Der Verband Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland lädt zum Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrertag ein. Vom 26. bis 28. September 2016 findet dieses große Treffen von Theologinnen und Theologen aus allen Landeskirchen Deutschlands, das alle zwei Jahre veranstaltet wird, in Travemünde statt. Gemeinsam mit dem Verein der Pastorinnen und Pastoren in Nordelbien stellt der Verband derzeit ein interessantes und abwechslungsreiches Programm aus Gottesdiensten, theologischen Themen, festlichen Abenden und touristischen Ereignissen zusammen.

Travemünde als Veranstaltungsort auf dem Gebiet der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland bietet sich an, "die Seele baumeln zu lassen"! Das Tagungshotel liegt direkt an der Lübecker Bucht, dort, wo die Trave in die Ostsee mündet, und gibt den Blick frei auf die Weite des Meeres.

Plakat zum Pfarrertag

Die Lage der Stadt ist ideal für den Pfarrerinnen- und Pfarrertag. Denn das Motto "endlich leben" braucht Weite. Es stellt sich der Verunsicherung in der Kommunikation des Evangeliums angesichts von Sterben und Tod. Während die Kirche lange die Deutungshoheit über die existentiellen Fragen des Menschen hatte, werden zunehmend andere Deutungen angeboten, und dies besonders im Film und im weltweiten Netz. Sie erzählen von Sterben und Tod in ganz eigener Weise, stellen neue Symbole und Rituale vor und beeindrucken viele Menschen durch die Macht der Bilder. Pfarrerinnen und Pfarrer sind herausgefordert, sich den Veränderungen zu stellen und ansprechend überzeugend vom Gott des Lebens zu erzählen.

Hauptreferent wird der Leiter der Evangelischen Akademie Hamburg, PD Dr. Jörg Herrmann sein, der sich in besonderer Weise dem Thema Sterben und Tod in den Medien gewidmet hat und damit als herausragender Kenner der Erzählungen gilt, von denen die Mediengesellschaft zunehmend geprägt ist. In Arbeitsgruppen soll die Herausforderung einer zeitgemäßen Erzählung christlicher Hoffnung angesichts des Endes besprochen und der Blick geweitet werden. Dabei wird es unter anderem um den "nassen Tod" gehen und damit die Situation von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer, um die Verkündigung des Gottes des Lebens, um die Schnittstelle von Verkündigung und Bestattungskultur, um Leben mit fremden Organen und die Frage, wann der Mensch tot ist, und um die große Herausforderung, Sterben und Tod ins Leben zu holen. Außerdem geht der Blick hinüber nach Dänemark und zu den Märtyrern Lübecks im Nationalsozialismus. Alle Arbeitsgruppen werden durch Kurzreferate von hochrangigen Fachleuten eingeleitet und begleitet.

Tagungsort ist das Hotel "Maritim" direkt am Ostseestrand. Hier finden die meisten Veranstaltungen, die festlichen Abende und gemeinsamen Mahlzeiten statt. Der Gottesdienst zu Beginn wird in der Evangelischen St. Lorenz-Kirche in Travemünde und die Andacht zum Beschluss des Pfarrerinnen- und Pfarrertages in der Evangelischen Marienkirche in Lübeck gefeiert.
Erwartet werden - neben den an der Tagung Teilnehmenden - Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Gesellschaft aus der Ökumene und aus dem In- und Ausland.
Nach der Schlussandacht am Mittwoch sind Führungen in der bemerkenswerten Altstadt Lübecks und kleine Exkursionen zu Wasser und zu Land vorgesehen.
Um die Tagung herum finden Versammlungen der Gremien des Verbandes, unter anderem die Mitgliederversammlung statt, und das Präsidium der KEP, der Konferenz Europäischer Pfarrverbände, tritt zusammen.

Andreas Kahnt