Nanu – so dünn? Vielleicht fällt es Ihnen auf, wenn Sie dieses Heft in den Händen halten: acht Seiten weniger! Acht Seiten sind ein Druckbogen in der Druckerei, in der in Kassel das Deutsche Pfarrerinnen- und Pfarrerblatt im Zeitungsdruckverfahren hergestellt wird. Die steigenden Papier- und Postversandkosten haben den Verband evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer dazu genötigt, die Printausgabe des Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrerblatts etwas zu verschlanken. Um mal einen kleinen Vergleichspunkt zu benennen: Für das, was die Deutsche Post für die monatliche Versendung der 20.000 Exemplare unserer Zeitschrift kassiert, könnten locker noch zwei bis drei weitere Redakteure mit meinem Dienstumfang finanziert werden (immerhin eine halbe geschäftsführende Pfarrstelle)! Und die Preise ziehen Jahr für Jahr an.

Ein Grund, tätig zu werden; freilich nicht der einzige. Ab dem Novemberheft finden Sie keine Predigtimpulse und Rezensionen mehr in den gedruckten Ausgaben des Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrerblatts. Das hat auch sachliche Gründe. Schon lange können theologische Fachbücher, die auf dem völlig unübersichtlich gewordenen Markt erscheinen, und andere für unseren Beruf interessante Literaturtitel nicht mehr zeitnah zu ihrem Erscheinen besprochen und vorgestellt werden. Erstens war dafür nie ausreichend Platz in einer Ausgabe des Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrerblatts und zweitens stauten sich die eingegangenen Besprechungen bisweilen weit zurück. Das ist dann weder für den Autor eines Buches noch für die Rezensentin angenehm, wenn der Titel erst ein halbes Jahr nach Erscheinen zur Besprechung kommt oder noch später. Hier bietet das neue Verfahren mehr Raum: Die künftig eingerichtete Seite für Rezensionen auf der Website des Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrerblatts (voraussichtlich ab Dezember online) ist prinzipiell unbegrenzt. Mit einer Blätterfunktion können Sie durch die aktuell eingestellten Rezensionen stöbern; über ein aufzubauendes Archiv sind mittels einer einfach zu bedienenden Suchmaske Recherchen ermöglichen, was von Kolleginnen und Kollegen besprochen wurde. Und noch eines: Jeder und jede kann seine Lesefrüchte zum Besten geben und mit anderen teilen – dazu genügt die einfache Zusendung des Manuskripts an die Schriftleitung. Denn das Deutsche Pfarrerinnen- und Pfarrerblatt ist eine Zeitschrift, die sich vor allem als Kommunikations- und Austauschplattform für Kolleginnen und Kollegen versteht. Ich kann also nur zur regen (aktiven) Teilnahme ermutigen.

Auch die Predigtimpulse waren bislang im Heft vertreten (darüber hinaus freilich immer auch schon online). In Zukunft sind sie nur noch auf der Website zu finden. Das hat den Vorteil, dass Kolleginnen und Kollegen in noch freierer Weise ihre Ideen und Impulse zu den Perikopentexten der Sonn- und Feiertage weitergeben können und zudem Material, das in den Weiten des Netzes – Bilder, Lieder, Videoclips, Texte – zu finden ist, durch einfache Links mitteilen können. Auch hier wird ein neu aufzubauendes Archiv ältere Predigtimpulse auffindbar machen.

In der Hoffnung, dass diese Maßnahmen nicht nur ökonomisch und ökologisch sinnvoll sind, sondern auch benutzerfreundlich – wie es so schön heißt –, wünsche ich Ihnen anregende Lektüre hier und online

Ihr

Peter Haigis.

 

 

Aus: Deutsches Pfarrerblatt - Heft 11/2023

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