Immer wieder erreichen mich Nachfragen, ob man das Deutsche Pfarrerinnen- und Pfarrerblatt auch nur online beziehen könne. Hier die Antwort für alle: Noch sind wir technisch (auch vertriebstechnisch) nicht so weit, aber wir arbeiten an den Veränderungen. Noch ist aber auch keine endgültige Entscheidung darüber gefallen, ob ein rein digitaler Bezug – und mithin der Verzicht auf die Printausgabe – überhaupt wünschenswert wäre. Die Mitgliederbefragung, die der Verbandsvorstand vor einigen Jahren in Auftrag gegeben hat, deutet da eher in eine andere Richtung.
Doch die Zeiten ändern sich: Die Corona-Pandemie hat uns ein neues Verhältnis zur digitalen Kommunikation beschert, und die wirtschaftlichen Folgen des Angriffs Russlands auf die Ukraine haben auch die Druck- und Papierkosten in die Höhe getrieben. Und nicht zuletzt orientiert sich das Verhalten unserer Werbekunden mehr an digitalen Vertriebswegen als am Printprodukt. Bei den ökologischen Aspekten ist die Lage nicht ganz so eindeutig, wie es zunächst scheinen mag. Gewiss, auf den Rohstoff Papier könnte verzichtet werden und auch die Klimabelastung durch den Transport könnte gesenkt werden. Andererseits ist die Umweltbelastung digitaler Technologien sowohl im Ressourcen- wie im Energieverbrauch wohl höher zu kalkulieren als landläufig angenommen. Von den gesundheitlichen Nebenfolgen ganz zu schweigen.
Jedoch hat sich der Herausgeber des Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrerblatts, das ist der Vorstand des Pfarrverbandes, auf seiner Klausurtagung im Sommer dazu entschieden, zwei Heftbereiche komplett ins Online-Format zu verlagern: die Predigtimpulse und die Rezensionen. Die Predigtimpulse waren bisher schon – wie nahezu alle Inhalte des Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrerblatts – auf der Webseite des Verbandes nachzulesen. Für die Rezensionen ist das neu. Damit können nun fast alle Inhalte der Zeitschrift auch online abgerufen werden.
In beiden Fällen hat die Umstellung aber auch inhaltliche und publizistische Vorteile: Die Predigtimpulse können künftig noch mehr mit Querverweisen und weiterführendem Material angereichert werden, das im Internet rasch und unkompliziert eingesehen werden kann. Die Rezensionen erscheinen zeitnaher (die lange Warteliste wird es nicht mehr geben) – und auch die strengen Zeichenvorgaben beim Umfang können gelockert werden.
Auf diese Weise wird das Volumen einer Ausgabe des Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrerblatts künftig um acht Seiten gemindert, womit Kosten im Bereich von Herstellung und Vertrieb eingespart werden können. Freilich, auch die Online-Produktion verursacht Kosten, denn die Seiten müssen aktuell gepflegt werden. Deshalb wird sich der Verband das bislang werbefreie Angebot auf seinen Webseiten nicht mehr leisten können.
Die Neuerungen greifen ab November. Sie, liebe Leserinnen und Leser, werden jedoch auf den gewohnten Service nicht verzichten müssen, im Gegenteil.
Eine angeregte Lektüre, auch am Bildschirm, wünscht Ihnen Ihr
Peter Haigis.
Aus: Deutsches Pfarrerblatt - Heft 9/2023