In der Augustausgabe 2024 des Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrerblatts hat Dorothea Wendebourg die kirchliche Aufarbeitung der Corona-Zeit gefordert. In der Tat zwingen die nun veröffentlichten Protokolle des Krisenstabs des Robert-Koch-Instituts zur Aufklärung. Dabei geht es Wichard von Heyden weniger um die naturwissenschaftlich-medizinische Perspektive als vielmehr um eine verantwortungsethisch motivierte Frage nach den Gründen, Normen und Zielen politischen, aber auch kirchlichen Handelns. Die Fragen, die sich im Blick auf das politische Handeln stellen, wirft von Heyden in diesem Beitrag auf; ein zweiter Artikel wird zu einem späteren Zeitpunkt die kirchlichen Entscheidungen ins Visier nehmen.

 

Zunächst ist es wichtig, den alle überraschenden neuen Stand nach Veröffentlichung der RKI ­(Robert-Koch-Institut)-Files wahrzunehmen und einzuordnen. Wer sich in die im Jahr 2024 in mehreren Schüben veröffentlichten Protokolle des Corona-Krisenstabs des RKI (RKI-Files) einliest,1 gerät von einer Verwunderung zur anderen, von einem Erstaunen zum nächsten. Die Protokolle sind ein Paukenschlag. Die Geschichte der Corona-Zeit in Deutschland benötigt kein kleines Update. Es geht um ein Upgrade: Das Ganze ist restlos neu zu bewerten. Das war unvorhergesehen: für Kritiker ebenso wie für Verfechter harter Maßnahmen. Darin liegt die Chance, gemeinsam neu wahrzunehmen, aufeinander zuzugehen und aufzuarbeiten. Die folgenden Recherchen bieten dafür einen Standpunkt, einen möglichen Anfang.

Dieser Tage (im Dezember 2024) kommt der über 700 Seiten starke Bericht des Untersuchungsausschusses aus dem US-Repräsentantenhaus hinzu. Über Parteigrenzen hinweg wurden die Experten der mit dem deutschen RKI eng verbundenen amerikanischen Gesundheitsbehörden unter Eid befragt. Die wesentlichen Thesen, die sich im ersten Teil dieses Artikels aus offiziellen deutschen Unterlagen ergeben, werden darin nach den mir vorliegenden Berichten auch für die USA bestätigt.

 

1. Der Stand des Wissens über das, was war und ist

Mir geht es im Folgenden nicht um die Frage nach naturwissenschaftlicher Wahrheit. Soweit die Wissenschaft frei forscht, werden die Erkenntnisse dichter und strapazierfähiger werden. Der Fokus liegt vielmehr auf der gesellschaftlich-politischen Komponente: Was ist auf der Ebene menschlicher Entscheidungen passiert? Wie ist es dazu gekommen? Gibt es Schlussfolgerungen für die Zukunft? Wie ist man mit dem Wissen umgegangen? Laut Forsa-Umfrage (Oktober 2024) haben nur 28% der Menschen in Deutschland von den RKI-Protokollen gehört.2 Die Inhalte sind öffentlich aber nahezu unbekannt.

Vorweg zwei Anekdoten, die für die Bewertung von „Staat und Wissenschaft“ in der Corona-Zeit erhellend sind. Unter der Überschrift „Fake News“ dementierte am Samstag, 14.3.2020, das Bundesgesundheitsministerium mit Blick auf die Berichte aus Italien:

Es wird behauptet und rasch verbreitet, das Bundesministerium für Gesundheit/die Bundesregierung würde bald massive weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens ankündigen. Das stimmt NICHT! Bitte helfen Sie mit, ihre Verbreitung zu stoppen.“3

Das Dementi hielt kaum zwei Tage: Am Montag, 16.3.2020, wurde der Lockdown für den 22.3. verkündet. Erst am 4.5. begannen „Lockerungen“.

Im Februar 2020 schon war der Begriff „Verschwörungstheorie“ in die Debatte eingeführt worden. In einem Leserbrief lehnten 26 Virologen im medizinischen Leitblatt „The Lancet“ „Verschwörungstheorien, die auf einen nicht-natürlichen Ursprung von Covid-19 hinweisen“ ab.4 Mitunterzeichner war Christian Drosten. Wenige Tage zuvor hatten er und die anderen Unterzeichner an einer Telefonkonferenz teilgenommen. Dabei war auch die gegenteilige Ansicht vertreten worden: Die Chance auf einen Labor-Ursprung des Virus liege bei 60% oder mehr. Anstatt das zu diskutieren, entschieden sich die Unterzeichner des Leserbriefes für grundsätzliches Diskreditieren.

Inzwischen ist die Beweislast für den Ursprung im Wuhaner Labor, in dem Virenverschärfung zu medizinischen und militärischen Zwecken durchgeführt wurde, erdrückend. Die vermeintliche Verschwörungstheorie ist längst rehabilitiert. Das lange erfolgreiche Unterdrücken einer mindestens respektablen Gegenmeinung erscheint selbst fast wie eine „Verschwörung“.

„Fake News“ und „Verschwörungstheorie“: Diskreditierungen, die nicht der Wahrheitsfindung, sondern der Verschleierung dienten. Die Debatte wurde genau an den Stellen, wo es sachliche Unsicherheit gab, abgelenkt oder ganz beendet. Das Ergebnis verhinderter ­Fragen ist, wie im Folgenden in jedem Punkt erkennbar, fatal.

 

2. Die „Bilder von Bergamo“ vs. Erkenntnisse des RKI

Der im März ausgerufene Lockdown stand unter dem Eindruck der „Bilder von Bergamo“. Es ergab sich die Aufgabe, eine gefährliche, tödliche, sich blitzartig ausbreitende Krankheit zu bremsen. „Die Bilder von Bergamo“ sind noch heute ein wesentliches Argument für die damaligen Entscheidungen. Dennoch entzauberte der Bayrische Rundfunk im September 2021 die prägenden Bilder als „Foto-Legende“.5 Nicht alles, aber vieles, was wir aus Bergamo zu wissen meinten, wird damit in andere Relationen gesetzt.

Tatsächlich passten die Bergamo-Bilder nicht zu den Erkenntnissen des RKI. Das zeigen inzwischen dessen Krisenstabs-Protokolle. Nicht nur Christian Drosten hatte „Corona als milde Erkrankung“ bezeichnet.6 Auch das RKI hielt die Bedrohungslage für „mäßig“.7 Die offizielle Hochstufung der Gefährdungslage auf „hoch“8 geschah am 17.3.2020, nachdem RKI-Vize Lars Schaade am 15.3., einem Sonntag, mit Präsident Lothar Wieler ein Vieraugengespräch geführt hatte. Das RKI hat durch seine Anwälte erklären lassen, dass es aber keine neuen wissenschaftliche Erkenntnisse gegeben habe.9 Anders gesagt: Die Hochstufung war nicht durch eine wissenschaftliche Datenlage begründet. Im Rückblick des ersten Jahres wird später am 19.3.2021 sogar festgehalten: „COVID-19 sollte nicht mit Influenza verglichen werden, bei normaler Influenzawelle versterben mehr Leute.“10

Wenn das nicht aus dem RKI käme, würde man es als Nonsens empfinden und im Wording dieser Krise als „Schwurbelei“ abtun. Man braucht Zeit zu verstehen. Wenn das stimmt, bedürfen etwa drei Jahre Ausnahmezustand und „Neues Normal“ einer Erklärung, die einigermaßen gut sein muss. Zugleich harren die heftigen Begleit- und Folgeerscheinungen der Krankheit einer Erklärung.

 

3. Politische Weisung und ein öffentlicher Zirkelschluss

Zunächst ist als These festzuhalten: „Nicht die wissenschaftliche Expertise des RKI hielt die Lage für bedrohlich. Sondern: Eine politische Intervention aus dem Ministerium hat dem RKI Weisung erteilt, die Gefahrenlage hochzustufen. Anschließend hat sich die Politik auf die vom vermeintlich unabhängigen RKI ausgerufene hohe Gefahrenlage berufen.“ Ein Zirkel. Die Zusammenhänge im Einzelnen sind von einem künftigen Untersuchungsausschuss aufzuklären.

Eindrucksvoll bestätigt hat die These jedoch jetzt kein Geringerer als der neue RKI-Präsident Lars Schaade. In einem Prozess um eine Diakonie-Mitarbeiterin sagte Schaade am 3.9.2024 als Zeuge vor dem Verwaltungsgericht Osnabrück aus. Schaade sprach von „Management“-Gründen, wenn die Politik die RKI-Spitze nötigte, entscheidende Einsichten nicht mitzuteilen, verkürzt darzustellen und falsche Darstellungen anderer nicht zu korrigieren. Das bezieht sich auch auf die entscheidende Hochstufung im März 2020.11 Zwei Passagen aus der Pressemitteilung des Gerichts und aus dem ­Beschluss selbst:

Aufgrund der nunmehr vorliegenden Protokolle des ­COVID-19-Krisenstabs des Robert-Koch-Instituts (RKI) sowie der in diesem Zusammenhang heute durchgeführten Zeugenvernehmung von Prof. Dr. Schaade, Präsident des RKI, [ist das Gericht zu der Auffassung gelangt, es] sei die Unabhängigkeit der behördlichen Entscheidungsfindung in Frage zu stellen.“ Im Urteil heißt es dann, dass den Äußerungen des RKI kein „einem Sachverständigengutachten vergleichbarer Erkenntniswert zukam.“12

Juristisch und politisch galt bis dato: Egal wer mit welcher Qualifikation und welchen methodischen Standards ein Gutachten vor Gericht vorlegte – sobald eine gegenläufige Äußerung des RKI existierte, setzte sich diese durch, weil man von einer überlegenen fachlichen Sicht ausging. Diese Grundannahme ist nun zertrümmert. Was das für die juristische Einschätzung nahezu aller bisher gefällten Urteile zu Corona-Maßnahmen bedeutet, ist noch nicht abzuschätzen.13

 

4. Die Fachexpertise des RKI vs. politisches Management

Von den „Weisungen“ oder „Managemententscheidungen“ ist nicht nur das Hochstufen der Gefahrenlage im März 2020 betroffen. Das massenhafte anlasslose Testen verursachte enorme und immer weiterwachsende Fallzahlen, die dann von Modellierern in die Zukunft fortgeschrieben wurden und pressewirksam eine ­dramatische, Angst hervorrufende Entwicklung suggerierten:

Die Testung sollte in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Wie kann dem politischen Wunsch nach verstärkter Testung entgegengekommen werden?“ (Protokoll vom 29.6.2020) Knapp drei Monate vorher hatte man schon festgestellt: „Es stellt sich generell die Frage, ob aktuell die Fallzahl aufgrund vermehrter Testung steigt. (…) ­Testungen haben tatsächlich zugenommen, während der Positivenanteil von 13 auf 8,5% zurückgegangen ist“ ­(Protokoll vom 6.4.2020).

Viele Menschen hatten mit Masken Probleme, andere konnten das nicht nachvollziehen. Egal, wie man die persönliche Befindlichkeit einschätzt – es war aus RKI-Sicht evidenzlos:

Die Anwendung von FFP-Masken in der allgemeinen Bevölkerung wird nicht empfohlen.“ (Protokoll vom 29.7.2020). – „Es gibt keine Evidenz für die Nutzung von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes, dies könnte auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“ (Protokoll vom 30.10.2020) – Es gibt relativ viele Fundstellen zur Maskenwirkung, fast durchgehend negativ, aber dem Wunsch der Politik müsse man nachkommen.

Auch die Einschätzung der Impfungen ist betroffen. Aus der Vielzahl von Notizen, die den Impfungen nicht grundsätzlich negativ gegenüberstehen, hier nur ein Satz, der m.E. eine Schlüsselaussage ist: Wenn das die Erkenntnis des RKI über die Wirkung der Impfungen hinsichtlich der Weitergabe des Virus war, dann gab es keine Grundlage für Druck oder Zwang in Richtung Impfung. Das Schlagwort der „Pandemie der Ungeimpften“ wäre dann pure Polemik ohne positiven Hintergrund: „Es gibt keine Anzeichen, dass Impfungen an Ausscheidungen etwas ändern“ (Protokoll vom 12.10.2022).

Gemeint ist: Egal, ob die Impfung als Eigenschutz wirkt, eine schwere Erkrankung verhindert und dabei sicher ist oder nicht, sie verändert nichts an der Übertragung. RKI-Präsident Schaade bestätigte vor Gericht, dass schon die Zulassungsanträge der Hersteller der Impfstoffe nie behauptet hatten, einen Fremdschutz zu bewirken. Es gab später dann auch keine positiven Erkenntnisse dazu im RKI. Soweit sie sich auf die Ausbreitung des Virus bezogen, waren alle Diskriminierungen, aller Druck, alle Schikane gegen Menschen, die sich nicht impfen lassen wollten, völlig anlasslos: Weder waren die Nichtgeimpften unsolidarisch noch schuldig an der Ausbreitung der Krankheit. Weder waren sie asozial, noch gab es einen Grund, sie auszuschließen, ihnen Reisen, Sport, Einkaufen oder Gottesdienste zu verbieten (2G) oder nur unter zusätzlichen Umständen (3G) zu erlauben. Dass dieser Tage Karl Lauterbach ernsthaft behauptete, er selbst habe nie von einer „Pandemie der Ungeimpften“ gesprochen, ist nicht nur per Google sofort mehrfach widerlegbar, sondern spricht vor allem Bände in anderer Hinsicht: Hier will jemand nicht mehr mit diesen offenkundig falschen und irreführenden Behauptungen in Verbindung gebracht ­werden.

Schließlich dokumentiert eine Reihe von Protokollauszügen ein starkes politisches Interesse an Schulschließungen. Einzelne Wissenschaftler haben daraufhin Argumente dafür gesammelt. Dennoch wird schon am 24.4.2020 – nach den ersten Schulschließungen – mit Blick auf einen Bericht im „Lancet“ festgestellt: „Schulschließungen haben vermutlich keinen großen Einfluss auf die Kontrolle der Epidemie gehabt.14 Im Grunde brauchte man nur die Stellungnahmen der kinderärztlichen Verbände lesen. Schulen und Kindergarten hätten immer geöffnet bleiben können.

 

5. Der Umgang mit Kritikern und Panikpolitik

Wissenschaftler, die kompetent und qualifiziert argumentierten, dass die öffentlich kommunizierten Darstellungen nicht stimmen konnten, weil sie die Daten genau so interpretierten, wie das RKI es intern tat, wurden ­delegitimiert, persönlich angegriffen, „Schwurbler“ genannt, für „unseriös“ erklärt, als „umstritten“ diffamiert, als „rechts“ oder „verschwörungstheoretisch“ denunziert. Kritiker, die zur Elite der betroffenen Wissenschaften gehörten, mussten um ihre Reputation, um Forschungsgelder und im Zweifel um ihre persönliche Zukunft bangen, wenn sie sich laut äußerten. Der Umgang mit Kritikern, Skeptikern und Warnern im Zuge der Corona-Krise war erniedrigend und respektlos. Das gab es so noch nie in der Bundesrepublik.

Es war nicht nur eine Verselbständigung sozialer Dynamiken, die hier griff. Es gab auch sehr zielgerichtetes Handeln. Das gilt v.a. für das sogenannte „Panikpapier“ des Bundesinnenministeriums. Es wurde in den letzten Märztagen 2020 verfasst. Beteiligt an diesem Strategie- und Kommunikationsleitfaden waren weder Mediziner noch Biologen oder andere Naturwissenschaftler. Dagegen Wirtschaftswissenschaftler und Sinologen. In China war das Virus erstmalig aufgetreten. Das totalitäre chinesische Regime hatte mit drakonischen Maßnahmen reagiert, die in westlichen Augen empörend waren. Beteiligt war auch der renommierte Soziologe Heinz Bude. Bude erläuterte später Auftrag und Vorgehen der Arbeitsgruppe unter Leitung von Staatssekretär Markus Kerber: Man wollte in der Bevölkerung „Folgebereitschaft“ herstellen. Dazu habe man ein Modell gesucht, „das so ein bisschen wissenschaftsähnlich ist“ wie z.B. „Flatten the Curve“.15 Als treibende Affekte setzte man auf Angst, Schock und Panik. Konkret heißt es in dem Papier (S. 13):

Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen (…) verdeutlicht werden:
1) Viele Schwerkranke werden von ihren Angehörigen ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen, und sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft kriegen ist für jeden Menschen eine Urangst. Die Situation, in der man nichts tun kann, um in Lebensgefahr schwebenden Angehörigen zu helfen, ebenfalls. Die Bilder aus Italien sind verstörend.

2) ,Kinder werden kaum unter der Epidemie leiden‘: Falsch. Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, z.B. bei den Nachbarskindern. Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.“16

Dass weder Kinder als Überträger noch Schmierinfektionen als Infektionsweg in der Pandemie eine nennenswerte Rolle spielten, war zwei Wochen danach durch die Heinsberg-Studie bekannt. Die Kommunikationsstrategie der Bundesregierung aber wurde nicht korrigiert. Die schon hier behauptete Überlastung der Krankenhäuser ist aufs Ganze gesehen laut DIVI-Register selbst im Winter 2020/21 nicht eingetreten. Die Überlastung ist somit von März 2020 an ein gängiges Argument gewesen, für das im Nachgang immer wieder einzelne Belege zu finden waren – aber nicht eine bundesweite ­Bedrohung.17

Es ging dem „Panikpapier“ um „Schockwirkung“, „Folgebereitschaft“ und „wissenschaftsähnliche“ Kommunikation. Damit ist das spätere „Neue Normal“ Ergebnis und Folge von Manipulation. Selbst wenn Corona schlimmer als die Pest gewesen wäre, hätte in einem freiheitlichen System niemals eine solche regierungsamtliche Kommunikation stattfinden dürfen. Wenn die Kirche ein Wächteramt für sich in Anspruch nimmt und öffentliche oder politische Theologie betreibt, dann wäre hier spätestens eine Rote Linie zu markieren gewesen.

 

6. Aufklärung nach Stimmungswende

Der Freistaat Bayern will inzwischen laut Presseverlautbarung sämtliche noch anhängige Verfahren zu nicht eingehaltenen Abständen, Verstößen gegen Maskenverordnungen usw. einstellen.18 Hardliner Söder hatte, von Umfragewerten beflügelt, die Kanzlerin und Armin ­Laschet, seinen Konkurrenten um die Kanzlerkandidatur, vor sich hergetrieben. Jetzt die Kehrtwende vor ­allen anderen.

Die gesellschaftliche, juristische und politische Aufarbeitung steht am Anfang. Auch medizinisch-wissenschaftlich gibt es einiges zu tun. Bis heute fehlen Kohortenstudien, bis heute ist das Paul-Ehrlich-Institut seiner gesetzlichen Verpflichtung nicht nachgekommen, Krankenkassendaten auszuwerten. Damit könnte man die Gefährlichkeit und die Wirkungen der Coronakrankheit einerseits und andererseits die Folgen der Maßnahmen genauer bestimmen: Wie hat der Lockdown gewirkt? Kann man doch mehr über den Sinn oder Unsinn der Masken sagen? Wie ist es mit der Impfung: Sind diejenigen, die geimpft wurden, später signifikant weniger von Corona betroffen gewesen? Dann wäre die Impfung wirksam gewesen. War das nicht so? Dann wäre sie weitgehend unwirksam und unnötig gewesen. Wodurch wird Long-Covid begünstigt, welche Faktoren könnte man ändern?

Die RKI-Protokolle sind nur Protokolle. Wie es wirklich war, im RKI, im Ministerium und insgesamt in der Bundesregierung, in der Bundespolitik und international, das wird wohl von Untersuchungsausschüssen und Gerichten mit eidesstattlichen Aussagen untersucht werden. Papier ist geduldig, Eindrücke täuschen. Untersuchung ohne Scheuklappen und Tabus ist unumgänglich.

 

7. Wirkungen und Nebenwirkungen sind dringend zu untersuchen

Kann die Impfung selbst die Krankheit auslösen? Einst sprach Karl Lauterbach von nahezu hundertprozentiger Wirksamkeit und fast vollständiger Nebenwirkungsfreiheit. Heute bewertet er Long- oder besser: Post-Covid und Post-Vac als weitgehend identisch. Er folgert, dass Post-Covid-Symptome eine Folge der Impfung sein können. Aber die wurde doch injiziert, um genau davor zu schützen?19 Vielleicht könnte den unter schweren Post-Covid-Symptomen leidenden Menschen geholfen werden, wenn diese Dinge verbunden mit der Frage nach der Genese des Virus und der Impfung vorurteilsfrei wissenschaftlich untersucht würden.

Wie sind die Nebenwirkungen überhaupt zu bewerten? Dr. B. Keller-Stanislawski, ehemalige Leiterin der Abteilung „Sicherheit von biomedizinischen Arzneimitteln“ des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) hatte 2023 im Untersuchungsausschuss des Brandenburger Landtags ausgesagt, das PEI sei ab dem Start der Impfkampagne von der Vielzahl der Impfnebenwirkungen überrascht und überfordert gewesen. Es habe im PEI Leute gegeben, „die haben sich nur um Todesfälle gekümmert, und Leute, die haben sich nur um Myokarditis gekümmert, wir hatten ja viel mehr Arbeit als zuvor, nur durch diesen Impfstoff. Wir haben aus anderen Abteilungen Hilfe bekommen, weil wir zu wenig Leute für die Bearbeitung der Impfnebenwirkungen hatten.“20

Nebenwirkungsfrei sind die Impfstoffe nach dieser eidesstattlichen Aussage aus dem PEI nicht. Ob stimmt, was die BSW-Abgeordnete Jessica Tatti einem Schreiben der Bundesregierung entnimmt, dass die neuartigen Impfungen verglichen mit allen anderen bekannten Impfungen den 21-fachen Wert an gemeldeten Verdachtsfällen an Nebenwirkungen haben?21 Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ ergab im Oktober 2024, dass 19% der Geimpften über Nebenwirkungen berichteten (4% ärztlich bestätigt, was viel wäre). Der über beides berichtende „Cicero“ deutet zudem an, der massiv steigende Krankenstand seit 2021 könne hiermit verbunden sein.22

Das alles muss dringend anhand der Kassendaten untersucht (und hoffentlich widerlegt) werden. Es ist prinzipiell wie bei den Missbrauchsfällen: „Unter der Decke halten“ und „bloß nicht darüber sprechen“ verhindert eine mögliche Entlastung – schafft aber vor allem die Voraussetzung dafür, dass etwaiges Elend weitergeht und immer größer wird.

Was wäre, wenn sich Menschen aufgrund kirchlicher Impfwerbung für die Impfung entschieden hätten und dann krank oder schwerkrank geworden oder gar verstorben wären? Und das immerhin, ohne dass laut interner Gefahreneinschätzung des RKI eine besondere Gefahr vorgelegen hätte („nicht mit Influenza vergleichen“ – „bei Influenza versterben mehr“). Ohne mit dem ­Finger irgendwohin zu zeigen, muss hier aufgeklärt werden, und zwar in alle Richtungen.

 

8. Ein vorläufiges Fazit

Der Rückblick in die Corona-Zeit zeigt grundsätzliches Versagen auf allen gesellschaftlichen Ebenen, gepaart mit Desinformation, die zumindest einigen Hauptakteuren bewusst war. Bei allem dürfte eine Dynamik wirksam gewesen sein, die sich vermutlich schon auf Regierungsebene verselbständigt hat.

Kirchlich ist zu fragen, welchen Wert „öffentliche Theologie“, „politische Theologie“ und christliche Verantwortungsethik haben, wenn sie sich weitgehend distanzlos einbinden lassen. Was läuft hier theologisch schief, was wäre geistlich wahrzunehmen gewesen? Wo hätte die Kirche Jesu ihre Systemrelevanz in messianischer Freiheit „ganz anders“ beweisen können und müssen?

 

Anmerkungen

1 https://coronaquest.de/rki-files-sammlung/
– Recherchetool.

2 https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/forsa-umfrage-zu-impfungen-so-denken-deutsche-heute-ueber-corona-47863507.

3 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111060/Bundesgesundheitsministerium-warnt-vor-Falschnachrichten.

4 https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/corona-ursprung-us-kongress-will-virologe-christian-drostens-chatverlaeufe-zur-labortheorie-li.365998; vgl. https://www.cicero.de/kultur/corona-aufarbeitung-labortheorie-wiesendanger.

5 https://www.br.de/nachrichten/kultur/der-militaerkonvoi-aus-bergamo-wie-eine-foto-legende-entsteht,TJZE6AQ.

6 https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/videos/coronavirus-milde-erkrankung-100.html.

7 https://multipolar-magazin.de/artikel/rki-protokolle-1 – Multipolar ist das Internetmagazin, das mit Hartnäckigkeit und hoher journalistischer Kompetenz die ersten RKI-Protokolle freigeklagt hat und konsequent weiter recherchiert hat.

8 https://www.berliner-zeitung.de/open-source/verschaerfung-der-coronapolitik-rki-chef-schaade-nennt-irrefuehrende-gruende-dafuer-li.2229168.

9 https://multipolar-magazin.de/artikel/rki-protokolle-1.

10 Im Nachsatz heißt es: COVID19 sei „aus anderen Gründen bedenklich“. Was ist gemeint? – Viele Pfarrerinnen und Pfarrer haben Corona als kritisch und gefährlich erlebt, dasselbe gilt für manche Mitarbeiter in Krankenhäusern, Intensivstationen und Pflegeeinrichtungen. Wie ist dieses Erleben in Einklang zu bringen mit der Einschätzung, insgesamt sei Corona weniger gefährlich als eine Grippe? Diese Fragen müssen intensiv diskutiert werden –ohne Mundtotmachen der Gegenmeinung. Vielmehr ist im Diskurs nach gemeinsamen Ansatzpunkten in der Wirklichkeit zu suchen, um eine konsistente Interpretation zu ermöglichen. Die Frage nach Post- oder Long-Covid ist genau zu untersuchen: Ab wann trat diese Krankheit in größerer Zahl in Erscheinung? Wie ist der Zusammenhang mit dem Post-Vac-Syndrom genauer zu bestimmen?

11 https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/rki-files-so-lief-in-osnabrueck-die-vernehmung-von-lars-schaade-47689896. https://blog.bastian-barucker.de/osnabrueck-anwaeltin-beschreibt-gerichtsverhandlung-mit-lars-schaade/.

12 https://voris.wolterskluwer-online.de/browse/document/88f7ed45-ebf8-43d5-936a-e151430f7103.

13 https://www.cicero.de/innenpolitik/kniefall-vor-der-corona-politik – Anmerkung vom Dezember 2024: Inzwischen hat auch Karl Lauterbach öffentlich geäußert, aktiv Fachauskünfte des RKI beeinflusst bzw. verhindert zu haben.

14 Im Protokoll vom 24.4. heißt es weiter: „Cluster of Covid-19 in Französischen Alpen: ein infiziertes Kind hatte Kontakt zu 150 weiteren Personen (…) keines (…) angesteckt. (…) In Holland Clusterrandomized trial: Kinder haben keine anderen Personen infiziert, Weitergabe der Infektion erst in höheren Alters­gruppen.“

15 https://www.welt.de/kultur/plus250658831/Corona-Aufarbeitung-Einblicke-in-die-zynische-Welt-der-Angstkommunikation.html.

16 https://fragdenstaat.de/dokumente/4123-wie-wir-covid-19-unter-kontrolle-bekommen/.

17 https://www.intensivregister.de: Dort wird dargestellt, wie viele Intensivbetten jeweils belegt sind. Es gab in kleinem Umfang Schwankungen, der das System nicht gefährdet.

18 https://www.welt.de/politik/deutschland/article253845724/Bayern-stellt-Corona-Verfahren-ein-in-anderen-Bundeslaendern-ist-das-umstritten.html.

19 https://www.zdf.de/nachrichten/ratgeber/gesundheit/mecfs-krankheit-medikamente-bezahlung-100.html.

20 https://www.nordkurier.de/politik/untersuchungssausschuss-zu-corona-britta-ernst-frau-von-olaf-scholz-muss-aussagen-1970339.

21 https://www.nachdenkseiten.de/?p=123301.

22 https://jessica-tatti.de/wp-content/uploads/2024/10/2024-10-22_Cicero-Online_Neue-Zahlen-zur-Covid-Impfung-Vor-aller-Augen.pdf.

 

Über die Autorin / den Autor:

Pfarrer Wichard von Heyden, verheiratet, Vater von vier Schulkindern, promovierter Neutestamentler; in der Coronakrise hat er in intensiven Gesprächen und offenen Briefen ab 2020 ­vergeblich versucht, Einfluss auf politisch Verantwort­liche zu nehmen; 2022 gehörte er auf dem ­Höhepunkt des Impfdrucks zu?den Verfassern ­eines von mehreren tausend Menschen ­unterzeichneten kirchlichen Aufrufs gegen die Spaltung der ­Gesellschaft.

Aus: Deutsches Pfarrerblatt - Heft 1/2025

38 Kommentare zu diesem Artikel
30.01.2025 Ein Kommentar von Peter Haigis, Schriftleitung Das Thema der Aufarbeitung politischer und kirchlicher Maßnahmen während der Corona-Pandemie ist brisant und wirkt polarisierend. Das ist verständlich, wenn man sich klarmacht, wie tief die Folgen dieser Erkrankung einerseits und die Maßnahmen zum Gesundheitsschutz andererseits in unser alltägliches Leben eingegriffen haben und es bis heute verändern. Dennoch muss eine Aufarbeitung geschehen. Diese kann freilich nur von den maßgeblichen Stellen geleistet werden, d.h. von den politischen Gremien selbst, von Kirchenleitungen und wissenschaftlichen Institutionen. Der Beitrag von Wichard von Heyden kann für sich gewiss nicht beanspruchen, diese Aufarbeitung zu leisten; er kann lediglich die Fragen nennen, die in diesem Zusammenhang zu stellen sind. Der Autor wirft vor allem die verantwortungsethische Frage auf, nach welchen Kriterien politisches und kirchliches Handeln während der Pandemiezeit beurteilt werden sollen und können. Dass es dabei Fehlentscheidungen gegeben hat, ist angesichts der Herausforderungen, vor denen Medizin und Politik damals standen, und angesichts des Handlungsdrucks weniger ein Problem als die Frage, wie wir heute mit möglichen Fehlentscheidungen von damals umgehen, wie wir sie heute bewerten und welche Lehren für künftige vergleichbare Situationen daraus zu ziehen sind. Ob Wichard von Heyden seiner selbst gestellten Aufgabe in ausreichendem Maß nachgekommen ist, ob er dabei Hilfreiches zutage gebracht hat oder eher weniger hilfreich war, ob sein Beitrag zu sehr durch eine bestimmte Sichtweise eingefärbt ist und andere Aspekte unberücksichtigt lässt, wurde in den Kommentaren unterschiedlich bewertet. Das ist der natürliche Verlauf eines offenen Diskussionsprozesses, der hier weniger um die Sache selbst als um die Frage nach dem richtigen Umgang mit ihr geführt wurde. Das Risiko einer solchen, zum Teil ja auch nicht mit Klarnamen ausgetragenen Debatte ist immer wieder das Niveau, auf dem sie geführt wird, bzw. die Gefahr despektierlicher Äußerungen. Die Redaktion hat deshalb hier besonders konsequent auf die Einhaltung unserer Kommunikationsregeln geachtet und Beiträge auch wieder gelöscht, wenn sie diesen nicht entsprochen haben. Alle Diskutanden sollten genügend Selbstdistanz haben, um zu wissen, dass sie nicht über „die ultimative Wahrheit“ in der Sache verfügen. Genau diese fehlende Selbstdistanz ist übrigens oft genug der Grund gewesen (und ist es bis heute), dass bestimmte Positionierungen als „verschwörungstheoretisch“ oder „verschwörungsmythisch“ bezeichnet wurden und auch werden müssen. Wer im Diskussionsforum zu diesem Thema (wie zu vielen anderen auch) mit dem absoluten Anspruch auftritt, die letzte Wahrheit zu kennen, und dabei noch andere abkanzelt, hat eigentlich das Recht, gehört zu werden, schon verwirkt. Wir verfügen alle nur über eine begrenzte Einsicht in das zur Verfügung stehende Wissensmaterial, haben alle nur individuell gewichtete Argumente und persönliche Einschätzung vorzubringen. Und sofern es etwas einzuklagen gibt, müssen am Ende im Zweifels- und Konfliktfall die Gerichte entscheiden. Die Diskussion ist hier noch nicht zu Ende. Die Redaktion hat in den zurückliegenden Wochen mit vielen Parteien in dieser Debatte gesprochen, und gewiss werden weitere Beiträge zum Themenfeld „Kirche und Corona“ folgen, ganz unterschiedlicher Provenienz, wie es übrigens auch bereits in den vergangenen vier Jahren eine ganze Reihe von Beiträgen im Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrerblatt hierzu gegeben hat – es lohnt sich, einmal nachzublättern … Die Kommentierung des Beitrags von Wichard von Heyden soll hiermit aber nun erst einmal ihren Abschluss finden. Peter Haigis, Schriftleitung
30.01.2025 Ein Kommentar von Morhard Es hat mich positiv überrascht, dass der Artikel von Herrn von Heyden veröffentlicht wurde. Erstaunt war und bin ich nur über den einleitenden Absatz. Die Notwendigkeit der Anders Bewertung der Coronazeit und ihrer Maßnahmen ist doch alles andere als eine Überraschung… Ich habe den Eindruck, dass wohl auch 80% der Kommentatoren so denken und vielleicht Herr von Heyden insgeheim auch. Und deshalb tut auch die persönliche Aufarbeitung so weh. Wir (die 80% der Kommentatoren) haben es doch zumindest erst geahnt und bald auch gewußt: Hier läuft was massiv schief! Maßnahmen, die nicht hinterfragt werden dürfen? Geht es noch dümmer. Es braucht doch nicht viel Gehirnschmalz oder gar medizinisches Wissen um sofort erkennen, dass kann nicht sein. Ich muss doch die Sinnhaftigkeit von Maßnahmen klar darlegen können und, um sie optimal anzupassen, laufend prüfen und hinterfragen. Das war und ist ja dilettantisch, wie da vorgegangen wurde. Die mRNA-Injektionen war offensichtlich keine Impfung, es wurden keine Infektionsketten durchbrochen bzw. der Ausbruch einer Coronaerkrankung verhindert. Das wurde ja ganz offen irgendwann auch zugegeben. Hätte man noch mehr gegen diesen Wahn tun sollen und können? Ich weiß es nicht. Aber auf gesellschaftlicher Ebene bin ich erst recht ratlos. Welche Institution hat sich nicht verstrickt? Und eine Bereitschaft zu einer wirklichen Aufarbeitung kann ich in der breiten Bevölkerung nicht erkennen. Und mir graut vor einer pseudo Aufarbeitung durch Drosten und Co. Die Jünger von Drosten stehen bereit und die werden ihrem Führer die Treue halten, mit Fanatikern ist nicht gut reden. Die Profitinteressen sind erdrückend! Das Garagentor meiner Eltern hat Brandflecken. Ich möchte nur jeden warnen. Hier im Allgäu werden vor evangelischen Gemeindehäusern Kinder und Jugendliche plaziert um gegen Montagdemonstranten Front zu machen und Tiefpunkt war ein evangelischer Geistlicher, welcher auf einem Schild die Demonstranten als ich zitiere „Rattenfänger“ bezeichnet. Tut mir leid, ich weiß warum ich aus der Kirche 2022 ausgetreten bin. Es bräuchte zunächst vertrauensbildende Maßnahmen und vor allem die Erkenntniss, dass viele auf einer Straße eines moralischen Übermenschentum abgebogen sind, welche anscheinend alles rechtfertigt: Beleidigung, Ausgrenzung, Verurteilung. Die Geschichtsvergessenheit ist erschreckend. Der Artikel ist ein Funken in der Finsternis und mehr bis jetzt leider nicht. Aber immerhin! Es bleibt sich nicht irre machen zu lassen und ich denke, die Coronazeit hat viele auch den Glauben an eine frohe Botschaft näher gebracht.
29.01.2025 Ein Kommentar von Stephan Hebold Fast jeden Sonntag höre ich in der ARD (ab 20:15 Uhr) den Satz: „Entschuldigung, aber wir müssen in alle Richtungen ermitteln“. Wenn ich durch die Politik der regierenden Parteien, der durch Medien publizierten Wissenschaft und den Recherchen durch die Mainstream-Medien feststellen würde, dass bezüglich der Herkunft des Virus, dem Umgang mit selbigen, der Auswirkungen von Erkrankung, Behandlung, (Gegen-)Maßnahmen, insbesondere Impfung, wirklich in alle Richtungen ermittelt wurde und wird, dann hätte ich mehr Vertrauen in diese Institutionen. Aber es wird nicht in alle Richtungen ermittelt! Deswegen bin ich skeptisch. Und weil ich skeptisch bin und denke: „Mensch, da fehlt doch etwas!“ werde ich Verschwörungstheoretiker und Schwurbler genannt. Aus den Erfahrungen mit der DDR-Geschichte und dem Nazionalsozialismus sollte man die Möglichkeit, dass die „Mehrheit“ nicht automatisch im Recht ist, in Betracht ziehen. „Damit das Mögliche entsteht, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden.“ (H. Hesse). Es würde mich freuen, wenn das 'Querdenken', das für solches Versuchen unabdingbar ist, wieder hoffähig würde. “Das Mögliche“ umfasst die Substanz für die Suche nach der Wahrheit. Wie hätte Jesus im Jahr 2022 gehandelt? „Solidarisch“ im Sinne von Frau Merkel? Oder wie in der damaligen Jahreslosung „...wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen!“ Und in diesem Jahr? „Hört auf, mit allem Nachhaken und verzeiht einander!“ oder „Prüft alles und behaltet das Gute!“? Insofern ist der Artikel von Herrn von Heyden eine wichtige Diskussionsgrundlage und sollte von allen Skeptikern innhaltlich geprüft werden! Ich hoffe sehr, dass irgendwann auch die ARD 'die Ermittlung in alle Richtungen' nicht nur im 'Tatort' zulässt.
29.01.2025 Ein Kommentar von Gerhard Wegner Danke für diesen Artikel, der natürlich nicht alles, aber doch ziemlich viel ziemlich gut benennt! Und Hut ab! Es ist ziemlich mutig, vom Autor und von der Redaktion, Wahrheiten zu benennen in einer Zeit, in der immer noch viele Printmedien und Fernsehsender nur die angeblich richtigen und guten Wahrheiten veröffentlichen. Eine Aufarbeitung zu fordern, ist richtig. Aber wie bei anderen großen Themen ist die Forderung nach Aufarbeitung von Seiten derjenigen, die gelitten haben und leiden, nachvollziehbar. Auf Seiten der Täter und Mitläufer ist diese Forderung verständlicherweise unangenehm. Das Problem: mit der Aufarbeitung ist die Frage der Schuld und des Umganges mit ihr verbunden. Wie einen Modus finden, nach dem die strafrechtlich relevanten Dinge bestraft werden, es aber für alle einen versöhnlichen Weg in die Zukunft geben kann? Wie kommen wir dahin, dass die Gemeindeglieder ABC, die Wasser von ihren Balkonen eimerweise auf Demonstranten gegen die Maßnahmen gekippt haben und Gemeindeglieder XYZ, die das Wasser abbekommen haben, versöhnt gemeinsam Gottesdienst feiern können? Kirchens haben ihr Wächteramt nicht wahrgenommen. Damit reihen sie sich in die schlechte Reihe derer ein, die ihre Aufgaben auch nicht gemacht haben. Bei RKI und PEI wird das durch die RKI-files offensichtlich. Aber es geht um noch viel mehr: Das Prinzip der Gewaltenteilung, elementar wichtig für die Demokratie und in ihr die gegenseitige Kontrolle der Mächte, wurde irgendwie aufgehoben. Wie wird die Judikative ihre Eigenständigkeit und ihre Macht wieder zurückbekommen? Sie haben sich einmal dem pharmaökonomisch ausgerichteten Willen der Politik gebeugt. Wird das beim nächsten Mal zu verhindern sein? Gute Artikel zu vielen juristischen Aspekten zum Beispiel beim Netzwerk Kritischer Richter und Staatsanwälte KRiStA. Und die sogenannte 4. Gewalt, der Journalismus, hat sich überwiegend genauso den gewünschten Narrativen gebeugt und dabei die wichtigsten Grundregeln journalistischer Arbeit verletzt. Dazu hat Timo Rieg eine kommentierte Fallsammlung unter dem Titel ‚Qualitätsdefizite im Corona-Journalismus‘ veröffentlicht. Es ist und bleibt spannend. Für alle diejenigen, die an der Coronazeit mit ihren Rechtsbrüchen und Maßnahmen und Diffamierungen gelitten haben und noch leiden, ist es erst dann vorbei, wenn die Aufarbeitung(en) zu klaren und in der Folge möglicherweise versöhnlichen Ergebnissen geführt haben werden. Ob die Kirchen als Profis auch für die Themen Schuld und Vergebung es schaffen, vielleicht sogar als Vorbild für andere gesellschaftliche Bereiche?
29.01.2025 Ein Kommentar von Matthias Gockel Danke für diesen gründlichen und erfreulich unpolemischen Artikel. Viele wichtige Dinge werden angesprochen. Dass die modRNA-Injetionen nicht zu einem Ende der Übertragungen des Sars-CoV-2-Virus beitrugen (s. o. Abschnitt 4.), wird inzwischen auch in renommierten Fachzeitschriften erwähnt. Vgl. Science, Ausgabe 386 vom 6. Dezember 2024, S. 1081: Dort beklagt ein US--Epidemiologe die Politisierung der Gesundheitsbehörden und weist darauf hin, dass die CDC fälschlich behauptete, die Injektionen würden helfen, Übertragungen des Virus zu stoppen. Dieser Sachverhalt bringt das ganze 3G/2G/1G-Konstrukt, das von kirchlicher Seite bereitwillig mitgetragen und propagiert wurde, ins Wanken. Um diesen Zusammenhängen auf den Grund zu gehen, benötigen wir Untersuchungsausschüsse, aber auch gerichtliche Klärungen. – Ich bin gespannt auf den zweiten Teil der Ausführungen von Herrn von Heyden!
29.01.2025 Ein Kommentar von Dr. Christian Schwarz Während der gesamten Corona-Zeit stand immer wieder der Vorwurf der Manipulation seitens staatlicher Stellen im Raum. Inzwischen ist klar: Es wurde manipuliert – von Wichard von Heyden mit O-Tönen eindrucksvoll belegt. Was ich schon immer befürchtete, hat sich nun bitter bewahrheitet: (1) Man kann auch heutzutage mit der (deutschen) Bevölkerung fast alles machen kann, vorausgesetzt, man manipuliert sie nur richtig, d.h. man operiert mit Angst: die lässt Menschen selbst absurde Maßnahmen tolerieren und in Kauf nehmen, dass andere extrem eingeschränkt werden (z.B. die menschenverachtenden Abriegelungen der Kliniken und Einrichtungen). (2) Die Kirchen haben sich dafür widerspruchslos instrumentalisieren lassen. Ihre theologische Urteilsfähigkeit ist dadurch massiv diskreditiert. [Vgl. dazu auch mein Leserbrief in der Ausgabe 12/2024]
28.01.2025 Ein Kommentar von Ute Plass Danke @Dagmar Brandt, dass Sie auch den "Pflegenotstand", und somit die "Krise der Sorgearbeit" thematisieren. Das Care-Revolution-Netzwerk ist seit vielen Jahren damit befasst und fordert: "Eine an menschlichen Bedürfnissen orientierte Care-Arbeit gehört ins Zentrum unserer Gesellschaft!" Eine Mahnung auch an kirchl. Einrichtungen, sich ihres diakonischen und humanen Auftrags zu besinnen.
28.01.2025 Ein Kommentar von Bernadette Spitz Ein Licht am dunklen Firmament der Institution Kirche! So vieles hätte man schon sehr früh WISSEN können, wenn man sich nur bemüht hätte, anstatt die sogenannten Querdenker (was für mich eine Auszeichnung ist) zu diffamieren. Dankbar bin ich trotzdem für diese Zeit, da es mir ganz klar gemacht hat, dass sich Jesus Christus und seine Nachfolge niemals in eine Institution zwängen lässt.
28.01.2025 Ein Kommentar von Sebastian Schulte Ich danke der Redaktion, dass sie diesen Artikel veröffentlicht hat. Bemerkenswert ist, mit welcher Ruhe und Sachlichkeit der Autor das Thema entfaltet. Dies sollte wirklich als herzliche Einladung verstanden werden, in Kirche und Gesellschaft die Corona-Zeit tiefgreifend aufzuarbeiten - damit wir in einer zukünftigen Krise wirklich aus den Fehlern gelernt haben.
27.01.2025 Ein Kommentar von Dagmar Brandt Zuallererst einen herzlichen Dank an Wichard von Heyden (dem ehemaligen Vikar einer Kirchengemeinde in Garbsen) für sein Engagement in der "Corona-Krise", das staatliche Handeln und Begründen an sich und dessen Einwirkung auf den kirchlichen Raum gründlich zu hinterfragen. Nach anfänglich klagloser Bereitschaft zur Hinnahme des ersten Lockdowns 2020 wuchs meine Skepsis an dem immer unübersichtlicher werdenden Maßnahmenkatalog der Behörden mit ständig wechselnden Begründungen. Völliges Entsetzen erfasste mich, als die Begleitung Sterbender in den Krankenhäusern und Heimen durch Angehörige und Seelsorger unterbunden wurde. Wovor wollte man Sterbende denn noch "schützen"? Jedenfalls nicht vor Einsamkeit. Wir hatten es mit einem entfesselten "Maßnahmenstaat" zu tun, ein Begriff, den der emigrierte jüdische Jurist Ernst Fraenkel in seinem Werk zur NS-Zeit "Der Doppelstaat" geprägt hat. Sein Werk sollte zur Aufarbeitung der ethischen und juristischen Schieflagen der "Corona-Zeit" in Staat und öffentlichen Institutionen wie dem Gesundheitswesen und der Kirche zu Rate gezogen werden. Warum erschien den Politikern in Regierungsverantwortung und Parlamenten der Maßnahmen-Overkill und anschließend die Nötigung zur Impfung gegen Covid-19 als Königsweg des Pandemiemanagements? Meine starke Vermutung, neben dem Ausprobieren eines Notstandsregimes stand auch das Wissen um die massive Unterversorgung von Pflegeheimen und Krankenhäusern mit Pflegepersonen Pate. Das Geld, was für die sogenannten Impfstoffe mit allen Händen ausgegeben wurde, wollte und will niemand in eine Personalaufstockung mittels höher Entlohnung und verbesserter Arbeitsbedingungen in der Pflege investieren. Das ist die grundlegende ökonomische und in der unvermeidbaren Konsequenz ethische Schieflage unseres Gesundheitswesens in puncto Pflege kranker und alter Menschen. Diesen Dauernotstand kennen alle mit Angehörigen in Pflegeheimen, in meinem Fall ist es meine Schwiegertochter in Köln, die in einem Diakonie-Heim für neurologisch Schwersterkrankte nicht nur einer tendenziellen Vernachlässigung ausgesetzt ist, sondern auch Misshandlungen ausgesetzt war. Von den kirchlichen Instanzen wünsche ich mir nicht nur einen Beitrag zur Aufarbeitung eigener Fehlleistungen in der "Corona-Zeit", gefordert ist vielmehr ein beherztes Einschreiten zur Verbesserung der Pflegequalität in Krankenhäusern und Heimen im Raum der DIAKONIE.
27.01.2025 Ein Kommentar von Vera Meißner Danke für diesen Artikel. Ein Licht in der absichtlichen Verdunkelung. Als unser Pfarrer vor Ort die Pandemieregeln der Politik gleichgesetzt hat mit Gottes Geboten bin ich gegangen und seitdem nicht wieder in dieses Gebäude, das keine Kirche mehr sein wollte.
26.01.2025 Ein Kommentar von Johannes A Petersen Danke für diesen Aufsatz. Ich bin früher gerne zur Kirche gegangen, aber seit die Querdenker ausgegrenzt wurden kaum noch. Denn damit wurde doch auch Jesus Christus ausgegrenzt! Er war ein Querdenker, natürlich. Wieso hätte man ihn sonst ans Kreuz geschlagen?
25.01.2025 Ein Kommentar von Kurt Müller-Rüll Aufgrund nicht nur der weitgehend völligen Kritiklosigkeit zumindest der kirchlichen Führungseliten gegenüber den unsäglichen Auswüchsen der sogenannten Corona-Politik, sondern vielmehr deren engagierte Verstärkung auf verbaler wie auch Maßnahmen-Ebene durch die kirchlichen Institutionen, habe ich nach jahrzehntelanger Mitgliedschaft zur evangelischen Kirche in Deutschland mich im Jahre 2022 nicht weiter in der Lage gesehen, diese Zugehörigkeit weiter hinzunehmen (ja, genau diese Formulierung ist bewußt gewählt). Es hat sich offenbart, das das Letzte, was dieses Land in seiner derzeitigen Gesellschaftskrise braucht, eine Staatskirche mit beamteten Funktionsträgern ist, welche bevor sie sich um das Wort Gottes scheren möchten, erstmal lieber beflissen die regierungsamtliche Propaganda´weiterposaunen.
25.01.2025 Ein Kommentar von Paula Reck In Einem sind wir uns sicherlich einig: Das Leben wäre für uns alle lebenswerter, wenn wir uns wieder mehr auf Mitgefühl und Empathie besinnen würden, wenn wir den Nächsten nicht nur in jenen Menschen erkennen, die genau so denken, wie wir selbst. Die Nächstenliebe umfasst die Querdenkerin, Putinversteherin, AfD-Wählerin und Klimaleugnerin genauso, wie die Klimaaktivistin, Impfärztin, Waffenlieferantin und Regierungsvertreterin. Mehr noch: Sie umfasst nicht nur uns Christen, sondern uns Menschen insgesamt und sogar alle Lebewesen und alle pflanzlichen Geschöpfe des Universums. Sie bildet den Kern christlichen Glaubens. Sollten wir nicht damit anfangen, uns wieder mehr zuzuhören, statt besser zu wissen und Recht zu haben? Sollten wir nicht in unseren Gemeinden zunächst denjenigen Gehör verschaffen, denen Leid widerfahren ist – egal ob sie Angehörige durch Corona verloren haben oder deren Lebensgrundlage durch schützende Maßnahmen zerstört worden ist? Egal ob sie unter Post-Covid oder Post-Vac leiden? Wir wollten die vulnerablen Gruppen schützen und haben Andere dabei zutiefst verletzt. Vor lauter Angst haben wir übersehen, dass es wichtigere Bedürfnisse gibt, als nur zu überleben. Wir haben Menschen einsam und ohne Abschied in menschlicher Kälte sterben lassen, weil wir sie vor Ansteckung bewahren wollten. Wir haben den Schwächsten ihre Kindheit genommen. Wir haben Zweifelnden ihre Würde und ihren Lebenssinn genommen und sie manchmal sogar in den Tod getrieben. Wir brauchen den Dialog als allererstes zwischen Menschen und unter Menschen. Wir müssen wieder Zuhören lernen, ohne gleich zu kommentieren, zu kategorisieren und zu abstrahieren. Und das können wir am besten im kleinen Kreise, unter Nachbarn oder unter Gemeindemitgliedern. Wichtig ist es aber auch, dass Menschen mit ganz gegensätzlichen Realitätswahrnehmungen sich in ausgewogenen Diskursräumen begegnen können. Wir müssen lernen, dass es keine allgemein gültige Wahrheit gibt, dass Wahrheit subjektiv und veränderlich sein kann. Wir müssen lernen, mehr auf unser Herz zu hören, als auf TicToc, Spotify, WhatsApp-Status, Tagesschau, Troll-Armeen und Youtube. So kann aus meiner Sicht Aufarbeitung und Versöhnung geschehen.
25.01.2025 Ein Kommentar von M.P. Häußler Corona und unser Umgang damit hat uns alle sehr beschädigt - das ist den Beiträgen zu entnehmen:: Ob es eine eigene noch im Nachhinein höchst belastende Erfahrung der Krankheit war (und noch ist), ob es das Miterleben des Sterbens und Todes eines Nahestehenden war, oder auch die Hilflosigkeit beim Mitansehen der Isolation und Einsamkeit alter Menschen. Wie weh hat es getan, Ostern nicht in einem Gottesdienst zu feiern, und wie entsetzlich war und ist noch immer der Riß, der sich in Gesellschaft und Kirche seitdem zwischen uns auftut. Und noch so vieles mehr. Ich könnte, wonach mir zumute ist: heulen, das Entsetzen könnte mich ergreifen, ja ein Haß könnte in mit hochkommen (wie ihn Georg Danzer einmal ausgesprochen hat), der nach dem/der womöglichen Schuldigen suchen läßt. Wir haben also viel aufzuarbeiten - wissenschaftlich (wie denn sonst?) in unterschiedlichen Forschungsgebieten - um zu verstehen, was da geschehen ist, und eine Zukunft zu haben, weil wir gelernt haben.
25.01.2025 Ein Kommentar von M.-L. Urban Noch einmal will ich es versuchen, einen Kommentar abzusetzen, der nicht gelöscht wird. Ich bin dem Autor sehr dankbar, dass er den gut recherchierten Artikel in ein "Blatt von und für Akademiker" gesetzt hat. Gerade da erwarte ich nämlich Bereitschaft zum Diskurs und zum Überdenken von umstrittenen Themen. Einfach die Auseinandersetzung abwürgen und diskreditieren steht gerade der Kirche nicht gut zu Gesicht. Und Gründe, kirchliches Handeln in der Corona-Zeit zu diskutieren und zu bewerten, sind doch so offensichtlich wie selten zuvor. Auch unter dem Gesichtspunkt christlicher Nächstenliebe plädiere ich für Beachtung der Nöte der sogenannten Querdenker (Schade, dass Querdenken zum Schimpfwort gemacht wurde. Querdenken ist das Gegenteil von "auf Linie sein" und hat z.B. die politische Wende '89 ermöglicht). Wie hat sich Kirche für Andersdenkende stark gemacht? Ich bleibe dabei: Herzensbildung ist die wichtigste Bildung.
25.01.2025 Ein Kommentar von Jens Als Akademikerin fordert Frau Ring in ihrem Kommentar die Einhaltung wissenschaftlicher Standards. Das ist gut, denn der Artikel hält sie ein. Als Akademikerin weiß sie sicherlich, dass es jenseits der Mathematik keine Beweise gibt und Wissenschaft aus Diskurs besteht. Insofern ist der Beitrag hier einfach wichtig. Vielleicht kann Frau Ring ja auch - wissenschaftlich, denn darauf legt sie ja Wert - darlegen, was an dem Artikel unwissenschaftlich, populistisch und reißerisch sein soll. Es ist gut - und da lese ich im Artikel, aber auch hier in den Kommentaren den Appell - wenn wir wieder auf den Boden der (wissenschaftlichen) Tatsachen zurückkommen. Wenn Frau Ring von einem "Schlag ins Gesicht" spricht oder von "Verharmlosung", dann nimmt sie die in dem Artikel genannten Fakten nicht zur Kenntnis, sondern bedient ihrerseits eine Rhetorik, die wir in diesem Kontext, aber im christlichen Miteinander allgemein hinter uns lassen sollten.
25.01.2025 Ein Kommentar von Albrecht Storz Vorausschickend: ich bin während er "Corona-Zeit" aus der evangelischen Kirche ausgetreten - wegen deren Haltung, wegen deren Panikschüren, wegen deren Alleinelassen von bedrückten und bedrohten Menschen. Die christlichen Kirchen haben angesichts einer (gesellschaftlichen!) Krise, wo die Menschen Halt und Hilfe am meisten gebraucht hätten, krachend versagt. Zum Artikel: es ist völlig unmöglich die "Herkunft eines Virus" zu klären. Man kann nur dessen erstes Auffinden benennen. Aber ob dieses Virus schon vorher oder zugleich auch woanders da war, kann man nicht wissen - weil man vorher (oder woanders) einfach nicht danach gesucht hatte. Daher sind alle Fragen nach der "Herkunft des Virus" obsolet. Weiterhin gibt es auch kein "neuartiges Virus". Dieses "neuartig" war von Anfang der Aufhänger für alles Dramatisieren, für alles Angst- und Panik-Schüren. Aber: jedes Virus ist neuartig - weil Viren sich STÄNDIG ÄNDERN. Und daher ist KEIN VIRUS NEUARTIG. Weil der Begriff "neuartig" angesichts der bestimmenden Wesensart dieses biologischen Objektes völlig sinnlos ist. Die "Corona-Pandemie" war eine induzierte Massenpsychose - und nichts sonst. 2020 und folgend ist nichts weiter als die völlig normale Grippe grassiert - wie jedes Jahr. Denn Corona-Viren gehören schon immer zu dem "bunten Strauß" der Grippe-Viren. ("Spikes" wurden übrigens vor 2020 fast immer nur im Zusammenhang von Influenza beschrieben. Und JEDES VIRUS hat einen Mechanismus in Zellen einzudringen. "Furinspalten" und ähnliche virologische Erfindungen sind auch mit Vorsicht zu beurteilen. Diese ganze "Wissenschaft" hat sich völlig blamiert.) Alle Auffälligkeiten der Jahre 2020, 2021, 2022 sind einzig und alleine der gezielt geschürten Massenpanik (man denke nur an das Auftreten von Bill Gates über einen Zeitraum von 9 Minuten in den deutschen Tagesthemen, gegenüber einem servilen, demütigen, kriecherischen Moderators), und administrativen und regulatorischen Maßnahmen (vor allem in Pflege- und Gesundheitswesen) geschuldet. Und dann der moralisch aufgebaute Spritzenzwang, die Injektion eines nicht ausreichend erforschten Stoffes für den das Attribut "völlig neuartig" aber wirklich Sinn macht ...!
24.01.2025 Ein Kommentar von Ute Plass Diejenigen, die diesen Artikel als Schwurbelei diskreditieren, mögen bitte folgende Fragen beantworten: "Wer und was definiert eine "Pandemie"? Was ist die Aussagekraft von anlasslosen Massentests? Wussten Sie, daß es sich bei dem Drosten-PCR-Test nicht um ein Diagnose-Instrument für Erkrankungen handelt? Warum wurden auch junge Menschen zur Impfung gedrängt, wiewohl sehr früh klar war, dass diese nicht durch SarsCoV-2 gefährdet waren? Warum wurden in einer "Pandemie" Kliniken geschlossen? Was rechtfertigte in der sog. Corona-Pandemie die Aussetzung von Grundrechten? Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer dieser "Corona-Pandemie"? Diesen und vielen weiteren Fragen müss(t)en wir uns gesamtgesellschaftlich stellen. Bedanke mich für diesen Artikel, der in Erinnerung ruft, wie wichtig es ist, dass die Bevölkerung nicht unhinterfragt "Anweisungen von oben" Folge leisten darf.. Auf der psychsozialen Ebene ist mir zwar die Abwehr zur umfassenden Aufarbeitung im Umgang mit dem Corona-Geschehen nachvollziehbar. Doch geht es nicht um Schuld-und Schamzuweisungen aufgrund von Fehlentscheidungen, sondern darum, wie doch ständig beschworen, "aus der Geschichte zu lernen".
24.01.2025 Ein Kommentar von Okko tom Brok Der Artikel ist wie ein Frühlingshauch im Winter, vielen Dank. Die “2G-Kirche”, die u.a. kerngesunden Ungeimpften die Teilnahme an Gottesdiensten und sterbenden alten Menschen in kirchlichen Altersheimen jeglichen Besuch verwehrte, stand m.E. in eklatantem Widerspruch zu allem, wofür Kirche Christi steht (Jahreslosung 2022: “Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.” (Joh 6,37)). Die Aufarbeitung dieses Traumas kommt keinen Tag zu früh.
22.01.2025 Ein Kommentar von Katrin Ring Ich bin entsetzt, dass so ein Artikel im Pfarrerblatt erscheint. Unwissenschaftlich, populistisch und reißerisch werden da Unterstellungen getätigt, die querdenkerisch anmuten. Gleichzeitig wird die Schwere der Folgen des Virus verharmlost. Das ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die durch eine Coronainfektion jemanden verloren haben oder Jahre später noch an den Folgen leiden. Ich verstehe nicht, was dieser populistische Artikel überhaupt in unserem Pfarrerblatt zu suchen hat. Die Relevanz des Themas im kirchlichen Kontext wird nur in wenigen Sätzen voller Schuldzuschreibungen angefügt. Es lohnt sich sicherlich, über die gesellschaftliche und kirchliche Relevanz der Pandemie und ihrer Folgen zu sprechen. Dann aber mit Sinn und Verstand! Ich erwarte in einem Blatt von und für Akademiker die Einhaltung wissenschaftlicher Standards.
21.01.2025 Ein Kommentar von Torsten Hennig Die Fakten sind genannt und seit längerem bekannt. Nie in der Geschichte der Bundesrepublik sind Werte wie Freiheit und Demo-kratie so verletzt worden wie in der Zeit der Corona-Pandemie. Sie wurden auf dem Altar einer Meinungsdiktatur der sogenannten ‚Anständigen‘ geopfert. Jegliche Kritik im demokratischen Sinne wurde in Ansätzen mit Worten wie „ultra-soziale Vollidioten“, „Deppen“, „Bekloppte, „Covidioten“, „Sozialschädlinge“ oder „Blinddarm, der entfernt werden muss“, um nur einige wenige Beispiele zu nenne, im Keim erstickt. Christian Vooren, seines Zeichens Redakteur von ZEIT-Online schrieb seiner Zeit: „Was es jetzt braucht, ist nicht mehr Offenheit, sondern ein scharfer Keil. Einer, der die Gesellschaft spaltet. Richtig und tief eingeschlagen, trennt er den gefährlichen vom ungefährlichen Teil der Gesellschaft.“ Zu all dem hat die Kirche geschwiegen, hat ihre ureigenen christlichen Werte preisgegeben, mehr noch, sie hat mit dazu beigetragen, die Spaltung der Gesellschaft voranzutreiben ganz im Sinne einer ‚Staatskirche‘. Als Kirche haben wir somit wieder einmal in der jüngeren Geschichte dieses Landes große Schuld auf uns geladen, frevelhaft versagt! Unwidersprochen und beflissentlich haben wir die staatlich angeordneten Doktrinen umsetzt - haben ‚Menschengebote‘ an die Stelle der Gebote Gottes gesetzt. Wir haben es unterlassen, die Anordnungen zu hinterfragen im Sinne eines christlichen Für- und Miteinanders, der Nächstenliebe und damit der Liebe zu Gott. Stattdessen haben wir uns abgewendet von Menschen, die angeblich ‚undemokratisch‘ sind. Wie duldeten keine ‚Querdenker‘ und vergaßen, dass wir damit auch Jesus höchstpersönlich ins ‚Aus‘ stellten, denn er war in seiner Zeit wohl der größte ‚Querdenker‘, denke ich nur an seine Worte in der Bergpredigt. Wir haben Menschen von Gottesdiensten ausgeschlossen, weil sie sich nicht impfen lassen woll(t)en (die Gottesdienstteilnehmer mussten ihren Impfpass oder die Corona-App vorzeigen, um Einlass in die Kirche zum Gottesdienst zu erlangen). Das Singen und der Lobpreis wurden uns verboten. Wir haben Gott vor die Tür gesetzt! Wir haben es zugelassen, dass Menschen, die im Sterben lagen mutterseelenalleine und ohne letzte Ölung sterben mussten. Hat jemals einer von uns darüber nachgedacht, was das für die Sterbenden, besonders aber für die Angehörigen derer bedeutet hat? Ich kenne Menschen, die noch heute darunter leiden, dass sie sich nicht von ihrem Vater bzw. der Mutter haben verabschieden können. All das verschweigen wir. Darin war und ist Kirche besonders groß! Und wir machen uns weiter schuldig, eine Aufarbeitung scheint nicht in Sicht. Wir zollen dem linken Wokeness dieser Zeit unseren Tribut, wir bestimmen, was Hass und Hetze ist und was nicht … Mit welchem Recht nehmen wir uns dieses heraus, über andere zu richten? „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“, spricht Jesus, „2Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden und nach dem Maß, mit dem ihr messt, werdet ihr gemessen werden.?3Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht??4Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und siehe, in deinem Auge steckt ein Balken!?5Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen!“ (Mtth.7, 1-5) Angesichts solcher Worte wird es Zeit anzufangen, wieder demütig zu werden und unser Verhalten zu überdenken, umzukehren, Buße zu tun und dem Weg des Evangeliums zu folgen: „Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.“ (Mtth.7,12) Wann werden wir das verstehen und umsetzen im Sinne der wahren Nachfolge Jesu?
21.01.2025 Ein Kommentar von Stefan Wenn sie Christian Drosten anführen, dann führen sie den Mann an, der in Chemischen Labors an "Gain of Funktion" gearbeitet hat (nach eigener Aussage) und massgeblich für diese Pandemie mit verantwortlich ist. Und schauen sie sich bitte "Profiteure der Angst" an, der Herrn Drosten als das zeigt, was er ist. Sie wollen ernsthaft einen Täter nach Aufklärung fragen?
21.01.2025 Ein Kommentar von Peter Haigis, Chefredaktion Hiermit möchte ich nochmals an unsere Kommunkationsregeln erinnern und darum bitten, dass sich die Kommentarbeiträge auf den Text von Wichard von Heyden und seine Materie beziehen und nicht in irgendwelche Drittthemen abdriften. Ebensowenig hat Wahlwerbung angesichts der bevorstehenden Bundestagswahlen an dieser Stelle verloren. Die Redaktion wird in diesen Dingen sehr strikt auf die Einhaltung achten.
20.01.2025 Ein Kommentar von Ost Martin Hört, den Podcast „Jung und naiv“ mit chr. Drosten. Der stellt die RKI files und die politischen Entscheidungen in den Zusammenhang der jeweiligen Monate und trennt auch zwischen politischen Entscheidern und Berater*innen - genau das macht der Artikel nicht.
20.01.2025 Ein Kommentar von Uwe Alschner Ein wirklicher Hoffnungsschimmer an einem ansonsten trüben Horizont der Nacharbeitung eines gleichermaßen epochalen wie unverstandenen Ereignisses, dessen gesetzgeberische Folgen bis heute andauern. Es könnte jederzeit genau so erneut passieren! Allein das sollte uns Anlass geben, den Text von Herrn von Heyden in Ruhe zu lesen und zu bedenken, was unsere jeweilige Verantwortung daraus sein sollte. Wer hier in Kommentaren erneut in erschreckender Polemik von „Schwurbelei“ faselt, sollte sich schämen! Der Autor dieses Kommentars hat der Verhandlung im VG Osnabrück beigewohnt und kann daher bestätigen, dass die Analyse von Herrn v. Heyden akkurat und zutreffend ausfällt gemessen an den umfangreichen Vorträgen vor Gericht. Was schwerer wiegt ist die Tatsache, dass jene Maßnahmen, die hier ergriffen worden und die auch in ihren zugrundeliegenden Annahmen rigoros zu überprüfen sind, auf „Wissenschaftler“ zurückgehen, von denen einige 1962, nur 15 Jahre nach den Nürnberger Prozessen, auf der von der CIBA-Stiftung (dahinter steht ein Unternehmen mit lukrativen Geschäftsbeziehungen auch zum Dritten Reich) in erschreckender Selbstverständlichkeit über vermeintlich notwendige Eingriffe in Gottes Schöpfung (die sie so nicht nennen, weil sie den Schöpfergott ideologisch ablehnen) schwadronieren. Darüber wie Maßnahmen zur selektiven Auslese von erwünschtem „Material“ versus unerwünschtem vor der breiten Bevölkerung zu verbergen seien etc. Der Konferenzband („Man and his Future“) ist öffentlich zugänglich, er sei jedem zur Lektüre empfohlen! Teilnehmer waren „Spekatbilitäten“ von höchstem „wissenschaftlichen“ Ruf (mit engsten Verbindungen zu „philanthropischen“ Organisationen, die bereits zuvor die US-Zwangssterilisationen der 1920er und die NS-Rassepolitik der 1930er gefördert und vertreten hatten). Mehrere Nobelpreisträger nahmen aktiv Anteil an einer nicht anders als „menschenverachtend“ zu nennenden Diskussion. Einige dieser „Choryphäen“ waren bis Anfang des 21. Jahrhundert aktiv in der „Erforschung“ von „Bioterrorismus“ und aktiv in der Propagierung von „Gentechnischen Therapeutika“ als einzigem Ausweg aus dieser Gefahr! Dies allein sollte allen ein Weckruf sein dafür, dass zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften vermeintliche Wohltäter mit schmückenden Federn ihre hässliche Fratze zu verkleiden gesucht haben. Dass unter diesen Bedingungen mutige Wissenschaftler niedergebrüllt werden, wenn sie davor warnen, dass beim Thema „Pandemieprävention“ nicht nur das Kind mit dem Bade ausgeschüttet zu werden droht, sondern der Boden bereitet werden könnte für irreversible Eingriffe in Gottes Schöpfung, ist das eigentlich Bedenkliche! Die Debatte, die Herr von Heyden hier angeregt hat, muss geführt werden. Und zwar von Anfang an!
20.01.2025 Ein Kommentar von Jens Herr Kehren hat sich offensichtlich nicht einmal die Mühe gemacht, sich selber in die Materie einzulesen, sondern möchte selber Falschinformationen verbreiten. Falls er sich doch die Mühe machen möchte, seien ihm die Professoren Gerd Antes und Robert Rockenfeller empfohlen. Sie sprachen neulich auch zusammen auf einem Symposium an der Universität Kaiserslautern. Falls es Herrn Kehren zu viel Mühe macht, sich selber einzulesen: Ihre Vorträge sind online zu finden und durchaus auch dem medizinischen Laien empfohlen. DIeser Beitrag hier ist wichtig und richtig. Er trägt hoffentlich zur Diskussion in der Kirche bei und läutet das Ende dieses unsäglichen pauschalisierenden Ablehnens des wissenschaftlichen Diskurses ein.
19.01.2025 Ein Kommentar von M.-L. Urban Der Artikel bestätigt all das, was seit 2020 gehört und gelesen werden konnte und wofür Viele beschimpft und gedemütigt wurden. Jeder hätte sich informieren können. Auch Pfarrer, Superintendenten und Bischöfe können dem Vernehmen nach Lesen und mit dem Internet umgehen. Aber noch nie war ich von meiner Kirche so enttäuscht und verraten worden wie zu der Corona-Zeit. Wobei: ENT-TÄUSCHUNG ist ja das Beenden einer Täuschung, was Positives. Und jetzt werfen einige Kommentatoren dem Verfasser dieses Artikels immer noch vor, falsch Zeugnis zu reden? Schämen Sie sich! Und lesen Sie bitte das, was die Bekennende Kirche vor vielen Jahren gefordert hat. Ich habe noch Hoffnung.
19.01.2025 Ein Kommentar von Bernd Kehren Wer das Deutsche Ärzteblatt und etwa das NDR-Corona-Update mit Drosten während der Pandemie aktiv verfolgt hat, kann über Artikel wie diese nur den Kopf schütteln. Nur Schwurbelei, keine Originalzitate, kein erkennbaren Hintergrund der jeweiligen Zitate... klare Falschdarstellungen. Wer nicht als Schwurbler gelten will, sollte sich nicht wie einer äußern. Der sollte sich in den Sachverhalt selber einlesen, Originalzitate bringen und diese in den Zusammenhang einbringen. Das ist hier in keiner Weise der Fall.
19.01.2025 Ein Kommentar von Susanne Hennemuth Großartiger Artikel! Vielen Dank! Wenn das kritische Denken und das Hinterfragen staatlicher Regeln sowie die Verpflichtung zur eigenen, glaubensgeleiteten Gewissensprüfung kirchenintern (wieder) Schule macht, überlege ich mir glatt, wieder einzutreten...
19.01.2025 Ein Kommentar von E. Gürtler Vieles im Artikel bleibt sehr fragwürdig. Was soll zum Beispiel die unterstellte Absicht der Regierenden und Verantwortlichen sein? Schon der zweite Satz von 1. ist suggestiv ("Soweit die Wissenschaft frei forscht"). Eine saubere Analyse sieht meines Erachtens anders aus. Der Autor zitiert keine validen Quellen, sondern Zeitungsartikel und Ähnliches, die notwendigerweise verkürzt sind. Sicher sollte die Kirche die Frage bearbeiten, wie und ob sie sich während der Pandemie für die Schwachen eingesetzt hat? Aber Artikel wie der von Herr von Heyden haben m.E. in einer Veröffentlichung des Pfarrverbandes nichts verloren. Ich werde ihn auf jeden Fall an die Kollegin weitergeben, die sich ungeimpft im März 2020 in der Gemeinde mit Corona infiziert hat und inzwischen wegen Spätfolgen nicht mehr arbeiten, nicht mehr lesen, sich nur schlecht konzentrieren kann.
17.01.2025 Ein Kommentar von F. Sturm Vor ein paar Jahren (nach 2020) hätte man sich vielleicht gefragt, ob ein Autor mit einer so brillanten Analyse noch lange seinen Job behält. Wollen wir hoffen, dass aktuell der Gegenwind für so etwas zu stark wäre. Sicher bin ich mir da aber nicht, wenn bereits Leute für "Schwachkopf" eine Hausdurchsuchung bekommen... Mit bloßer Unfähigkeit lässt sich das alles nicht erklären, was wir hier erleben -Achtung Verschwörungstheorie!
17.01.2025 Ein Kommentar von F. Sturm Vor ein paar Jahren (nach 2020) hätte man sich vielleicht gefragt, ob ein Autor mit einer so brillanten Analyse noch lange seinen Job behält. Wollen wir hoffen, dass aktuell der Gegenwind für so etwas zu stark wäre. Sicher bin ich mir da aber nicht, wenn bereits Leute für "Schwachkopf" eine Hausdurchsuchung bekommen... Mit bloßer Unfähigkeit lässt sich das alles nicht erklären, was wir hier erleben -Achtung Verschwörungstheorie!
16.01.2025 Ein Kommentar von Arnd Kuschmierz Also, eine "saubere Analyse" sieht für mich anders aus. Eigentlich müsste ich über 2.500 Seiten RKI-Files(!), sämtliche Protokolle und Sekundärquellen selbst lesen und dann Experten aller Couleur dazu befragen... Diese in einem einzigen Pfarrerblatt-Artikel einer "Analyse" unterziehen zu wollen ist mehr als mutig. Ich weiß auch nicht, ob das wirklich weiterhilft. Die nächste Pandemie wird wieder ganz anders sein! Am Ende bleibt eigentlich nur ein Satz- umrahmt von vielen reißerischen "Schmankerln"! - Auf diesen einen Satz hätte sich der Autor beschränken sollen: "Mit der Fülle an Material muss es eine Aufarbeitung geben." - Also, ich finde den Artikel nicht wirklich hilfreich!
16.01.2025 Ein Kommentar von Hartmut Steeb Die saubere analytische "Covid-Pandemie-Geschichte" durch Wichard von Heyden ist wie eine Frischluftzufuhr kurz vor dem Ersticken. Das macht Mut. Bleibt nur zu hoffen, dass alle Abonnenten des Pfarrerblattes den Artikel lesen, auch die kirchlichen Entscheidungsträger, die Kirchenleitungen, die Synodalen u.v.a.m. Nicht die behaupteten "Verschwörungstheorien" sind und waren das Problem, sondern haufenweise Fehlentscheidungen, Verführungen, unkritisches Verhalten. Man möchte fast fragen: Kannte man die Jahreslosung 2025 "Prüfet alles und das Gute behalten" vorher noch nicht?
15.01.2025 Ein Kommentar von Dietz, Thomas Die ev.Kirche hat in der Corona- Zeit unendliche Schuld auf sich geladen.Sie hat Alte, Kranke und Sterbende im Stich gelassen, sie hat Angst und Hysterie verbreitet, sie hat Gemeindeglieder ausgeschlossen und diffamiert, sie hat denunziert. Sie hat zugelassen und sich sogar daran beteiligt, dass Menschengruppen in Deutschland stgmstisiert wurden wie es seit 1945 nicht mehr der Fall war. Dieser Artikel ist hervorragend recherchiert. Möge er einen Beitrag leisten zu einer DRINGEND nötigen Aufarbeitung, durch die vielleicht ein klein wenig Vertrauen zurückgewonnen werden kann.
15.01.2025 Ein Kommentar von A. Vietinghoff Meiner Meinung nach ein sehr strukturierter und gut recherchierter Beitrag. Auch die Zielrichtung wird mehr als deutlich: Aufarbeitung und Lehren für die Zukunft ziehen. Dem kann man sich nur anschließen.
15.01.2025 Ein Kommentar von R.Lettow Hervorragender Beitrag, Danke! Gut recherchiert und dokumentiert - sehr gut dargestellt. Hätte die Kirche hier genauer Hinsehen können und müssen? Ja! Diese Aufrichtigkeit hätte sicher viele Menschen in die Kirchen gezogen - und der ev. Kirche einen Teil ihrer Bedeutung wieder gegeben.

Die Redaktion hat sich entschlossen, die Diskussion zu diesem Beitrag zu beenden.