Die Mitgliederversammlung des Verbandes evang. Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland e.V. hat am 25. September 2023 in Hofgeismar für die nächsten sechs Jahre einen neuen Vorstand gewählt.

 

Pfarrer Eckehard Möller ist neuer Vorsitzender des Verbandes

Als neuer Verbandsvorsitzender folgt auf Pfarrer Andreas Kahnt, der dem Verband zehn Jahre vorstand, Pfarrer Eckehard Möller aus der Evang.-Luth. Landeskirche Sachsens. Eckehard Möller, Jahrgang 1963, aus Dresden ist verheiratet und Vater von drei Kindern. In der Evang.-Luth. Kirche Sachsens ist er seit 2010 Pfarrer an der Martin-Luther-Kirche in Dresden. Zuvor war er nach dem Abitur in Dresden Bauhilfsarbeiter mit Qualifizierung zum Zimmermann. 1986 begann er ein Theologiestudium an der damals sog. Karl-Marx-Universität Leipzig, das er 1991 mit Diplom abschloss. Nach dem Vikariat wurde Möller 1993 in seine erste Pfarrstelle Höckendorf im Osterzgebirge ordiniert. Seit 1995 ist Möller Mitglied in der Sächsischen Pfarrervertretung, seit 2020 Vorstandsmitglied im Sächsischen Pfarrverein (SPV) und seit 2021 zudem SPV-Vorstandsvorsitzender und damit zugleich Vorsitzender der Pfarrervertretung der Evang.-Luth. Landeskirche Sachsens. Möller arbeitet bereits in der Vorsitzendenkonferenz des Verbandes evang. Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland sowie in der Konferenz der Pfarrervertretungen sowie der Fuldaer Runde mit und war an der Vorbereitung und Durchführung des Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrertag in Leipzig 2022 maßgeblich be­teiligt.

Nach seiner Wahl kündigte Möller an, er wolle den Zusammenhalt unter den Vereinen in den einzelnen Landeskirchen stärken und den inhaltlichen Ausgleich zwischen unterschiedlichen Standpunkten bei gleichzeitig klarer Positionierung suchen. „Eines meiner zentralen Ziele ist die Stärkung des Verbandes in der öffentlichen Wahrnehmung, gerade auch als berufsständische Vertretung gegenüber der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“. Eine wichtige Aufgabe des Verbandes sei zudem, „Orientierungshilfe in Zeiten eines sowohl gefühlten als auch tatsächlichen Bedeutungsrückgangs der Kirchen, und damit auch unseres Berufsbildes als Pfarrer*innen“ zu geben, so Möller, der als Vorsitzender des Verbandes Verlässlichkeit und Verbindlichkeit als wichtige Elemente einer erfolgreichen Amtsführung bezeichnete.

 

Pfarrerin Corinna Hektor wird neue stellvertretende Vorsitzende, Pfarrer Werner Böck bleibt im Amt als Schatzmeister des Verbandes

Neben dem Vorsitzenden wählte die Mitgliederversammlung auch seine Stellvertreterin sowie den Schatzmeister des Verbandes.

Pfarrerin Corinna Hektor, Jahrgang 1967, steht seit 1995 im Dienst der Evang.-Luth. Landeskirche in Bayern. Sie war von 1998 bis 2001 in Waldkraiburg und von 2001 bis 2013 in Augsburg-Hochzoll tätig. Von 2006-2014 war sie zweite Vorsitzende des bayerischen Pfarrer- und Pfarrerinnenvereins und der Pfarrvertretung, seit 2014 hat sie das Amt der Vorsitzenden inne. Seit 2008 ist Corinna Hektor Mitglied im Vorstand des Verbandes, kurz darauf wurde sie als Vertreterin des Verbandes in die Dienstrechtliche Kommission des Rates der EKD (DRK) berufen. Im Jahr 2018 war sie mit ihrem Pfarrverein Gastgeberin des Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrertages in Augsburg.

Pfarrer Werner Böck, Jahrgang 1962, Pfarrer und Diplom-Volkswirt, ist bereits seit 2017 Schatzmeister des Verbandes und gehört dem Vorstand seit jener Amtsperiode an. Er wurde nun in Hofgeismar in seinem Amt bestätigt. Seit 2021 ist er Vorsitzender des Hessischen Diakonievereins in Darmstadt und seit 2023 Vorsitzender des Pfarrerinnen- und Pfarrervereins in der EKHN.

 

Ein fast komplett neuer Vorstand

Zusätzlich zu den drei Spitzenpositionen des Vorstandsgremiums wurden auch neun Beisitzerposten per Wahl vergeben. Altershalber schieden die meisten Mitglieder des bisherigen Vorstands – zum Teil nach mehreren Amtsperioden – aus. Der neu gewählte Vorstand ist deutlich jünger und hat auch einen höheren Frauenanteil. Die neun Beisitzer werden hier in alphabetischer Reihenfolge kurz vorgestellt.

Pastor Joachim Gerber, Jahrgang 1968, verheiratet, vier erwachsene Kinder, ist seit 2008 Pastor in Gingst auf Rügen und war vorher 12 Jahre Pfarrvikar und Pfarrer in Kenz bei Barth (Pommern). Von 2001 bis 2015 war er Vorsitzender des Pommerschen Evang. Pfarrvereins, seitdem war und ist er stellvertretender Vorsitzender dieses Vereins bzw. des fusionierten Vereins der Pastorinnen und Pastoren in Mecklenburg und Pommern (VPPM). Seit 2005 ist er außerdem Beisitzender im Vorstand des Pfarrerverbandes und seit 2011 auch dessen Schriftführer, seit 2010 Mitglied der DRK, seit 2015 Schriftführer im Vorstand der damals neugebildeten Pastorenvertretung der Nordkirche und seit 2019 auch deren stellvertretender Vorsitzender.

Pastor Hagen Günter, Jahrgang 1974, ist derzeit Pastor in Laatzen bei Hannover und seit 2022 Beauftragter für Dienstrechtsfragen im Hannoverschen Pfarrverein und Mitglied im dortigen Vorstand.

Pfarrerin Bettina von Haugwitz aus der Evang. Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), verheiratet, vier erwachsene Kinder, war von 1999 an im Pfarrdienst mit Schwerpunkten in der Konfirmandenarbeit und in der Sonderseelsorge (Krankenhaus und Altenheim). Derzeit ist sie Pfarrerin im Vertretungsdienst im Kirchenkreis Schwalm-Eder. Seit September 2023 ist sie außerdem Vorsitzende des Pfarrvereins der EKKW und gehört seit zwölf Jahren der Pfarrvertretung an.

Pfarrer Michael Hayungs, Jahrgang 1975, ist Gemeindepfarrer in Sprockhövel-Haßlinghausen in der Evang. Kirche von Westfalen (EKvW) und hat das Amt des Stellvertretenden Vorsitzenden des Westfälischen Pfarrvereins inne.

Dekan Matthias Krack, Jahrgang 1969, war von 1997 bis 2003 Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Hermeneutik der Evang.-Theol. Fakultät der Universität Tübingen. Nach dem Vikariat war er als Pfarrer der Württembergischen Landeskirche zunächst in Ehingen-Mundingen und in Leonberg tätig; seit 2020 ist er Dekan des Kirchenbezirks Biberach. 2005-2020 war er Mitglied im Vorstand der Württ. Pfarrervertretung und zehn Jahre deren 2. Vorsitzender. Matthias Krack ist Mitglied im Vorstand des Württ. Pfarrvereins und war bereits in der zurückliegenden Amtsperiode im Amt eines Stellvertretenden Beisitzers im Vorstand des Pfarrverbands.

Pfarrerin Verena Reeh, Jahrgang 1984, ist seit 2021 Pfarrerin in Mücke (Vogelsberg) in der Evang. Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Im Pfarrverein der EKHN ist sie Vorsitzende des Verwaltungsrats für soziale Einrichtungen (= Solidarfonds). Verena Reeh war in der vergangenen Amtsperiode Gastmitglied im Pfarrverbandsvorstand als Delegierte der Interessenvertretung der Vikarinnen und Vikare sowie Pfarrerinnen und Pfarrer auf Probe der EKD-Gliedkirchen (IVEKD).

Pfarrerin Susanne Seehaus aus der Evang. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Jahrgang 1970, geschieden, eine Tochter, ist seit 20 Jahren Mitglied im Pfarrverein der EKBO und seit 2021 dort Vorstandsmitglied. Derzeit ist sie als Pfarrerin in Berlin tätig, zuvor war sie Pfarrerin in Frankfurt/Oder und in Rangsdorf.

Pfarrerin Anna Thees, Jahrgang 1989, ist seit 2018 Pfarrerin in Ebernburg. Seit 2018 ist sie zudem Beisitzerin im Vorstand des Vereins Pfälzischer Pfarrerinnen und Pfarrer (VPPP) und seit 2021 Stellvertretende Beisitzerin im Vorstand des Verbandes evang. Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland.

Pfarrer Markus Tschirschnitz, Jahrgang 1963, ist von 1991 an Pfarrer in Teichel, jetzt ein Stadtteil von Rudolstadt. Seit 2022 ist er Stellvertretender Vorsitzender des Thüringer Pfarrvereins und seit 2023 Vorsitzender der Pfarrvertretung der Evang. Kirche in Mitteldeutschland (EKM).

 

 

Als beratende Mitglieder gehören dem Verbandsvorstand außerdem an die Sachbearbeiter für Dienstrechtsfragen, OLKR i.R. Dr. Rainer Obrock, Baunatal, und für die Öffentlichkeitsarbeit, Pfarrer Christian Fischer, Kassel, sowie der Schriftleiter für das Deutsche Pfarrerinnen- und Pfarrerblatt, Pfarrer PD Dr. Peter Haigis, Springe, und für den Pfarramtskalender, Pfarrer Prof. Dr. Jörg Neijenhuis, Heidelberg.

 

Schriftleiterinnen und Schriftleiter der publizistischen Organe der Pfarrvereine

Alljährlich tagen im Zusammenhang der Mitgliederversammlung des Verbandes auch die Schriftleiterinnen und Schriftleiter der jeweiligen publizistischen Organe der im Verband zusammengeschlossenen Pfarrvereine, gemeinsam mit dem Redaktionsbeirat des Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrerblatts. Diese Periodika sind von Pfarrverein zu Pfarrverein sehr unterschiedlich: von einer schwerpunktmäßig fachtheologisch ausgerichteten Zeitschrift (etwa in der Pfalz) über Magazine (z.B. in Hessen und in Sachsen) bis hin zu gemischten Zeitschriften, die sowohl der theologischen Arbeit (etwa durch Buchbesprechungen oder Abdruck theologischer Vorträge und Aufsätze) als auch der Information über berufsrelevante Aspekte der Pfarrdienstausübung (Baden, Bayern, Rheinland) dienen oder aber auch primär für die Mitteilungspraxis aus der laufenden Arbeit der Pfarrvereine da sind (Hannover, Württemberg). Nicht alle Pfarrvereine vertreiben Printprodukte, manche setzen ausschließlich auf digitale Verbreitungskanäle, z.B. mit einem Newsletter. Manche Periodika erscheinen monatlich oder zweimonatlich, andere quartalsweise, wieder andere einmal im Jahr.

 

 

Auch die Bezeichnung „Schriftleiter“ ist umstritten, haben sich die Nationalsozialisten doch gerne der deutschsprachigen Terminologie bedient und statt von „Redakteuren“ von „Schriftleitern“ und – am Theater – statt von „Regisseuren“ von „Spielleitern“ gesprochen. Die historische Recherche zeigt jedoch, dass die Bezeichnung „Schriftleiter“ älter ist als der in der NS-Zeit erzwungene Sprachgebrauch. Nichtsdestotrotz, manche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der publizistischen Arbeit der Vereine nennen sich lieber „Redakteure“, „Leitende Redakteure“ oder „Chefredakteure“.

 

Peter Haigis

 

 

 

Aus: Deutsches Pfarrerblatt - Heft 11/2023

Kommentieren Sie diesen Artikel
Pflichtfelder sind mit * markiert.
Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.
Spamschutz: dieses Feld bitte nicht ausfüllen.