Schüler und Vikare im Krieg und später seiner eigenen Gefangenschaft entfalteten die Losungen für Bonhoeffer mehr und mehr ihre gemeinschaftsstiftende Kraft. Das gemeinsame Lesen der Losungen half, die geistliche Gemeinschaft mit Freunden, Schülern und Verwandten über alle räumlichen Trennungen hinweg zu bewahren. Wo auch immer sie sich gerade aufhielten: Indem sie alle täglich auf das gleiche Wort Jesu Christi hörten, blieben sie miteinander verbunden. Außer in den Rundbriefen an die ehemaligen Finkenwalder Vikare ist der Austausch über die Losungen besonders in »Widerstand und Ergebung« zwischen dem Inhaftierten und seinen Eltern und seinem frisch verheirateten Freund Eberhard Bethge und dessen Frau Renate eindrucksvoll dokumentiert.15

Die Losungen wurden zum Zeichen der Vergewisserung, in der gleichen geistlichen Gemeinschaft mit Jesus Christus zu leben. Im Weihnachtsrundbrief an die ehemaligen Finkenwalder Vikare vom 20.12.1937 schrieb Bonhoeffer: »Was wir uns nun zum Weihnachtsfest selbst und zum Jahresschluß sagen wollen, möchte ich für uns alle kurz zu sagen versuchen im Anschluß an die Losungen der letzten Jahreswoche.«16 Und dann folgt jeweils eine kurze Auslegung der Losungen der entsprechenden Tage. Zum Heiligen Abend führte er aus: »Ps 41,5: ›Herr, sei mir gnädig, heile meine Seele; denn ich habe an dir gesündigt.‹ Das ist ein Beichttext. Die Krippe des ins Fleisch gekommenen Sohnes Gottes ist der rechte Ort für unsere Beichte. Der unser Fleisch und Blut trug, kennt unser Herz […]. Möchte doch keiner in die Weihnachtstage gehen, ohne trotz aller Arbeit und Unruhe die Zeit gesucht zu haben, unserm Herrn Jesus die Beichte abzulegen.« Unmittelbar im Anschluss bricht in Bonhoeffers Worten die Sehnsucht nach der Gemeinschaft mit seinen ehemaligen Vikaren durch: »Wer allein ist und die Gnade der brüderlichen Gemeinschaft und Stärkung entbehren muß, dem wolle Gott um so herrlicher die wahrhaftige Bruderschaft offenbaren. Wo wir auch seien, wir sprechen in einem Geist, wie wir es oft am selben Abendmahlstisch getan haben: Heile meine Seele; denn ich habe an Dir gesündigt. So werden wir am Heiligen Abend aufs Neue für die große Gnade Gottes, unseres Heilandes, dankbar werden.«17

1943, sechs Jahre später, saß Bonhoeffer im Gefängnis. In dieser Situation vergewisserten die Losungen den einsamen Gefangenen seiner Gemeinschaft mit den Eltern und mit Eberhard und Renate Bethge. Nach einem schweren Luftangriff auf Berlin schrieb er an seine Eltern: »24.8.43 Liebe Eltern! Das war nun doch für Euch eine bewegte Nacht! Ich war sehr erleichtert, als mir der Hauptmann bestellen ließ, es sei bei Euch alles in Ordnung. Von meiner hochgelegenen Zelle und den bei Alarmen vollständig heruntergelassenen Fenstern aus sieht man das schauerliche Feuerwerk über der Stadt in südlicher Richtung sehr deutlich […]. Merkwürdig berührte mich dann heute früh die Losung der Brüdergemeinde: ›Ich will Frieden geben eurem Lande, daß ihr schlafet und euch niemand schrecke‹ [3. Mose 26,6a].«18

Der Brauch, sich zu Weihnachten als Zeichen der Verbundenheit und Freundschaft gegenseitig das Losungsbuch zu schenken, ist heute weit verbreitet. Dass Bonhoeffer dies auch in der Gefängniszeit fertig brachte, musste mit dem guten Verhältnis zu seinen Bewachern zusammenhängen. Welche Bedeutung dieser Austausch des Losungsbuches an Weihnachten 1943 für Bonhoeffer hatte, zeigt besonders folgendes Zitat. In einem Brief an Renate und Eberhard Bethge an Heiligabend schrieb Bonhoeffer: »Daß wir auch in diesem Jahr die Losungen austauschen konnten, war mir eine der größten Weihnachtsfreuden. Ich hatte schon manchmal daran gedacht und darauf gehofft, aber es nicht mehr für möglich gehalten. Nun wird uns dieses Buch, das mir gerade in den vergangenen Monaten so wichtig war, auch das nächste Jahr hindurch begleiten, und wir werden, wenn wir es morgens lesen, besonders aneinander denken. Habt vielen, vielen Dank!«19 Dass als Lesezeichen in den Losungen Bonhoeffers Eberhard Bethges Bild lag, unterstreicht noch die Bedeutung, die das Losungsbuch als Zeichen der Freundschaft im Gefängnis für ihn besaß.

Das Bewusstsein, die Losungen am Morgen in der Gemeinschaft mit seinem Freund und dessen Frau lesen zu können, kann für Bonhoeffer sogar zum Ersatz für eine Besuchserlaubnis werden. Am 9.5.1944 schrieb er: »Wenn Euer Vater […] einen Besuch für Euch bei mir erwirken könnte, wäre ich ihm natürlich sehr sehr dankbar. Im übrigen weiß ich, daß Ihr morgens beim Lesen der Losungen an mich denken werdet wie ich an Euch […].«20

4.  Die Losungen als spirituelles Grundnahrungsmittel

In den beiden Gefängnisjahren vor seiner Hinrichtung gehörten die Losungen für Bonhoeffer neben den Liedern Paul Gerhardts und den Psalmen zu den spirituellen Grundnahrungsmitteln. Sie gaben ihm Trost und halfen ihm nicht nur, den schrecklichen Gefängniseindrücken standzuhalten, sondern auch mit dem Scheitern des Attentats auf Hitler fertig zu werden und dem damit verbundenen Wissen, wahrscheinlich den Krieg nicht zu überleben. Immer wieder sprachen die Losungen in dieser Zeit unmittelbar in seine Situation hinein. Am 20.7.1944, dem Tag des Attentats von Stauffenberg auf Hitler, lauteten Losung und Lehrtext: Ps. 20,8: »Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber denken an den Namen des Herrn, unseres Gottes.« Röm. 8,21: »Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?« Und am 21.7.1944: Ps. 23,1: »Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.« Joh. 10,14: »Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.«

Nachdem Bonhoeffer die Nachricht vom Scheitern des Attentats erhalten hatte, schrieb er am 21.7.1944 an Bethge: »Heute will ich Dir nur so einen kurzen Gruß schicken. Ich denke, Du wirst in Gedanken so oft und viel hier bei uns sein, daß Du Dich über jedes Lebenszeichen freust, auch wenn das theologische Gespräch einmal ruht. Zwar beschäftigen mich die theologischen Gedanken unablässig, aber es kommen dann doch auch Stunden, in denen man sich mit den unreflektierten Lebens- und Glaubensvorgängen genügen läßt. Dann freut man sich ganz einfach an den Losungen des Tages, wie ich mich zum Beispiel an der gestrigen und heutigen besonders freue, und man kehrt zu den schönen Paul Gerhardtliedern zurück und ist froh über diesen Besitz.«21 Dieser knappe Hinweis zeigt: Losung und Lehrtext entfalteten in den Gefängnisjahren für Bonhoeffer ein großes Potential an Glaubens- und Lebenshilfe.

Mithilfe von Theologie bewältigte er sein Leben. Das belegt eine Meditation über Losung und Lehrtext vom 21.8.1944, ein Monat nach dem missglückten Stauffenberg-Attentat auf Hitler. Der Lehrtext stammte aus 2. Kor. 1,20: »Auf alle Gottesverheißungen ist in ihm das Ja.« Bonhoeffer schrieb an Eberhard Bethge: »Noch einmal habe ich mir die Losungen vorgenommen und darüber etwas meditiert. Es kommt wohl alles auf das ›in Ihm‹ an. Alles, was wir mit Recht von Gott erwarten, erbitten dürfen, ist in Jesus Christus zu finden. Was ein Gott, so wie wir ihn uns denken, alles tun müßte und könnte, damit hat der Gott Jesu Christi nichts zu tun. Wir müssen uns immer wieder sehr lange und sehr ruhig in das Leben, Sprechen, Handeln, Leiden und Sterben Jesu versenken, um zu erkennen, was Gott verheißt und was er erfüllt. Gewiß ist, daß wir immer in der Nähe und unter der Gegenwart Gottes leben dürfen und daß dieses Leben für uns ein ganz neues Leben ist; daß es für uns nichts Unmögliches mehr gibt, weil es für Gott nichts Unmögliches gibt; daß keine irdische Macht uns anrühren kann ohne Gottes Willen, und daß Gefahr und Not uns nur näher zu Gott treibt; gewiß ist, daß wir nichts zu beanspruchen haben und doch alles erbitten dürfen; gewiß ist, daß im Leiden unsre Freude, im Sterben unser Leben verborgen ist; gewiß ist, daß wir in dem allen in einer Gemeinschaft stehen, die uns trägt. Zu all dem hat Gott in Jesu Ja und Amen gesagt.«22

Die große Bedeutung der Losungen für Bonhoeffers Spiritualität in den Gefängnisjahren offenbart schließlich auch folgende Beobachtung: Seine letzte Andacht hielt er für seine Mitgefangenen am 8.4.1945 nicht über den Predigttext des Sonntags, sondern über Losung und Lehrtext: »Durch seine Wunden sind wir geheilt« (Jes. 53,5) und »Gelobt sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten« (1. Petr. 1,3); zwei Bibelworte, die in komprimierter Weise die christliche Ewigkeitshoffnung enthalten. Bethge schreibt dazu: »Er sprach von den Gedanken und den Schlüssen, welche diese Gefangenschaft in allen hatte reifen lassen.«23

Während Bonhoeffer noch redete, wurde er nach Flossenbürg zur Hinrichtung abgeholt. Bei der Verabschiedung vertraute er dem englischen Mitgefangenen S. Payne Best sein ökumenisches Vermächtnis an.24 Payne Best übermittelte Bonhoeffers Botschaft brieflich an Bischof Bell: »›Wollen Sie diese Botschaft von mir dem Bischof von Chichester ausrichten: sagen Sie ihm, daß dies für mich das Ende ist, aber auch der Anfang – mit ihm glaube ich an den Grund unserer universalen christlichen Bruderschaft, die sich über alle nationalen Haßgefühle erhebt, und daß unser Sieg gewiss ist [...]‹«25 Bonhoeffer stirbt im Vertrauen auf den endgültigen Sieg des Reiches Gottes über allen Unfrieden und Hass zwischen den Völkern.

5.  Theologische Schluss­folgerungen aus Bonhoeffers Losungsgebrauch

1. Erstaunlicherweise hat Bonhoeffer sich in seinem gedruckten Werk zunächst ambivalent zu den Losungen geäußert. So schreibt er im »Gemeinsamen Leben«: »Wir sind fast alle mit der Meinung groß geworden, es handle sich in der Schriftlesung allein darum, das Gotteswort für den heutigen Tag zu hören. Darum besteht die Schriftlesung bei vielen nur aus einigen kurzen, ausgewählten Versen, die das Leitwort des Tages ausmachen sollen. Es ist nun kein Zweifel, daß etwa auf den Losungen der Brüdergemeine für alle, die sie gebrauchen, bis zur Stunde ein wirklicher Segen liegt. Gerade in den Kampfzeiten der Kirche ist das vielen zu ihrem großen und dankbaren Erstaunen aufgegangen.«26

Bonhoeffer reiht hier die Losungen unter einer Form von Bibelgebrauch ein, der offensichtlich zu seiner Zeit vorherrschend war: Man las nur einige ausgewählte Kernverse, in denen man Gottes Wort für den Tag zu hören hoffte. Bonhoeffer kritisiert in der Fortsetzung des Zitats, dass über einem solchen Schriftgebrauch das Verständnis für den Gesamtzusammenhang der Bibel verloren ginge. Die Schrift ist Gottes Wort nicht bloß für den einzelnen Christen – etwa zu seiner persönlichen Erbauung! Die Bibel ist auch – und vor allem – Gottes Wort für die Kirche und Welt. Bonhoeffer fährt fort: »Aber es kann ebensowenig ein Zweifel darüber bestehen, daß kurze Leit- und Losungsworte nicht an die Stelle der Schriftlesung überhaupt treten können und dürfen. Die Losung für den Tag ist noch nicht die Heilige Schrift, die durch alle Zeiten hindurch bis in den jüngsten Tag bleiben wird. Die Heilige Schrift ist mehr als Losung. Sie ist auch mehr als ›Brot für den Tag‹. Sie ist Gottes Offenbarungswort für alle Menschen, für alle Zeiten. Die Heilige Schrift besteht nicht aus einzelnen Sprüchen, sondern sie ist ein Ganzes, das als solches zur Geltung kommen will.«27

Damit befindet Bonhoeffer sich – ohne es zu wissen – in Übereinstimmung mit dem Ziel, das Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, der Erfinder der Losungen, mit ihnen verfolgte: Als »Bibel light« hatten sie die Aufgabe, Menschen zu helfen, in den Gesamtzusammenhang der Bibel hineinzufinden.28 Die Losungen sollten ihre Leser zur lectio continua hinführen!

2. Dabei stellt das Lesen der Losungen einen elementaren Akt der Spiritualität dar. Dass solche elementaren Glaubensvollzüge auch für intellektuell geprägte Christen unverzichtbar sind, zeigt das Beispiel Bonhoeffers im Gefängnis. Gerade als »Bibel light« können die Losungen von jedermann und jederfrau auch ohne theologische Vorbildung gelesen und verstanden werden. Bei der Auswahl der Spruchsammlung, aus der die Losungen ausgelost werden, ist das Kriterium unmittelbaren Verstehens wesentlich. Dadurch ist gewährleistet, dass das Lesen der Losungen gerade als »unreflektierter Glaubensvorgang« seine Wirkung entfalten kann.

3. In der Zeit der Bedrohung des christlichen Glaubens durch den Nationalsozialismus entdeckten die Mitglieder der Bekennenden Kirche neu die Wichtigkeit der Kirche für das Christsein. Das ist auch psychologisch nachvollziehbar: Bei Angriffen von außen rückt man zusammen und vergewissert sich der Grundlagen der Zusammengehörigkeit. Dass die Herrnhuter Losungen gerade in diesem Moment von Bonhoeffer und anderen Männern der Bekennenden Kirche entdeckt wurden, hängt mit ihrem Gemeinschaftspotential zusammen. Schon der äußerliche Brauch, an jedem Morgen das Losungsbüchlein aufzuschlagen und die ausgelosten Bibelworte zu lesen, stiftet ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Dazu tritt noch die Erfahrung, in Situationen der Bedrohung und Verfolgung als Einzelne und als gesamte Kirche unmittelbar durch das gleiche Bibelwort angesprochen, ermutigt oder ermahnt zu werden.

4. Die Vermutung liegt nahe, dass ein wesentlicher Grund für den Siegeszug der Losungen während des Dritten Reiches in den Reihen der bekennenden Kirche darin liegt, dass die täglichen Losungen ausschließlich aus dem AT entnommen sind. Die Losungen halten fest, dass die Stimme des christlichen Gottes in der ganzen Bibel zu hören ist. Es gibt keinen christlichen Glauben, der auf das AT verzichten könnte. Die Losungen machen unübersehbar deutlich, dass es kein Christsein ohne bleibende Verbundenheit mit dem Judentum gibt. Die Bekennende Kirche führte an dieser Stelle auch exegetisch eine wichtige Auseinandersetzung mit der deutsch-christlichen Theologie.29 Bonhoeffer selbst charakterisiert seine spirituelle Entwicklung in den Gefängnisjahren als immer stärkere Hinwendung zum AT.30 Vielleicht hängt diese auch damit zusammen, dass im AT drastischer als im NT Gott als der in der Geschichte Handelnde vor Augen tritt. Gott greift redend und segnend, richtend und rettend in die Geschichte ein. Der christliche Gott lässt sich nicht auf eine vage Vorsehung reduzieren. Er kann nur bezeugt werden, indem man von seinem Reden und Segnen, Richten und Erretten erzählt.31 Dazu wollen die Losungen ihre Leser ermutigen.

5. Es fällt auf, dass Bonhoeffer in den Losungen nicht nur die Stimme des liebenden und tröstenden Gottes hört. Er vernimmt in ihnen auch das aufrüttelnde, ermahnende Wort Gottes, das ihn zur Buße und Umkehr ruft. Gott begegnet Menschen in den Losungen im Spannungsfeld von Gericht und Gnade. Ich habe den Eindruck, dass diese Seite Gottes heute in den meisten Predigten im Raum der evangelischen Kirche ausgeblendet wird. Übrig bleibt ein belangsloser lieber Gott, der höchstens zum Ausgleich des Gemütshaushalts wichtig ist. Ein Gott, der den Menschen zum Gehorsam und in seinen Dienst ruft, kommt nicht zu Wort. Gerade an dieser Stelle lässt sich vom Losgebrauch Bonhoeffers lernen, dass wir immer neu dem richtenden und dem vergebenden Gott gegenübertreten müssen.

6. Jeder Losungsleser schreibt seine eigene Autobiographie der Losungen. Auch Bonhoeffer besaß seine persönliche Geschichte der Losungen. Im Verlauf seines Lebens wurden sie für ihn immer bedeutsamer. Zunächst betonte er die Problematik, die ein von der kontinuierlichen Lektüre der ganzen Bibel losgelöster Losgebrauch mit sich bringt. Dann entdeckte er den gemeinschaftsstiftenden Charakter der Losungen. Später – beim Besuch in den Vereinigten Staaten unmittelbar vor Kriegsbeginn – erfuhr er sie als Entscheidungshilfe, was zu seiner Rückkehr nach Deutschland beitrug. Im Gefängnis schließlich wurden die Losungen für ihn neben den Paul-Gerhardt-Liedern und den Psalmen zum wichtigsten spirituellen Grundnahrungsmittel.

Anmerkungen:

1 Walther Günther, Dietrich Bonhoeffer und die Brüdergemeine, in: Unitas fratrum, 1980, 62-70, bes. 65-67; Burkhard Gärtner, Dietrich Bonhoeffer und die Losungen, 12.9.1999, Breklumer Vorträge 18, Aktions- und Besinnungszentrum, Breklum; Matthias Meyer, Dietrich Bonhoeffers Impulse durch Zinzendorf und die Brüdergemeine, in: Rudolf Mohr (Hg.), »Alles ist euer, ihr aber seid Christi«. Festschrift für Dietrich Meyer (Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte, Bd. 147), Köln 2000, 919-957, bes. 944-955.
2 Dietrich Bonhoeffer, Gemeinsames Leben/Das Gebetbuch der Bibel. Eine Einführung in die Psalmen, hg. von G.L. Müller/Albrecht Schönherr, Dietrich Bonhoeffer Werke (DBW), Bd. 5, München 1987; ders., Widerstand und Ergebung. Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft, hg. von Christian Gremmels u.a., DBW, Bd. 8, Gütersloh 1998.
3 Dietrich Bonhoeffer, Konspiration und Haft (1940-1945), hg. von Jørgen Glenthøj u.a., DBW, Bd. 16, Gütersloh 1996.
4 So Eberhard Bethge in einer persönlichen Mitteilung, zitiert nach Günther, Bonhoeffer, 66.
5 Eberhard Bethge, Dietrich Bonhoeffer. Theologe, Christ, Zeitgenosse. Eine Biographie, Gütersloh 82004, 59.
6 Vgl. dazu Sabine Leibholz-Bonhoeffer, Weihnachten im Hause Bonhoeffer, 6. Aufl., Wuppertal 1984, 16.
7 Günther, Bonhoeffer, Anm. 15.
8 Heinz Renkewitz, Die Losungen. Entstehung und Geschichte eines Andachtsbuches, Hamburg 21967, 86f.
9 Vgl. dazu a.a.O., 54f.
10 So Eberhard Bethge in einer persönlichen Mitteilung, zit. nach Günther, Bonhoeffers, 66.
11 Vgl. im Einzelnen Peter Zimmerling, Bonhoeffer als Praktischer Theologe, Göttingen 206, 69-76.
12 So Eberhard Bethge in einer persönlichen Mitteilung, zit. nach Günther, Bonhoeffers, 66.
13 Dietrich Bonhoeffer, Illegale Theologenausbildung: Sammelvikariate (1937-1940), hg. von Dirk Schulz, DBW, Bd. 15, Gütersloh 1998, 217-240.
14 DBW, Bd. 15, 210 (die Übersetzung 644).
15 DBW, Bd. 16, 651-658.
16 DBW, Bd. 15, 15.
17 DBW, Bd. 15, 15f.
18 DBW, Bd. 8, 138f.
19 DBW, Bd. 8, 254f.
20 DBW, Bd. 8, 422.
21 DBW, Bd. 8, 541.
22 DBW, Bd. 8, 572f.
23 Bethge, Bonhoeffer, 1036f.
24 »He gave me this message twice in the same words, holding my hand firmly in his and speaking with emotional earnestness« (zit. nach Jørgen Glenthøj, Zwei Zeugnisse von der Ermordung Dietrich Bonhoeffers, in: Rainer Mayer/Peter Zimmerling (Hg.), Dietrich Bonhoeffer aktuell. Biografie, Theologie, Spiritualität, Gießen 2001, 90; vgl. auch DBW, Bd. 16, 468).
25 Zit. nach DBW, Bd. 16, 468, Anm. 4.
26 DBW Bd. 5, 43.
27 DBW, Bd. 5, 43.
28 Peter Zimmerling, Ein Leben für die Kirche. Zinzendorf als Praktischer Theologe, Göttingen 2010, 206f.
29 Vgl. dazu Wilhelm Vischer, Das Christuszeugnis des Alten Testaments, Bd. 1, München 1934; 2. Teil, Zürich 1942.
30 DBW, Bd. 8, 226f.
31 Erich Beyreuther, Die Herrnhuter Losungen und ihre Entstehungsgeschichte, in: Unitas fratrum, 1980, 10.

Über die Autorin / den Autor:

Prof. Dr. Peter Zimmerling, Jahrgang 1958, 1990 Promotion zum Dr. theol. bei Jürgen Moltmann, 1999 Habilitation an der Universität Heidelberg, seit 2005 Prof. für Prakt. Theologie mit Schwerpunkt Seelsorge an der Universität Leipzig; Veröffentlichungen (u.a.): Bonhoeffer als Praktischer Theologe, Göttingen 2006.

Aus: Deutsches Pfarrerblatt - Heft 1/2012

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