Die sechste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung kommt zu negativen, ja fatalistischen Einschätzungen im Blick auf die Zukunft der Religion. Das ist – so Isolde Karle – einerseits der Anlage der Studie selbst geschuldet, die entgegen eigener Absichten mit problematischen Vorannahmen operiert. Andererseits werden wesentliche Aspekte kirchlicher Realität in der gegenwärtigen Gesellschaft unterbewertet oder übersehen.
Die sechste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) fordert die die Kirche und die religiöse Praxis reflektierende Praktische Theologie heraus. Sie betont noch pointierter als die vorherigen Untersuchungen die enorme Wucht der Säkularisierung. Dabei macht es die KMU der praktisch-theologischen Leserin nicht einfach, die produktiven Herausforderungen, die in ihr enthalten sind, zu würdigen, weil sie sehr zugespitzt formuliert und die methodische Vorgehensweise Anlass zu kritischen Rückfragen gibt. Deshalb stehen kritische Bemerkungen zu Beginn meiner Überlegungen, bevor ich auf die produktiven Herausforderungen zu sprechen komme.
1. Problemanzeigen mit Blick auf das methodische Vorgehen
Der problematischste Satz mit Blick auf das methodische Vorgehen steht relativ zu Beginn der Vorabveröffentlichung der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung. Dort heißt es: „Vorannahmen über z.B. Säkularisierung, Individualisierung oder Pluralisierung von Religion [sollen] so weit wie möglich vermieden werden. Es ist nicht das Ziel, schon existierende Deutungsmuster zur religiösen Lage lediglich mit Daten illustrieren zu wollen. Die Rekonstruktion der Großwetterlage sollte ohne wesentliche vorausgehende theoretische Richtungsentscheidungen aus den Daten selbst abgeleitet werden.“1 Die Studie will demnach ihre Ergebnisse aus den Daten selbst ableiten, ohne Deutungsmuster anzuwenden. Diese Aussage ist problematisch, weil das Behauptete schlicht nicht möglich ist. Wir legen immer schon Deutungsmuster an, wenn wir Untersuchungen konzipieren und durchführen, ob wir das nun reflektiert oder unreflektiert tun. So erfahren wir grundsätzlich nur das, wonach wir fragen und dabei ist zugleich essentiell, wie wir fragen. Forscher*innen produzieren ihre Ergebnisse demnach immer mit: Jeder Blick erzeugt das Gesehene mit – durch bewusste und unbewusste Vorannahmen. Das gilt nicht nur für die qualitative, sondern auch für die quantitative empirische Forschung. Empirische Daten sprechen demnach nie für sich – sie müssen immer interpretiert werden und sie werden in der Regel verschieden interpretiert. Die Suggestion der Eindeutigkeit ist deshalb irreführend, zumal man sich, gerade in dem Abschnitt über die Religion, des Eindrucks nicht erwehren kann, dass genau das geschieht, was die Autoren meinen, vermeiden zu können: Dass schon existierende Deutungsmuster die Fragehinsichten leiten, die wiederum bestimmte Antworten nahelegen. Neue Erkenntnisse sind auf diese Weise schwerlich zu gewinnen.2
Dogmatische Vorentscheidungen
Zu veranschaulichen ist das Problem am Fragendesign der Studie. So wird mit Blick auf die Charakterisierung von kirchennaher Religiosität gefragt: „Glauben Sie, dass sich Gott in Jesus Christus zu erkennen gegeben hat?“3 Die Bestimmung eines Glaubens an einen Gott, der sich in Jesus Christus zu erkennen gegeben hat, leitet sich aus einer traditionellen dogmatischen Sprache ab, die weithin nicht der Sprache und dem Empfinden von Nicht-Theolog*innen entspricht. Viele werden sich durch eine solch abstrakt-dogmatische Formulierung nicht angesprochen fühlen. Sie würden andere Worte wählen, um über ihren Glauben zu sprechen und stimmen vielleicht aus diesem Distanzgefühl heraus diesem Satz nicht zu, obwohl der Glaube für sie von Bedeutung ist.
Ferner fragt die Studie in einer sehr direkten Weise nach Transzendenzerfahrung, nach der Verbindung zu einer höheren Wirklichkeit etc. Die Frage nach Sinn, die Frage nach existentiellen Gefühlen und Erfahrungen spielen keine Rolle, obwohl sie nicht selten religiös getönt sind. „Milde Formen der Frömmigkeit“4 kommen kaum in den Blick.
Darüber hinaus ist es grundsätzlich schwierig, Menschen in religiöse oder nicht-religiöse einzuteilen. Viele Menschen empfinden in bestimmten Momenten religiös, in anderen nicht, auch die Gottesvorstellungen können oszillieren – manchmal sind sie eher theistisch (wie im Gebet), manchmal eher nicht.5 Der Dirigent John Eliot Gardiner bezeichnet sich normalerweise als Atheist, aber wenn er J.S. Bach dirigiere, könne er kein Atheist sein. Genauso kann ein junger Pilger, der sich für gewöhnlich als nichtreligiös beschreibt, beim Besuch einer Messe auf dem Pilgerweg oder durch die Gastfreundschaft einer Klostergemeinschaft religiös affiziert werden. Menschen sind nicht einfach religiös oder nicht-religiös, viele sind manchmal religiös, manchmal nicht. Religiöse Erfahrung und religiöses Bewusstsein ist in der Moderne oft ambigue – das kommt in der vorliegenden Studie zu wenig zur Geltung.
Negativ konnotierte Spiritualität
Der zweite Punkt: Eine kirchenferne Religiosität zeichnet sich laut der Studie durch eine Spiritualität aus, die mit dem Glauben an höhere Mächte und mit magischen, übernatürlichen Vorstellungen verknüpft ist. Diese sehr enge Bestimmung wird der Vielfalt religiösen Erlebens und Deutens nicht gerecht. Seit der Aufklärung, also seit etwa 250 Jahren, versucht die Theologie Glauben und Verstehen in ein konstruktives Verhältnis zu bringen und den Glauben an Gott nicht in Opposition zum wissenschaftlichen Denken zu begreifen. Der Glaube an Gott ist kein Glaube an ein dinghaftes Objekt, Religion ist keine übernatürliche Sondererfahrung, sondern eher – wie Friedrich Schleiermacher formulierte – mit einem Sinn für das Woher schlechthinniger Abhängigkeit verknüpft oder etwas poetischer: Glaube wird mit einer guten Macht oder guten Mächten, die uns begleiten und umgeben, verbunden, dies aber nicht in einem Sinn, der die Durchbrechung von Naturgesetzen verlangte. Nicht zufällig ist das Lied „Von guten Mächten“ eines der beliebtesten Lieder in der Kasualpraxis.
Damit in Zusammenhang steht auch die Perspektivierung des Spiritualitätsbegriffs. Es fällt auf, dass Spiritualität in der Studie vergleichsweise negativ konnotiert wird – und dies sowohl mit Blick auf diejenigen, die als spirituell qualifiziert werden, als auch mit Blick auf die Bestimmung als magisch.6 Spiritualität ist ein vager Begriff und kann deshalb auchmit traditionell esoterischen oder magischen Vorstellungen (heilige oder auch dunkle Mächte) assoziiert werden. Aber sehr viele Menschen verbinden Spiritualität nicht mit archaischen, übernatürlichen Auffassungen, sondern mit Achtsamkeit (und Achtsamkeitsübungen), mit Ganzheitlichkeit, mit einem Sinn für das Geheimnis des Lebens und damit für das, was jenseits von materiellen Interessen oder äußerlich sichtbaren Erfolgen liegt, mit einer Verbundenheit mit der Schöpfung und dem Kosmos. Eine solche Spiritualität ist vielen Menschen wichtig. Nur so erklären sich der enorme Erfolg des Kalenders „Der Andere Advent“, die Attraktivität des Pilgerns, die Neuentdeckung des Fastens im evangelischen Bereich und anderer körper- oder naturbezogener spiritueller Praktiken, die auf Ganzheitlichkeit abzielen.7 Diese Dimension fehlt fast komplett in der Studie. Sie wurde nicht abgefragt bzw. kommt nicht in den Blick.
Überbetonungen und Simplifizierungen
Die KMU betont: Sowohl kirchennahe als auch kirchenferne Religiosität nehmen ab, während die Konfessions- und Religionslosen kontinuierlich zunehmen. Ich halte es für wichtig, dass Kirche und Theologie die Traditionsabbrüche und die Säkularisierungsprozesse, die sich derzeit vollziehen, nüchtern wahrnehmen. Die Entkirchlichung ist gravierend, das zeigen die hohen Kirchenaustrittszahlen. Es ist eine Entlastung für viele gute Pfarrer*innen zu wissen, dass sie nicht schuld sind an den vielen Austrittsmeldungen, die regelmäßig auf ihrem Schreibtisch landen. Sie sind für viele nur schwer auszuhalten.
Mit dem Schrumpfen der Kirche verlagert sich Religion auch nicht einfach auf den Raum außerhalb der Kirche, auch wenn es Religiosität außerhalb der Kirche selbstverständlich gibt, aber doch eher in bescheidener Form und Qualität. Der naive Optimismus mancher, der davon ausging, dass sich die Kirchen leeren, aber Religion oder Spiritualität ansonsten boome, ist uns inzwischen weithin abhandengekommen. Individualisierte Religion steht auch nicht quer zu kirchennaher Religiosität, beide hängen vielmehr miteinander zusammen. Es ist ein irreführendes Klischee, kirchennahe Religiosität lediglich als traditionalistisch und hierarchiegeleitet zu begreifen, sie äußert sich auch innerhalb der Kirche individuell sehr verschieden. Viele Pfarrer*innen bemühen sich, insbesondere bei den Kasualien, auf individualisierte religiöse Vorstellungen einzugehen, an sie anzuschließen und sie wertschätzend zu adressieren.8
Zugleich nimmt die Studie durch ihren engen Religions- und Spiritualitätsbegriff die Realität verzerrt wahr und tendiert dazu, Säkularität überzubetonen und die Situation zu simplifizieren. Durch die Vorstellung einer geradezu naturwüchsig sich immer weiter ausbreitenden Säkularisierung kann die Studie überdies zu Frustration und Entmutigung führen – sie suggeriert vielen kirchlichen Akteur*innen, dass es auf sie und die Qualität ihrer Arbeit nicht mehr ankomme. Das ist nicht nur demotivierend, sondern schlicht falsch. Es ist zwar nicht möglich, gegen den Trend zu wachsen – das war der fehlgeleitete Optimismus des EKD-Papiers „Kirche der Freiheit“, der die Pfarrer*innen extrem unter Druck setzte –, aber es ist keineswegs gleichgültig, ob eine Pfarrerin gute oder schlechte Arbeit macht. Von anderen Studien wissen wir, dass es von Bedeutung ist, ob Pfarrer*innen einen guten oder schlechten Konfirmandenunterricht machen, ob Gottesdienste als gut oder schlecht empfunden werden, ob Kasualien professionell oder nachlässig durchgeführt werden.9 Die Menschen reagieren vor allem auf schlechte Qualität empfindlich – und zwar durch Vertrauensentzug und Kontaktabbruch. Gute Qualität kann wiederum in bescheidenem Umfang dazu führen, dass sich eine Kirchengemeinde stabilisiert und mit etwas Glück vielleicht sogar aufblüht. Es ist insofern keineswegs gleichgültig, ob Pfarrer*innen und andere kirchliche Akteur*innen ihre Arbeit gut oder schlecht machen, ob sie engagiert sind oder innerlich schon aufgegeben haben.
Insgesamt tendiert die Studie zu einer Überfixierung, Übereindeutigkeit und Überbestimmtheit des Religiösen. Sie bekommt dadurch die Vielfalt religiösen Erlebens und religiöser Praktiken nicht in den Blick.
2. Produktive Irritationen
Die Studie enthält neben den thematisierten Überzeichnungen aber auch produktive Irritationen mit Blick auf die Kirche. Ich nenne einige Schlaglichter:
a. Lebenspraktische Relevanz
Die Studie stellt fest: Am meisten lebenspraktische Relevanz hat Religion in schwierigen Lebenssituationen und bei der Kindererziehung.10 Die Praktische Theologie betont seit Jahrzehnten die hohe Bedeutung der Kasualien, die mit schwierigen, in jedem Fall existentiellen Lebenssituationen zu tun haben. Das ist auch in der Praxis angekommen: Die Kasualien gelten als zentrale Aufgabe von Pfarrer*innen. Sie erfordern Professionalität und sind nicht einfach an Ehrenamtliche zu delegieren, sie haben eine große Breitenwirkung und stellen immer noch eine zentrale Kontaktstelle zur Kirche dar. Zugleich sind auch mit Blick auf die Kasualien empfindliche Abbrüche zu erkennen. Wie soll auf die Abbrüche reagiert werden – vor allem mit Blick auf die Pluralisierung der Bestattungsformen, aber auch mit Blick auf Taufe und Hochzeit? Sind Kasualagenturen wie Sankt Moment in Hamburg eine weiterführende Alternative oder mindestens eine sinnvolle Ergänzung? Darüber ist ernsthaft nachzudenken – mit weitreichenden Folgen für die Kirchentheorie sowie die Frage der Finanzierung kirchlicher Arbeit.
Zum zweiten Punkt, der Kindererziehung: Interessant ist, dass die große Mehrheit der Kirchenmitglieder nach wie vor befürwortet, dass Kindergärten evangelisch sind. Das führt zu der Frage, ob und wie sich Kirche in Kindergärten noch wirkungsvoller engagieren könnte – auch und nicht zuletzt über Musik und das gemeinsame Singen. Wir wissen, wie enorm wichtig es ist, mit christlichen Praktiken und grundlegenden Erzählungen früh vertraut zu werden, um überhaupt die Chance zu haben, eine religiöse Musikalität zu entwickeln.
Die Zielgruppen mit Blick auf beide hier angesprochenen Kontexte – Kasualien und Kindererziehung – zeigen zugleich, was fehlt: Beide Kontexte sind stark auf familiale Lebensformen bezogen. Menschen, die allein bzw. nicht in einer familialen Lebensform leben, haben es entsprechend schwer, Religion als relevant in ihrem Leben zu erfahren. Und die Alleinstehenden sind viele, insbesondere in den Innenstädten. Sie werden vom Angebot der Kirche kaum erreicht. Das ist eine große Herausforderung, die ich hier nur nennen kann, ohne eine einfache Antwort darauf präsentieren zu können.
b. Säkulare als Zielgruppe
Die Studie hebt hervor, dass Säkulare auch innerhalb der Kirche eine wichtige Zielgruppe sind, also Menschen, die mit einer biblischen Sprache nicht mehr erreichbar sind und sie nicht mehr verstehen. Daraus resultiert die Notwendigkeit, anschlussfähig und verständlich zu kommunizieren. Ich halte das für eine zentrale Herausforderung, die in weiten Teilen der Kirche immer noch nicht angekommen ist. Konfirmand*innen verstehen die biblisch-christliche Sprache heute vielfach nicht mehr, aber auch die klassische Kanzelrede erreicht viele Menschen nicht. Es ist deshalb absolut elementar, biblische und dogmatische Inhalte und Traditionen in eine Sprache zu transformieren, die verstanden werden kann – nicht trivialisierend, aber die mythologische Sprache erschließend und auf aktuelle Fragehorizonte und Probleme bezogen. Das ist die große Aufgabe der Gegenwart.
Sie stellt auch die Praktische Theologie vor grundlegende Fragen: Was ist die Zukunft der Predigt? Stellen wir weiterhin die Schriftauslegung ins Zentrum eines Gottesdienstes? Wie überhaupt sieht die Zukunft des Gottesdienstes aus? Wie etablieren wir mehr niedrigschwellige Räume und Gelegenheiten für ein „doing religion“? Es stellen sich viele Fragen, deren Beantwortung nicht klar auf der Hand liegt. Aus meiner Sicht ist es elementar, behutsam und beherzt zugleich vorzugehen – es gilt, Neues auszuprobieren, ohne das Alte fallenzulassen oder doch vorsichtig zu prüfen, wann und unter welchen Bedingungen ein bestimmtes Format aufgegeben werden sollte. In jedem Fall gilt es, sprachfähig zu sein und das christliche kulturelle Gedächtnis im Kontext moderner Lebensführungsprobleme plausibel und lebensnah zu thematisieren.
c. Die Marginalisierung der Unterschiede zwischen Religionen und Konfessionen
Die Studie behauptet, dass Unterschiede zwischen den Konfessionen und Religionen kaum noch wahrgenommen würden. Mit Blick auf die Konfessionen spricht sehr viel für diesen Befund. Wir leben in einer Zeit der Entkonfessionalisierung. Die Konfessionen gleichen sich immer mehr einander an. Was bedeutet das für das kirchliche Handeln? Und für die akademische Theologie? Die akademische Theologie ist immer noch sehr stark konfessionell orientiert. Es stellt sich die Frage, ob sich nicht auch die akademischen Theologien stärker darauf einstellen müssten, dass die Konfessionstrennung vor allem noch eine Sache der Kirchenhierarchie und der hohen Dogmatik ist, aber nicht der gelebten Praxis an der Basis.
Doch gilt diese Relativierung von Unterschieden in gleicher Weise mit Blick auf die Religionen? Der aktuelle Expertenbericht (von 2023) zur Muslimfeindlichkeit in Deutschland lässt daran zweifeln. Er zeigt, dass sich eine muslimfeindliche Haltung auf einem beständig hohen Niveau befindet und jede zweite Person muslimfeindlichen Aussagen zustimmt. Es ist denkbar, dass die Menschen, die in der Studie die Unterschiede zwischen den Religionen als irrelevant oder marginal betrachten, dies tun, weil sie abstrakt danach gefragt wurden. Werden sie konkret konfrontiert, etwa mit dem Islam, sieht das vermutlich anders aus. In jedem Fall weisen die Ergebnisse darauf hin, dass die Bedeutung von Interreligiosität und interreligiöser Verständigung steigt. An manchen Universitäten gibt es bereits Räume der Stille, in denen sich verschiedene Religionsvertreter*innen treffen, um zu beten. Das fordert dazu heraus, gemeinsame interreligiöse Formate zu entwickeln und konkret zu überlegen, wie Islamophobie und einem antimuslimischen Rassismus in den Kirchen entgegengewirkt werden kann.
d. Verbundenheit mit Kirche
Nach wie vor realisiert sich für etwa zwei Drittel der Kirchenmitglieder die Verbundenheit zur Kirche über die lokale Gemeinde. Alle anderen Organisationseinheiten der Kirche folgen mit großem Abstand. Die lokalen Strukturen sind für soziale Kontakte nach wie vor zentral. Mit Blick auf die religiöse Sozialisation ist die Konfirmation nach wie vor am wichtigsten, auch wenn hier Abbrüche zu erkennen sind. Ich weiß aus eigener Anschauung, wie wichtig die Arbeit mit Konfirmand*innen ist und wie offen und interessiert Konfirmand*innen sind, wenn man ihnen offen, mit einer aufgeklärten, authentischen Religiosität und ohne Scheuklappen begegnet. Die Bedeutung lokaler Strukturen sollte die Kirche deshalb auch in Zeiten von Fusionen und Einsparungen nicht geringschätzen.
e. Umgang mit Schuld
In der KMU werden Personen, die einen Kirchenaustritt erwägen, gefragt, was die Kirche tun müsste, damit sie nicht austreten. Dabei erfährt die Forderung, die Kirche müsse „deutlicher bekennen, wie viel Schuld sie auf sich geladen hat“11, die höchste Zustimmung (77%). Das ist einerseits nicht erstaunlich, weil man sich damit erst mal selbst entlasten kann. Aber dahinter verbirgt sich nichtsdestoweniger ein wichtiger Impuls. Es wäre hilfreich, wenn sich die Kirchen klar zu ihrer Schuld bekennen – mit Blick auf die Diskriminierung von LGBTIQ+-Menschen beispielsweise. Bis heute gibt es viele Menschen, die eine furchtbare Leidensgeschichte mit der evangelischen Kirche mit Blick auf ihre schwule oder lesbische Identität hinter sich haben. Transpersonen und Non-Binäre sind dabei noch kaum in den Blick getreten. Noch immer hat sich die EKD nicht von der homophoben Orientierungshilfe „Mit Spannungen leben“12 von 1996 distanziert. Dass diese Orientierungshilfe bis heute nicht offiziell zurückgenommen wurde und es immer noch keine neue Orientierungshilfe oder Denkschrift zum Thema gibt, ist beschämend.
Inzwischen sind die Ergebnisse der ForuM-Studie veröffentlicht, die bei der Befragung noch nicht bekannt waren. Es wäre elementar, dass sich Kirchen und Diakonie mit Blick auf Betroffene sexualisierter Gewalt offiziell entschuldigen und klar und nüchtern die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt vorantreiben. EKD und Diakonie machen schon viel, sind aber zugleich immer wieder so beschämt ob dieser sehr abgründigen Seiten von Kirche, dass sie vor lauter Betroffenheit oft nur bei sich selbst statt bei den Betroffenen sind. Nicht wenige relativieren die Erfahrungen sexualisierter Gewalt überdies als Unfälle der Vergangenheit, die nicht wieder vorkämen und nur etwas mit den 1960er/70er Jahren zu tun hätten. Die evangelische Kirche ist nicht die bessere Kirche – sie sollte sich ihren dunklen Seiten stellen. Nur so gewinnt sie ihre Glaubwürdigkeit zurück.
3. Die soziale Reichweite von Religion und Kirche
Die Kirchenmitglieder wollen nicht, dass sich Kirche allein auf religiöse Fragen beschränkt. Selbst Konfessionslose befürworten, dass die Kirchen sozial aktiv sind, dass sie Menschen mit Lebensproblemen beraten und sich politisch einmischen. Insgesamt wird die zivilgesellschaftliche Rolle der Kirche stark betont.
Die Kirche wird immer noch als intermediäre Institution verstanden. Peter Berger und Thomas Luckmann waren es, die auf die Bedeutung intermediärer Institutionen für die Zukunft der Gesellschaft hinwiesen. Nach ihrer Auffassung wird die Vermittlungsleistung intermediärer Institutionen darüber entscheiden, ob moderne Gesellschaften die ständig latente Sinnkrise halbwegs bearbeiten können. Sie sorgen dafür, dass Individuen sich in der modernen Welt nicht gänzlich fremd und verloren erleben. Wie können Kirchengemeinden und auch andere kirchliche Orte in diesem Sinn noch mehr als Orte profiliert werden, die der Vereinzelung entgegenwirken und soziale Foren schaffen, auf denen sich Menschen begegnen und Sozialität gemeinsam (er)leben?
Die Bedeutung der Kirchenmusik
Die Studie über Kirchenmusik, die parallel zur KMU in der EKM durchgeführt wurde, zeigt, wie es gehen kann und welches Pfund die Kirchenmusik in ihrer Vielfalt mit Blick auf eine sozio-religiöse Praxis ist bzw. sein kann: Es ist das „Soziale der kirchenmusikalischen Gruppe, das zum Raum, Anlass und Gegenstand religiösen Erlebens und Deutens wird. Die sozioreligiöse Praxis vollzieht sich dabei im Medium der Musik.“13 Glaube und Singen bzw. Musizieren sind dabei eng miteinander gekoppelt. Für mehr als Zwei Drittel der musikalisch Aktiven ist ihr Engagement eine Form, ihren Glauben auszudrücken und eine Form, in der sie Gott erfahren. Neben dieser Erlebnisdimension ist Gemeinschaft und eine gute Atmosphäre für sie wichtig. Die kirchenmusikalisch Engagierten sind sehr vielseitig interessiert und miteinander gut vernetzt. Sie sind ein großes Potential für die Kontaktpflege auch zu kirchenfernen Menschen, zumal etliche der Musizierenden selbst konfessionslos sind (ca. 12%). Kirchenmusik ist Kirche mit anderen und für andereund besitzt ein erhebliches Sozialkapital.14 Es ist nicht selten eine „milde Frömmigkeit“, die dabei ganz beiläufig erfahren und gelebt und als lebensstärkend empfunden wird.
Ehrenamtliches Engagement
Neben der Kirchenmusik ist in diesem Zusammenhang auch das ehrenamtliche Engagement zu nennen, bei dem Kirchenmitglieder deutlich aktiver sind als Säkulare: „61 % der Kirchlich-Religiösen engagieren sich ehrenamtlich, 48 % der Distanzierten… und 33 % der Säkularen. Diese großen Unterschiede lassen sich auf keinen anderen Faktor zurückführen. Ob sich jemand ehrenamtlich engagiert, auch außerhalb der Kirche, wird zu ganz erheblichen Teilen durch kirchliche Religiosität bestimmt.“15 Die vielen Ehrenamtlichen, die die Kirchen mobilisieren, nennen neben ihrem Bedürfnis zu helfen oder sich zu engagieren das Erleben von Gemeinschaft als zentrale Motivation. Dass dieser Zusammenhang zwischen Religion und sozialem Engagement so klar in der Studie ablesbar ist, ist erfreulich, entspricht es doch der Grundüberzeugung des Glaubens, dass er nicht nur eine innerliche Haltung darstellt, sondern auch eine soziale und politische Dimension hat.
Soziale Reichweite
Dementsprechend stößt auch die Diakonie und generell das helfende Engagement der Kirchen auf große Wertschätzung. Die Kirche hat immer noch das Image, dass sie auch denen hilft, denen sonst niemand mehr hilft. Die Praxis der Bahnhofsmission ist eines von vielen Beispielen, die diese Form der Hilfe eindrucksvoll vor Augen führt.16
Die KMU stellt fest, dass zwar die Entkirchlichung voranschreite und Religiosität schwinde, aber die soziale Reichweite von Kirche in die Gesellschaft hinein weiterhin groß sei und „viele der durch die Kirchen bereitgestellten sozialen Gelegenheitsstrukturen … unvermindert wahrgenommen [werden].“17 Sie kommt zu dem Schluss: „Die soziale Reichweite der Kirche ist … deutlich größer als ihre religiöse.“18
Es erstaunt deshalb nicht, dass die Studie als zentrale Motive für die Kirchenmitgliedschaft weniger religiöse, denn soziale Gründe nennt: Die Menschen sind Mitglied der Kirche, weil sich die Kirche für Gerechtigkeit in der Welt einsetzt, weil sie Bedürftigen hilft, weil sie für Menschen in schwierigen Lebenssituationen da ist.
Besonders bemerkenswert ist diese Akzentuierung mit Blick auf das Engagement der evangelischen Kirche für Geflüchtete, das innerhalb der Kirche insbesondere mit Blick auf die Seenotrettungsschiffe kontrovers diskutiert wurde: „Anlässlich der Initiative der EKD, ein Seenotrettungsschiff im Mittelmeer zur Bergung von Geflüchteten mitzufinanzieren, wurde die Frage in die Erhebung aufgenommen, ob sich die Kirche konsequent für Geflüchtete und die Aufnahme von Geflüchteten einsetzen solle.“19 Das Ergebnis ist: „Ja, sehr deutliche Mehrheiten begrüßen diese Positionierung, sowohl unter den Kirchenmitgliedern … als auch unter den Konfessionslosen. Sich umfassend für Geflüchtete einzusetzen, war und ist eine kirchliche Maßnahme, die auf breite Akzeptanz stößt.“20 Das ist eine wichtige Ermutigung für die Kirchen im derzeitigen Diskurs, in dem der Umgang mit Migration und Geflüchtetenhilfe umstritten ist, der Rechtspopulismus zunimmt und der Wind rauer wird, wenn es um die nationale Diversität dieser Gesellschaft geht.
Eine fatalistische Diagnose
Die KMU kommt zu dem Schluss: „Es ist kein genereller Trend erkennbar, die Kirchen thematisch auf das Spielfeld der Religion beschränken zu wollen. Es sind vielmehr spezifische Sachgebiete, in denen Kirchen als gesellschaftliche Akteure respektables Ansehen genießen, wo ihnen hohe Erwartungen entgegengebracht werden. Den Kirchen werden auch von Menschen, die mit Religion wenig anfangen können, wichtige soziale Aufgaben zugeschrieben.“21 So erfreulich dieses Ergebnis ist, so problematisch ist zugleich, dass die KMU der Religion dabei wenig Zukunftsfähigkeit attestiert: „Eine Steigerung ihrer Attraktivität kann die Kirche in der aktuellen Lage nicht über rein religiöse Aktivitäten gewinnen. ‚Heiliges‘ wird nicht erwartet, die Nachfrage nach Religion ist gering. Ein religiöser Fokus kann zudem zu einer Distanzierung der Mehrheit der säkularen und distanzierten Kirchenmitglieder führen, weil sie an solche Ausdrucksformen schwer anschließen können. Am meisten gefragt, erwartet und eingefordert werden Aktivitäten der Kirche im Bereich sozialen und solidarischen Handelns.“22
Dieser Befund korrespondiert unmittelbar mit der methodischen Problematik, die im ersten Teil entfaltet wurde: Durch eine Übereindeutigkeit des Religionsbegriffs kommt die Studie zu einer fatalistischen Diagnose mit Blick auf die Zukunft der Religion. Diese Diagnose halte ich für eine nicht sachgerechte Zuspitzung. Religiöse oder spirituelle Kommunikation ist in der Seelsorge, im Gottesdienst, in der Kirchenmusik und vielen anderen kirchlichen Kontexten nach wie vor für sehr viele Menschen eine relevante Dimension ihres Lebens. In Hospizen und auf Palliativstationen nimmt die Bedeutung von Spiritual Care sogar zu.23 Im Übrigen ist es schon immer kennzeichnend für Kirche, dass soziale und gesellige Bedürfnisse mit religiösen eine enge Verbindung eingehen – kaum jemand geht nur aus religiösen Gründen in die Kirche. Nicht zuletzt würde das soziale Engagement der Kirche ohne religiöse Fundierung auf Dauer nicht funktionieren und ausbluten.
Zweitens: Selbst wenn Religion nicht mehr besonders nachgefragt würde, kann die Konsequenz der Kirche nicht darin bestehen, fürderhin von Religion Abstand zu nehmen. Das Christentum ist eine Schriftreligion wie das Judentum. Das Judentum hat nie danach gefragt, welche Resonanz es erfährt, sondern war und blieb in Diaspora und Verfolgung Schriftauslegungsreligion. Anders gäbe es das Judentum längst nicht mehr. Es pflegte eine kontrapräsentische Erinnerung (Jan Assmann) in sozialen Umwelten, die diese Erinnerung nicht stützten, oft sogar konterkarierten. Das kirchliche Christentum sollte von dieser mutigen Konsequenz lernen. Es sollte sich nicht beirren lassen von einer womöglich sinkenden Nachfrage in Sachen Religion und auf die Mühe, biblische Texte lebensnah und gegenwartsorientiert auszulegen, nicht verzichten. Während in der Gesellschaft die Erinnerung an Jesus verblasst, sollte das Christentum „kontrapräsentisch“ an den Erzählungen von und über Jesus aktualisierend festhalten. Jan Assmann weist darauf hin, dass in der kontrapräsentischen Erinnerung das Andere inszeniert wird und „das Fehlende, Verschwundene, Verlorene, an den Rand Gedrängte hervor[gehoben wird]“24. In der Auslegung, im Feiern von kirchlichen Festen und Ritualen realisiert sich die kontrapräsentische Funktion des kulturellen Gedächtnisses, die neue Freiheitsgrade ermöglicht und vom Absolutismus der Gegenwart und des Gegebenen distanziert.
Ohne eine ansprechende religiöse Kommunikation hat die Kirche keine Zukunft. In der Corona-Krise war es nicht zuletzt ein Problem, dass die Kirche nicht religiös auf die Krise zu reagieren wusste. Sie sollte deshalb aus der Studie nicht den Schluss ziehen, dass religiöse Kommunikation und mit ihr das theologische Nachdenken und die theologische Ausbildung nicht mehr so wichtig sind. Das Soziale des Christentums ist zu pflegen, aber in Kombination mit seinen religiösen Wurzeln und der Pflege des christlichen kulturellen Gedächtnisses. Beides gehört zusammen.
4. Fazit
Die 6. KMU überzeichnet den Religionsschwund und tendiert zu einer Übereindeutigkeit des Religiösen, die der Komplexität der Lage und Elastizität der Volkskirche (Ernst Troeltsch) nicht gerecht wird. Trotzdem können der Studie vielfältige Impulse entnommen werden, über die kirchenleitend und praktisch-theologisch weiter nachzudenken ist. Im Mittelpunkt stehen dabei die kommunikativen und sozialen Fähigkeiten der Kirche: Wird sie mit dem, was sie sagt und tut, auch von säkular denkenden Menschen verstanden, pflegt sie die Kirchenmusik und die Vielfalt von Gemeinschaften vor Ort, hat sie nicht nur soziale, sondern auch religiöse Reichweite. Es gilt, die vielfältigen Formen des „doing religion“ wertzuschätzen und weit gefassten Transzendenzerfahrungen Raum zu geben.
Anmerkungen
1 Evangelische Kirche in Deutschland (Hrsg.): Wie hältst du’s mit der Kirche? Zur Bedeutung der Kirche in der Gesellschaft. Erste Ergebnisse der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung, Leipzig 2023, 16 (Hervorhebung IK).
2 Zur Methodenkritik siehe ausführlich: Martin Fritz, Triumph der Säkularisierung, in: Zeitschrift für Religion und Weltanschauung 87, 2024, 3-24.
3 EKD, Wie hältst du’s mit der Kirche?, 17.
4 Vgl. Kristian Fechtner, Mild religiös. Erkundungen spätmoderner Frömmigkeit, Stuttgart 2023.
5 Vgl. Fritz, Triumph der Säkularisierung, 12.
6 Vgl. EKD, Wie hältst du’s mit der Kirche?, 17.
7 Vgl. hierzu u.a.: Annika Happe: Auf der Suche nach dem „Anderen Advent“?! Gelebte Religiosität im Weihnachtsfestkreis, Leipzig 2015; Detlef Lienau: Sich fremd gehen. Warum Menschen pilgern, Ostfildern 2009; Jan Peter Grevel, Mit Gott im Grünen. Eine praktische Theologie der Naturerfahrung, Göttingen 2015; Antonia Rumpf: Wozu fasten? Eine empirische Theologie moderner Fastenpraktiken in Deutschland, Bielefeld 2023.
8 Vgl. Emilia Handke: Besondere Momente segnen. Kasualtheoretische Perspektiven, in: Evangelische Theologie 82, 2022, 407-421.
9 Siehe u.a.: Henrik Simojoki/Wolfgang Ilg/Thomas Schlag/Friedrich Schweitzer, Zukunftsfähige Konfirmandenarbeit. Empirische Erträge – theologische Orientierungen – Perspektiven für die Praxis. Gütersloh 2018; Zentrum für Qualitätsentwicklung im Gottesdienst, Gottesdienst wirkt! Die Wirkfelder des Gottesdienstes entdecken und gestalten, Hildesheim 2014; Uta Pohl-Patalong, Gottesdienst erleben: Empirische Einsichten zum evangelischen Gottesdienst, Stuttgart 2011; Folkert Fendler (Hrsg.), Qualität im Gottesdienst: Was stimmen muss – Was wesentlich ist – Was begeistert kann, Gütersloh 2015.
10 Vgl. EKD, Wie hältst du’s mit der Kirche?, 32.
11 EKD, Wie hältst du’s mit der Kirche, 57.
12 EKD: Mit Spannungen leben. Eine Orientierungshilfe des Rates der Evangelische Kirche in Deutschland zum Thema „Homosexualität und Kirche“ (= EKD-Texte 57), Hannover: Evangelische Kirche in Deutschland 1996.
13 Daniel Hörsch/Christian Fuhrmann: Sozioreligiöse Relevanz der Kirchenmusik. Ein Begleitforschungsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und der Ev. Arbeitsstelle midi im Rahmen der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD, Erfurt/Berlin 2024, 9.
14 Vgl. a.a.O., 49.
15 EKD, Wie hältst du’s mit der Kirche, 91.
16 Siehe hierzu: Christine Siegl: Praxis Bahnhofsmission. Eine ethnografische Untersuchung diakonischer Hilfe am Bahnhof, Stuttgart 2024.
17 EKD, Wie hältst du’s mit der Kirche, 61 (Hervorhebung IK).
18 A.a.O., 89.
19 A.a.O., 53.
20 Ebd. Vorsicht: Es wurde nicht nach dem Seenotrettungsschiff gefragt, wie die Studie nahelegt, sondern „nur“, ob sich die Kirche für Geflüchtete einsetzen solle.
21 A.a.O., 55.
22 A.a.O., 66 (Hervorhebung IK).
23 Siehe hierzu die Studien von Laura Brand „Abschiedsrituale im stationären Hospiz. Der hospizliche Umgang mit Trauer“ und Lisa Stiller „Sterbeorganisationen als Communities of Care. Spirituelle Sorge in interprofessioneller Perspektive“. Dissertationen an der Ruhr-Universität Bochum 2024, erscheinen beide voraussichtlich 2025.
24 Jan Assmann: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, München 82018, 79.
Aus: Deutsches Pfarrerblatt - Heft 11/2024