In der Januarausgabe des Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrerblatts hat Wichard von Heyden in einem umstrittenen Artikel die politische und kirchliche Aufarbeitung der Erfahrungen aus der Corona-Zeit angemahnt. Günter Renz kritisiert die dort vorgetragene Sichtweise auf die Ereignisse und deren Beurteilung.

 

Vor fünf Jahren erreichte die Corona-Pandemie einen ersten Höhepunkt. Viele Stimmen fordern eine Aufarbeitung der zwei bis drei Jahre, in denen Deutschland wie alle Staaten der Erde mehr oder weniger erfolgreich, entschlossen oder übertrieben reagierte in einer Abfolge von Entscheidungen und Maßnahmen. In Bergamo klagen 670 Angehörige von Opfern der Pandemie bis heute vor Gericht, um eine Antwort auf die Frage zu erhalten, „warum so viele Menschen sterben mussten“1. Auch in Deutschland wird gefordert, dass z.B. die Maßnahmen, von denen schon damals viele strittig waren und unter denen Kinder und Jugendliche, aber auch alte Menschen in den Heimen besonders gelitten haben, aufgearbeitet werden. Viele Fragen sind offen und eine umfassende interdisziplinäre Arbeitsgruppe sollte ein kritisches Gesamtbild zeichnen und auch Schlussfolgerungen für eine mögliche neue Pandemie erarbeiten.

Unstrittig ist bei all dem, dass die Corona-Pandemie weltweit eine hohe Zahl von Todesopfern gefordert hat: Dies ist zu erkennen an der Übersterblichkeit in den Jahren 2020 und 2021 in nahezu allen Ländern. Diese erhöhte Zahl von Todesfällen kann nur durch Covid-19 erklärt werden. Die Zahlen sind nicht an die medizinische Covid-19-Diagnosen gekoppelt, stimmen aber in der Tendenz mit den jeweils wachsenden und sinkenden Diagnosezahlen bzw. der Todesursachenstatistik überein.

Mit wachsendem Befremden las ich den Artikel von Wichard von Heyden über seine „Gedanken zur Aufarbeitung der Erfahrungen aus der Corona-Zeit“. Von Weyden beginnt ohne weitere Einleitung mit den neu veröffentlichten Protokollen des Robert Koch Instituts (RKI-Protokolle), weil sie ein „Paukenschlag“ seien: „Es geht um ein Upgrade: Das Ganze ist restlos neu zu bewerten.“ Leider zitiert er, um diese Einschätzung zu untermauern, gelinde gesagt einseitig und folgt dabei problematischen Darstellungen in Zeitungen und Medien.

 

RKI-Protokolle

Ein Satz aus den RKI-Protokollen, der in letzter Zeit des Öfteren skandalisiert wurde, weil er zeige, dass selbst das RKI Covid-19 als weniger gefährlich als die Grippe eingestuft habe, wird von von Heyden so zitiert: „Im Rückblick des ersten Jahres wird später am 19.3.2021 sogar festgehalten: ‚COVID-19 sollte nicht mit Influenza verglichen werden, bei normaler Influenzawelle versterben mehr Leute.‘“

  1. Das Zitat ist nicht korrekt, denn der Punkt gehört an das Ende des Satzes, der nach einem Komma so weitergeht: „jedoch ist COVID-19 aus anderen Gründen bedenklich(er)“. Dieser Halbsatz darf nicht fehlen. Denn:
  2. Warum ist Covid-19 „bedenklich(er)“? Weil die Corona-Pandemie eben nicht wie eine kurze Grippewelle vorübergeht, sondern bereits über ein Jahr Krankheiten und Todesfälle hervorrief und klar war, dass es die ganze Welt noch eine unbestimmte Zeit in Atem halten würde. Kurzzeitig war tatsächlich die Zahl der Verstorbenen (inklusive der Corona-Toten) im März 2021 geringer als in diversen Vorjahren, in denen es in dieser Zeit viele Grippetote gab. Die gab es nun aber nicht, eben wegen der Corona-Maßnahmen, die auch die Grippetoten verhindert haben. Das Zitat aus den RKI-Protokollen bringt also ein sachlich richtiges Faktum zur Sprache, kann aber nicht zur Relativierung der Gefährlichkeit der Corona-Pandemie dienen.
  3. Mit der Einleitung zum Zitat wird der Eindruck erweckt bzw. explizit behauptet, dass es sich um einen „Rückblick“ auf das ganze Corona-Jahr gehandelt habe. In Wahrheit sind es aber die tagesaktuellen Krisensitzungen, die hier veröffentlicht worden sind. Wer sich die Protokolle anschaut, erkennt sofort: Es handelt sich bei dem Zitat mitnichten um eine tiefschürfende Erkenntnis, die alles in einem anderen Licht hätte erscheinen lassen müssen. Der gehypte Satz gibt nur etwas wieder, was jeder Grafik zur Übersterblichkeit zu entnehmen ist: dass es nämlich von Mitte Februar bis Mitte April 2021 eine Untersterblichkeit gegeben hat, weil in dieser Zeit meist die Grippe für eine höhereSterblichkeit „sorgt“. Dasselbe gilt für die Zeit von Mitte Januar bis Mitte März 2022 und die Zeit von Ende Januar bis Mitte März 2023. Das kann nur überraschen, wenn man nicht weiß, wie beträchtlich die Zahl der Todesfälle durch die Grippe in diesen Monaten normalerweise ist. In den anderen zehn Monaten der Jahre aber gab es eine Übersterblichkeit durch Corona, und darum ist Corona „bedenklicher“.

 

Die Bilder aus Bergamo

Dass Bilder emotionalisieren und leicht in die Irre führen, ist inzwischen bekannt. Auch Bilder aus Bergamo haben emotionalisiert. Ein Beitrag des BR vom 13.9.2021 trug den Titel: „Der Militärkonvoi aus Bergamo: Wie eine Foto-Legende entsteht“. Aber man sollte sich zur Einschätzung der Todeszahlen nicht auf einen Beitrag über die Macht der Bilder verlassen. Ein Gutachten kam 2023 zu dem Ergebnis, 4148 Leben hätten gerettet werden können, wenn 2020 in der Provinz Bergamo eine „rote Zone“ eingerichtet worden wäre.2

Aus allen Statistiken ist abzulesen, dass es eine dramatisch erhöhte Sterblichkeit gab, insbesondere im März 2020.3 Die Pandemie traf nun einmal zuerst und völlig unvorbereitet die Provinz Bergamo (über infizierte Personen, die aus China kamen), aber auch andere Provinzen in der Lombardei wie Cremona und Lodi. Tests waren noch nicht empfohlen worden und erst am 11. März erklärte die WHO den Covid-19-Ausbruch zur globalen Pandemie. Die Zahl der Toten bewegte sich in der Stadt Bergamo im Monat seit 2010 schwankend zwischen 180 und 250 (einschließlich Grippewellen), im März 2020 stieg sie auf 881. Übrigens gingen die Todesfälle ab April deutlich zurück. Durch die erste Welle entstand eine hohe Resistenz in der Bevölkerung der Lombardei und zusammen mit der (auch durch den Schock bedingten) großen Zahl von Impfungen hatte Italien im Gegensatz zu fast allen anderen Ländern im Jahr 2021 bereits relativ wenig Tote durch Covid-19.4

 

Der Laborursprung von Covid-19

Dass „die Beweislast für den Ursprung im Wuhaner Labor, in dem Virenverschärfung zu medizinischen und militärischen Zwecken durchgeführt“ worden seien, „inzwischen“ „erdrückend“ sei, ist schlicht nicht zutreffend. Ein Laborursprung ist von den meisten Forschern nie völlig ausgeschlossen worden, die Mehrzahl hielt sie zunächst für sehr unwahrscheinlich. Das hat sich gewandelt, vielleicht kann man sagen, dass heute die meisten Forscher den Laborursprung immer noch für „eher unwahrscheinlich“ halten. Die Diskussionslage ist sehr komplex.

Dass 27 Virologen sich mit ihrer Einschätzung vom 19. Februar 2020 (!) im Blick auf den Laborursprung „für grundsätzliches Diskreditieren“ entschlossen hätten, ist seinerseits eine diskreditierende Formulierung. Ich unterstelle den Forschern, dass sie meinten, ihre Einschätzung zum Ausdruck bringen zu sollen.5 Es gibt schließlich eine allgemeinmenschliche Tendenz zur Unterschätzung des Zufalls und zur Überschätzung des „Gewollten“, also auch eine gewisse allgemeinmenschliche Anfälligkeit für Verschwörungserzählungen. Zudem war den Wissenschaftlern das Risiko einer Pandemie immer bewusst, das nicht zuletzt mit Wildtiermärkten wie z.B. in Wuhan verbunden ist.

Christian Drosten hält einen natürlichen Ursprung des Erregers „immer noch für wahrscheinlich“6; skeptisch macht ihn allerdings, dass die chinesischen Wissenschaftler „alle technischen Möglichkeiten“ haben, diesen Beweis auch tatsächlich zu erbringen, dies aber nicht tun. Warum nicht? Bei der Beantwortung geht es um schwierige politische Einschätzungen: Möchte China einen Ursprung im Labor vertuschen? Oder möchte China weiterhin behaupten können (denn das tut es), dass das Virus aus dem Ausland, aus den USA, stammen kann?

Übrigens ist unstrittig, dass weiterhin und verstärkt „Gain of function-Forschung“ betrieben wird, auch am Vogelgrippe-Virus H5N1, denn dieser könnte die nächste Pandemie auslösen. Dabei geht es insbesondere darum zu klären, wie viele und welche genetischen Veränderungen das Virus für Menschen gefährlich machen könnten. Dies verhilft zur Einschätzung der drohenden Gefahr und zum Verständnis des Virus und damit potenziell auch zur Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten. Die Forschung ist mit hohen Risiken verbunden und sollte deshalb, wenn überhaupt, nur in Laboren mit den höchsten Sicherheitsstandards durchgeführt werden. Auch Drosten drückt diesbezüglich seine Besorgnis aus.7 Dass eine Forschung zu „militärischen Zwecken“ von von Heyden so beiläufig angesprochen wird, ist eine starke Behauptung, für die es keinerlei Hinweise gibt. Schließlich würde eine Freisetzung – wie wir erlebt haben – alle Länder gleichermaßen betreffen.

 

Pandemie der Ungeimpften

„Dass dieser Tage Karl Lauterbach ernsthaft behaupten konnte, er selbst habe nie von einer ‚Pandemie der Ungeimpften‘ gesprochen, ist nicht nur per Google sofort mehrfach widerlegbar, sondern spricht Bände in anderer Hinsicht: Hier will jemand nicht mehr mit diesen offenkundig falschen und irreführenden Behauptungen in Verbindung gebracht werden.“ So von Heyden.

Googelt man tatsächlich „Pandemie der Ungeimpften“, stößt man auf zahlreiche Äußerungen von Jens Spahn. Zuerst dachte ich, Wichard von Heyden hätte die beiden verwechselt, aber bei weiterer Suche stieß ich auf einen Beitrag der BILD-Zeitung, der zwar keine mündliche Äußerung Lauterbachs zu bieten hatte, aber einen Tweet von Lauterbach (Lauterbach twittert schon lange und viel). Lauterbach hat dies nach diesem Hinweis sofort zugestanden. Ich konnte aber tatsächlich keinen Beleg finden – und auch die BILD wird lange danach gesucht haben –, wo Lauterbauch mündlich von der Pandemie der Ungeimpften gesprochen hätte. Die „mehrfachen“ Belege gibt es nicht, insofern sich alle Google-Funde auf diesen BILD-Bericht beziehen, jedenfalls ist das der Stand meiner Recherche. Jens Spahn musste sich auch später für seine Rede von der Pandemie der Ungeimpften rechtfertigen.

„Pandemie der Ungeimpften“ kann verschieden gedeutet werden. Meinte Jens Spahn: „Die Ungeimpften sind die Pandemietreiber, weil sie das Virus verbreiten“? Wir wissen inzwischen, dass auch Geimpfte im Falle einer Neuinfektion (Impfdurchbruch) das Virus übertragen können. Insofern waren die Äußerungen von Spahn zu pauschal. Es bedürfte nun aber einer komplexen Analyse, wie sich die Zahl der Viren bei Geimpften und Ungeimpften unterscheidet, wobei natürlich auch zu klären wäre, ob „geimpft“ bedeutet zwei- bzw. dreifach geimpft (je nach Impfstoff), zudem wäre zu klären, wie virulent die Viren jeweils sind und ob die Dauer der möglichen Ansteckung sich unterscheidet, des Weiteren, welche Unterschiede es diesbezüglich zwischen den Covid-Varianten gibt. Dass Ungeimpfte alles in allem etwas mehr zur Verbreitung beigetragen haben, wird man sagen können; von einer Pandemie der Ungeimpften zu sprechen, ist zwar zu pauschal und tendenziell stigmatisierend, im Eifer der Debatte aber wiederum nicht völlig unverständlich.

Jens Spahn könnte mit der „Pandemie der Ungeimpften“ aber auch an die Sterbenden auf den Intensivstationen gedacht haben. Und diesbezüglich hat die Bundesregierung noch am 10.9.2024 auf eine Anfrage der AfD-Fraktion geantwortet: „Aus den Wochenberichten des RKI gehe hervor, dass in den Monaten Februar bis Oktober 2021 kumuliert in jeder der erfassten Altersgruppen mehr als 90 Prozent der mit Covid-19 auf Intensivstationen behandelten Personen ungeimpft waren.“8

In den vier hier überprüften Passsagen aus dem Beitrag von Heydens geht es weniger um „Gedanken zur Aufarbeitung“ als um eine verzeichnende Darstellung des Ablaufs der Corona-Pandemie.

Wie man es dreht oder wendet: Die Corona-Pandemie eignet sich nicht für eine Verharmlosung, so strittig die politischen Strategien zu ihrer Eindämmung und Bekämpfung auch waren und sind. Zumal für die Zeit, in der noch kein Impfstoff verfügbar war, blieb zur Eindämmung im Wesentlichen die Kontaktbeschränkung. Wer nicht anerkennt, dass es schwieriger Abwägungsprozesse bedarf zwischen dem Risiko von Infektion, Erkrankung und ggf. Tod einerseits und den einschneidenden, Beziehungen und Entwicklungen gefährdenden Kontakteinschränkungen andererseits, erkennt nicht die Problematik und die Dilemmata, vor die sich Verantwortliche gestellt sahen.

 Günter Renz

 

Anmerkungen

1 https://www.tagesschau.de/multimedia/video/schnell_informiert/video-1435546.html.

2 Oliver Meiler: Wurde die Lage in Bergamo fahrlässig unterschätzt?, in: Süddeutsche Zeitung vom 2.3.2023: https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-pandemie-italien-bergamo-untersuchung-1.5761301.

3 Vgl. nur z.B. den Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Italien mit diversen Quellenangaben (WHO, Instituto Nazionale di Statistica etc.).

4 Vgl. zu Bergamo vor allem auch: https://www.nytimes.com/2020/11/29/world/europe/coronavirus-bergamo-italy.html und https://www.spiegel.de/panorama/spiegel-tv-corona-hotspot-bergamo-die-wut-nach-der-trauer-a-b8dc54bb-403c-4e69-bcbd-7d84251f91f8.

5 https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)30418-9/fulltext.

6 Interview in der taz vom 24.1.2025: https://taz.de/Christian-Drosten/!6061896/.

7 Ebd.

8 https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-1017232.

 

Über die Autorin / den Autor:

Pfarrer i.R. Dr. Günter Renz, Pfarrer der Württ. Landeskirche, vor dem Eintritt in den Ruhestand zehn Jahre lang Studienleiter für den Fachbereich Gesundheitspolitik und Medizinethik an der Evang. Akademie Bad Boll.

Aus: Deutsches Pfarrerblatt - Heft 4/2025

4 Kommentare zu diesem Artikel
29.04.2025 Ein Kommentar von Prof. Dr. med. Detlev H. Krüger Viel ließe sich aus seuchenhygienischer Sicht zur Sinnhaftigkeit der Abläufe in der Pandemiebekämpfung sagen - was an anderer Stelle auch getan wurde und hier den Rahmen sprengen würde. Und es ist auch nicht in jedem Fall zutreffend zu behaupten, dass man es "damals nicht besser gewusst" hätte. Ich verstehe diesen Artikel von Herrn Renz zur Verteidigung der damaligen Coronapolitik als einen Beitrag zum notwendigen Diskurs, der schließlich zum Zuschütten der in der Gesellschaft aufgerissenen Gräben führen soll. Allerdings kann ich mich seiner Kritik an dem zuvor erschienenen Artikel des Herrn von Heyden nur sehr bedingt anschließen.
29.04.2025 Ein Kommentar von Matthias Gockel Günter Renz meint, Wichard von Heyden zitiere «gelinde gesagt einseitig und folg[e] dabei problematischen Darstellungen in Zeitungen und Medien.» Leider nennt er für die vermeintlich problematischen Darstellungen kein einziges Beispiel. Zudem nennt Renz für einige seiner eigenen Behauptungen KEINE Belege, zitiert also nicht einmal «einseitig». So spricht er vollmundig, aber ohne jeden Nachweis von einer «Übersterblichkeit in den Jahren 2020 und 2021 in nahezu allen Ländern». – Auch andere Punkte sind wenig überzeugend. So verweist Renz auf ein Zitat von Heydens aus den RKI-Protokollen und unterstellt, dass in dem Zitat ein wichtiger Halbsatz fehlt. Tatsächlich hat von Heyden den Halbsatz in der entsprechenden Quellenangabe (Anm. 10) zitiert und im Anschluss einige grundsätzliche Fragen gestellt, auf die Renz leider nicht eingeht. –Außerdem moniert Renz die Kritik von Heydens an einem Appell von mehreren Wissenschaftlern, der im Februar 2020 in «The Lancet» publiziert wurde. Von Heyden erklärt, in diesem Appell gehe es um ein «grundsätzliches Diskreditieren» der These eines Laborursprungs von Sars-CoV-2 und nennt dafür einige Gründe. Renz blendet diese Gründe einfach aus und stellt darauf ab, die kritisierten Wissenschaftler hätten vor allem «ihre Einschätzung zum Ausdruck bringen» wollen. Diese These ist angesichts der Wortwahl des Appells etwas zu naiv. Hier ist der betreffende Abschnitt im O-Ton: «The rapid, open, and transparent sharing of data on this outbreak is now being threatened by rumours and misinformation around its origins. We stand together to strongly condemn conspiracy theories suggesting that COVID-19 does not have a natural origin». Die Wortwahl «Gerüchte», «Misinformation» und «Verschwörungstheorien» und das Beschwören einer vermeintlichen «Bedrohung» belegen, dass es hier darum geht, eine andere These zum möglichen Ursprung des Virus, egal wie gut begründet sie sein mag, gezielt zu diskreditieren.
25.04.2025 Ein Kommentar von Manfred Werner Mit dem Artikel von Herrn von Heyden beginnt - endlich (!!) - eine seit Jahren überfällige Diskussion über kirchliches Verhalten in der „Corona-Zeit“. Kirchen waren geschlossen, Krankenbesuche fanden nicht statt, Sterbende verbrachten ihre letzten Tage ohne Pfarrer, für Kinder gab es keinen Kindergottesdienst,… Kirchliches Leben galt nicht mehr als „systemrelevant“. Heute, mit großem Abstand, könnten wir in der Kirche nüchtern und sachlich durchdenken, was damals geschah. Was war, aus heutiger Sicht, richtig, was war falsch. Es stellen sich dabei auch ganz einfache Fragen wie: Was ist eine Impfung? Wann soll sie durchgeführt werden? Wen schützt sie? Wenn „Corona“ in einem Labor „künstlich gezüchtet“ wurde, was haben wir zu medizinischer, vielleicht auch militärischer Forschung zu sagen? Wenn wir als Kirchenmitglieder und als Organisation wieder „systemrelevant“ werden wollen, dann ist es Zeit, mit der Aufarbeitung der Corona-Zeit zu beginnen. Herr Renz verkennt leider die Bedeutung und Tiefe des Themas. Es war eine emotional sehr aufgeheizte Zeit. Und Kirchenleuten steht es gut an, Menschen mit Fragen und unterschiedlichen Auffassungen in einen Dialog zu bringen; mit großer Offenheit, überzeugenden Niveau. Und sehr gerne auch mit dem biblischen Auftrag verbunden, wie er in unserer Tradition verstanden wird.
16.04.2025 Ein Kommentar von A. Vietinghoff Interessant: mittlerweile haben selbst die während der Corona-Zeit agierenden Politiker und deren Berater in Deutschland weitestgehend die Argumentationslinie gewählt, man habe zwar während der Corona-Zeit (zum Teil) falsch gehandelt, habe das damals aber nicht besser wissen können. Selbst Herr Drosten und Frau Buyx haben sich neulich in einem Fernseh-Interview entsprechend geäußert. Der Beitrag von Pfarrer Dr. Renz wirkt daher geradezu aus der Zeit gefallen. Will er die Entwicklungen der letzten 5 Jahre nicht wahrnehmen? Will er die tiefe Spaltung unserer Gesellschaft gar nicht erkennen und will er diese Spaltung überhaupt nicht überwinden? Die Mehrheit des Volkes und auch die Mehrzahl der Christen und der Kirchenmitglieder ist diesbezüglich da meines Erachtens schon zu besseren, weil aktuelleren Erkenntnissen gelangt.
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