Seit Jahrzehnten ziehen deutschstämmige Aussiedler aus dem Gebiet der ehemaligen ­Sowjetunion und dem heutigen Russland hierher nach Deutschland. Vor 25 Jahren erreichte der Zustrom mit der Öffnung durch Gorbatschow einen Höhepunkt. Doch wie kommen die Zuwanderer hier an? Wie werden sie hierzulande heimisch? Und welche Schwierig­keiten bleiben?1


Erstmals vor 25 Jahren, im Jahr 1989, erreichte die Zuwanderung deutschstämmiger Aussiedler aus der damaligen Sowjetunion knapp die Marke von 100.000 Personen. In einem Jahr waren das mehr als in den drei Jahrzehnten zwischen dem Ende des Lebens in überwachten Sondersiedlungen bis zum Beginn von Gorbatschows Perestroika zusammen. Die Zahlen stiegen dann weiter, im Jahr 1994 auf über 213.000 Zuzüge.2 Seit bald 10 Jahren, seit Geltung des sog. Zuwanderungsgesetzes ab 20053, hat sich die Situation grundlegend gewandelt. Die jährlichen Zuzugszahlen sind gegenüber 1994 auf unter ein Prozent geschrumpft. Das Tor nach Deutschland, von dem es jahrelang hieß, es bleibe offen, hat sich geschlossen.4 Die Zahlen bewegen sich wieder auf gleich niedrigem Niveau wie in den Jahrzehnten des Kalten Krieges. Faktisch vollziehen sich diese wenigen Neuzugänge unterhalb der öffentlichen Wahrnehmungsgrenze. Die russlanddeutsche Migration in die Bundesrepublik ist spätestens mit dem Gesetz von 2005 an ihr Ende gekommen.5

Damit stellt sich umso mehr die Frage, inwieweit die »Integration« dieser zweitgrößten Migrantengruppe in Deutschland gelungen ist oder gar abgeschlossen.6 Auch nach Ende des akuten Migrationsprozesses bleibt ja, was heute als »Migrationshintergrund« bezeichnet wird. Wenn nun keine Neuzuzüge in nennenswerter Zahl mehr stattfinden, könnte vermutet werden, die heute hier lebenden Russlanddeutschen dürften wichtige Brücken in den Beziehungen zwischen Deutschland und Russland sein.


1. Sind Aussiedler aus der früheren Sowjetunion Brücken?

In der Tat erweisen sich Deutsche mit russlandgeprägter Familiengeschichte immer wieder als Menschen mit einer Brückenfunktion. Swetlana7 z.B. war auf einer Fortbildungsreise durch Herkunftsgebiete Russlanddeutscher in Sibirien mit ihrer sprachlichen und kulturellen Orientierungsfähigkeit eine unersetzliche Begleiterin. Waldemar hat seine Examensarbeit über die gemeindepädagogische Arbeit mit Aussiedlern geschrieben und kann bei einem Studientag seine Binnensicht mit reflektierender Distanznahme verbinden. Aber auch Lena, die Russin ist, Frau eines Russlanddeutschen, wurde über die Jahre zu einem Scharnier zwischen hier und dort, auch für Asylbewerber aus Russland.

Doch stehen daneben andere Wahrnehmungen, die zu Fragen Anlass geben: Konfliktsituationen werden nicht geklärt, sondern verschleiert; die Unsicherheit, sich zu eigenen Anliegen zu äußern, ist groß; Einheimischen gegenüber besteht eine erhebliche Tendenz zur Selbstabwertung. Ist es doch noch zu hoch gegriffen, Russlanddeutsche als Brücken zwischen Ländern und Kulturen zu betrachten? Zwar ist ihre äußere Migration beendet, doch deutet manches darauf hin, dass die innere nicht selten noch in vollem Gang ist.


2. Menschen auf der Brücke

Die Brücke über die Wolga zwischen Saratov und Engels, einst die längste Europas, ist beeindruckend. Fast 3 km (2,8 km) lang verbindet sie die beiden Ufer; von Pfeiler zu Pfeiler schwingt sie sich hinüber. Irgendwann ist man drüben angekommen – auf dieser Brücke aus Stein und Stahl.

Wie aber ist es mit den Menschen auf der Brücke in die deutsche Gesellschaft? Sind sie irgendwann endgültig drüben? Was ist dann ihre Identität, deutsch oder russisch? Oder einfach »Aussiedler«, wie Jugendliche es auf Befragen hin formulierten? Sind sie »wie Fische, die man aufs Trockene geworfen hat«8? – so die Journalistin Ulla Lachauer. Oder »Bundesbürger russlanddeutscher Herkunft«, wie der Heidelberger Historiker Viktor Krieger9 es vorschlägt? »Was ist Heimat?« war das Thema eines internationalen Wettbewerbs für Studierende. Der Untertitel lautet: »Auf der Suche nach einer Identität zwischen Russland und Deutschland«.10

Die Anfangserwartung beim Betreten der langen Brücke von dort nach hier war: irgendwann, auch wenn es seine Zeit dauert, werden wir drüben angekommen sein, Pfeiler für Pfeiler. Mit dem Einreisebescheid nach Deutschland war ohne Frage ein erstes wesentliches Stück bewältigt. Auf dem weiteren Weg aber, wenn es nicht mehr so zügig voranging, wie erhofft, stellten sich Fragen nach der Tragfähigkeit dieser Brücke. Manche Pfeiler mussten und müssen gar erst unter die Brücke gesetzt werden, wenn man sich längst darauf befindet: das Erlernen der deutschen Sprache, der Beruf und die Arbeit, um nur weniges zu nennen. Warum hat man sich das angetan? Hätte man nicht nüchterner nachdenken sollen, was alles auf einen zukommt?

Nicht nur aus klarer Überlegung haben Menschen sich auf diesen Weg gemacht und die Brücke nach Deutschland betreten. Push- und Pull-Faktoren, Schub- und Zugkräfte haben ihre Rolle gespielt, die stark die affektive Seite bewegen, eine Mischung aus Gefühlen, Ängsten, Hoffnungen und Sorgen. Andererseits: »Auf der Brücke zu leben«, hat für diese vielen Menschen Geschichte. Keine der Aussiedlerfamilien ist zum ersten Mal unterwegs. Die Vorfahren waren es schon, zunächst aus deutschen Ländern ins Russische Reich, vornehmlich im 18. und 19. Jh.11; Migration auch später, nach Sibirien oder Mittelasien12 oder in Folge der Revolution bis nach Nord- und Südamerika13.

Irgendwann aber schien die Brückenexistenz der Deutschen in Russland und seinen Nachbarstaaten ihrem Ende zuzugehen; die westliche Seite der Brücke war mit dem Einreisebescheid in die Bundesrepublik zum Greifen nahe gerückt. Für viele war es ein äußerst beschwerlicher Weg bis dahin. Trotzdem ist nun manches nur noch Erinnerung: der Alltag in der UdSSR und dann in der nachsowjetischen Gesellschaft mit seinen schwierigen, aber im Rückblick auch schönen Seiten; das Erleben der Einreise in das unbekannte Deutschland; die Zeit im Aufnahmelager; die Wohnortzuweisung nach Quoten, irgendwohin in Deutschland.

Vieles ist inzwischen gesichert. Viele haben ihr eigenes schönes Haus, ein respektables Auto, Arbeit, die Kinder finden sich nach krisenhaften Anfangsjahren zunehmend zurecht. Schon hat sich ein Generationenwechsel vollzogen, Kinder und Enkel sind hier geboren, seit die Grenzen sich vor einem Vierteljahrhundert öffneten.


3. Trotzdem: Noch immer auf der Brücke

Nach Jahrzehnten in Deutschland sind viele Aussiedler noch immer hier und dort und verharren in einem inneren Spannungszustand. Nach Bewältigung der mit der Auswanderung verbundenen organisatorischen Herausforderungen zeigen sich Risse, innere Verwerfungen und Verletzungen, die vorher gar nicht bewusst waren oder aber gut kaschiert werden konnten.

Der Schmerz der Migration ist immer noch spürbar; denn Gefühle bleiben immer jung. »Wir haben wochenlang jede Nacht geweint«14 – eine Erfahrung vieler, die ihre Herkunft verließen, warum auch immer, und hier in Deutschland eine bessere Zukunft suchten.

Traumatische Erlebnisse, die manchmal Jahrzehnte zurückliegen, melden sich und lassen keine Ruhe: seien es die Jahre der Zwangsarbeit in der sog. »Trudarmee«, das Aufwachsenmüssen ohne die umgekommenen oder ins Lager deportierten Eltern, das meldepflichtige Leben in »Sondersiedlungen« unter der sog. »Kommandantur« bis 1956. In manchen Familien verschwiegen, werden sie in anderen zum unerträglichen Dauerthema, das auch die nächste Generation bindet.15

Familientabus liegen wie Blockaden im Weg. Geschichten, die die Jüngeren bis auf ein paar abweisende Sätze nicht kennen, deren emotionale Wucht sie aber spüren und verinnerlicht haben. Konstruktionen von Familiengeschichten, die aus jedem historischen Rahmen fallen, sollen das Bedrohliche eliminieren. Die Urgroßmutter, ansässige Westdeutsche, so eine junge russlanddeutsche Frau mit unüberhörbarer Emotion, sei nach dem 2. Weltkrieg nach Kasachstan deportiert worden. Über dieses Thema wolle man aber unter keinen Umständen reden; das interessiere niemanden in der Familie. Eine neuere sozialwissenschaftliche Studie berichtet Entsprechendes wie ein Abziehbild dieser vom Vf. kürzlich erlebten Gesprächssituation und bestätigt die Vermutung: Die Urgroßmutter war wohl eine Ukrainedeutsche, die nach der Besetzung durch die Wehrmacht 1941 als rassisch und politisch hochwertig eingestuft wurde und ins sog. Altreich umsiedelte.16 Bis Ende 1946 dauerten jedoch die sog. »Repatriierungen« von früher in der Sowjetunion Lebenden durch Patrouillen der Roten Armee an – auch in den deutschen Westzonen.17

Weit weniger dramatisch, in der Alltagsorientierung aber von erheblicher Tragweite, ist das vielfältige Empfinden kultureller Differenz. Wenn Kultur das zutiefst verinnerlichte Repertoire von Techniken ist, die es ermöglichen, das Leben individuell und sozial zu bewältigen, ist sie auch kaum vollständig austauschbar. Es ist nicht nur der sprachliche Akzent, den wir natürlich hören (er steht auch für Individualität, wird aber zur Quelle von Beschämung, wenn er sich mit Abwertung verbindet). Es sind auch viele andere lebenspraktische Dinge, die intuitiv wahrgenommen werden, noch ehe es zu einer Kontaktaufnahme gekommen ist. Wer aber die Erfahrung gemacht hat, deswegen diskriminiert zu werden, versucht sie zu verbergen – und wird befangen in ganz alltägliche Situationen hineingehen. Manche Aussiedler freuen sich, wenn sie mit Interesse auf ihre Herkunft und Geschichte angesprochen werden. Vor allem viele Jüngere aber wollen nichts weniger als das.

»Ach, deswegen hast du so einen breiten Rücken! Jetzt verstehe ich das, du kommst aus Kasachstan.« Das hörte sich eine Studentin von ihrer einheimischen Kommilitonin nur einmal an; nie wieder soll ihr das passieren! Seither ist es ihr gut gehütetes Geheimnis, wo sie geboren wurde und aufwuchs.

Es ist eine der entscheidenden Hürden vor dem Schritt von der Brücke aufs feste Land, wie es gelingt, deutsche Sprachkompetenz zu erwerben. Via Satellit ist das russische Fernsehen in jedem Haus, in Berlin-Marzahn sogar per Kabel18. Das führt nicht nur zu einer gewissen Liebe auf Abstand zur mediengesteuerten russischen Mehrheitsmeinung, es fördert auch nicht gerade den alltagstauglichen Spracherwerb.

Alltagstaugliche Deutschkompetenz war schon seit der Deportation aller Deutschen hinter den Ural bis 1941 immer mehr auf dem Rückzug gewesen. Wenn er denn noch gesprochen wurde, musste der deutsche Dialekt um aktuelle russische Vokabeln und Wendungen ergänzt werden, um anschlussfähig zu sein. So hatte auch der Spracherhalt ein i.d.R. unbewusstes Gefälle zum Russischen.19 Das nach Deutschland mitgebrachte Deutsch entstammte somit zum einen einem anderen Ast am Baum der Sprachentwicklung als das in Deutschland gegenwärtig gesprochene; zum andern hatte es seine Modernisierungsschritte auf einen anderen soziokulturellen Kontext hin vollzogen.20 Hinzu kommt, dass nur ältere Alterskohorten im umfassenden Maße deutsche Sprachpraxis mitbrachten. Die aber wurde aus den o.g. Gründen hier als dysfunktional erlebt.21

Eine aus solchen Erfahrungen resultierende Verunsicherung erschwert nun wiederum den Spracherwerb und führt in einen Interaktionsstress zwischen Überanpassung und Segregation.22 Die kulturwissenschaftliche Studie eines russlanddeutschen Autors bescheinigt Aussiedlerjugendlichen noch für das Jahr 2007 eine nicht zureichende Deutschkompetenz mit der Folge einer Tendenz zu wenig qualifizierten spracharmen Tätigkeiten.23 Generell lässt sich sagen, dass Sprachkompetenz eine multifunktionale Variable für Integrationsprozesse24 ist – und ihr Ausbleiben für das Gegenteil. – Nachdem sich der Alltag hier eingespielt hat, wird ein solches Defizit umso spürbarer: Das innere Ankommen ist erschwert.

Doch so einfach ist es nicht. Sprachkompetenz ist zweifellos wichtig. Ohne Sprache geht nichts, weder dort noch hier. Aber Sprache ist mehr. Sie ist Ausdruck des Lebens mit seiner ganzen Geschichte und Verwobenheit in familiäre und soziale Zusammenhänge. Immer transportiert Sprache mehr als nur Information. Das macht sie so wertvoll – und verletzlich. Und manchmal reicht Sprache nicht aus und das Unsagbare bleibt unerforschlich. Oft braucht es die andere Sprache, um dem näher zu kommen, was Formulierungen allein nicht sagen können. Der mit Gefühl und gemeinschaftlichem Einverständnis aufgeladene Dialekt kann das sein. Und ganz bevorzugt wird es die Kindheitssprache sein, die der Mutter und des Vaters, in der das Leben gelernt wurde. Es geht nicht alles auf Deutsch, wenn das Leben auf Russisch entdeckt wurde. Der Vorwurf »Die sprechen ja immer noch Russisch miteinander!« ist, so gesehen, verfehlt.


4. Im Westen angekommen?

»Sie können aber gut Deutsch!« Die russische Jüdin Lena Gorelik, deren Bücher sie als Künstlerin der deutschen Sprache ausweisen, reagiert getroffen auf das immer wieder gehörte, vermeintliche Kompliment an ihre deutsche Sprachkompetenz. Ihre Wut darüber, ständig in Differenz wahrgenommen zu werden, lässt sie darüber schreiben: »Warum ich nicht mehr dankbar sein will, dass ich hier leben darf, und Toleranz nicht weiterhilft«. Voller Emotion und in diesem Fall ohne Bemühen um die literarische Form macht sie aus ihrem Herzen keine Mördergrube mehr: »Und schon wieder werde ich polemisch. Aus Ratlosigkeit wahrscheinlich … Aber muss ich mein früheres Ich, meine Vergangenheit, Kultur, Sprache, Tradition und alles, was ich bis zur Einwanderung kannte, an der Pforte zu Deutschland abgeben?«25 Russlanddeutsche mussten all das schon im Aufnahmeverfahren tunlichst verbergen. Aber es war ja doch auch da und gehörte zum Leben, das anders gar nicht möglich gewesen wäre.

Lena Gorelik hat einen sog. Migrationshintergrund. Ihre Kinder, die hier geboren sind, haben den laut Statistik auch. Wenn sie ihrem kleinen Sohn, der das noch nicht weiß, eines wünscht, »dann ist es das: Dass dies so bleibt. Dass er in Deutschland aufwächst und hier Menschen kennenlernt. Einfach nur Menschen.«26

»Wann wird das Differenzerleben aufhören? Wird es so sein, dass sich das alles irgendwann von selbst einspielt?« – so ein Russe vor Jahren beruhigend bei einer hitzigen Diskussion über Integrationswege in einem Nürnberger Kulturladen. In vielen Bereichen ist es längst so, aber es gibt die offenen Herausforderungen und Aufgaben, die das innere und soziale Ankommen über Jahre hin behindern und die nicht umgangen werden können.

Trotz aller Begriffsverbiegungen ist es dennoch sinnvoll, von »Integration« zu sprechen und dabei vom zugrunde liegenden lateinischen »integrum« auszugehen. Es meint einen unverletzten Rechtszustand, und integrare bedeutet wieder herstellen, wieder aufnehmen, auch einrenken.27

Ein unverletzter gerechter Zustand: Vieles ist verletzt; es betrifft 1. die Person, 2. die Religion, 3. die Sozialisation:


Person

Wer seine Heimat verlässt, hat daran zu tragen. Geschieht es aus äußerer und/oder innerer Not, umso mehr. Um anzukommen und die lange Brücke der Aussiedlung allmählich zu verlassen, bedarf es erheblicher Integrationsleistungen: Viele Russlanddeutsche haben ein hohes Resilienzvermögen. Es ließe sich auch als Fragmentaritätskompetenz bezeichnen: Immer neu anfangen zu müssen, hat auch ein Können zur Folge – das die einheimischen Deutschen durchaus immer wieder irritiert hat. Und auch andere Migranten, die es überhaupt nicht verstehen können, dass Russlanddeutsche sehr »einfache« Arbeiten annehmen, die weit unter ihrer eigentlichen Qualifikation liegen.

Ein unverletzter gerechter Zustand in der eigenen Seele und in der Familie wäre das Ziel. Das bedeutete, frei zu sein von Rechtfertigungsbedürfnissen und -erwartungen. Es bedeutete, das Gute und das Schlechte aus der eigenen und der Vergangenheit der Familie in sich tragen zu können und Frieden damit zu haben. Integration wird hier auch heißen zu re-integrieren, was um der besseren Erträglichkeit willen abgespalten wurde, sich aber immer wieder meldet und lebenshinderlich ist.


Religion

Insbesondere geschieht das im Glauben, in der »Religion«: religare, rückbinden an Gott, was das eigene Leben ausmacht; es in den Schutzraum der Liebe Gottes bringen und frei werden, auch zur Nächstenliebe.28 Rechtfertigung des Sünders ist der theologische Begriff, der diese Freiheitserfahrung bezeichnet. Inwieweit aber, so ist nach 25 Jahren sehr kritisch zu fragen, wurden die hiermit sich stellenden genuin kirchlichen Aufgaben klar formuliert, angenommen und daran gearbeitet? Konferenzen für Aussiedlerseelsorge oder -arbeit blieben weithin Basisinitiativen. Förderung von kirchenleitender Seite blieb temporär und ohne strukturelle Sicherstellung. Da russlanddeutsche Aussiedler keine klaren Erwartungen an eine verfasste Kirche mitbrachten und auch keine Erfahrungen mit öffentlicher Formulierung ihrer Anliegen, schwand die Aufmerksamkeit für sie in dem Maße, als sich andere gesellschaftliche und kirchliche Themen in den Vordergrund schoben.

De facto hat sich ein beruhigter Zustand kasualkirchlicher Mitgliedschaft auch von Aussiedlern eingependelt. Bei Trauungen beherrschen Russlanddeutsche zwar derzeit weithin das Bild ebenso wie bei den Mesnerstellen. Auf Kandidatenlisten für Kirchenvorstände dagegen muss man sie suchen wie die Stecknadel im Heuhaufen. Inwieweit wir andererseits seit Jahren ungetaufte Gemeindeglieder haben, die sich bei der Einreise als »evangelisch« gemeldet haben, wäre Thema einer Studie, die es bisher nicht gibt.29 Wie stabil die Kirchenmitgliedschaft unter den gut 10 Prozent Russlanddeutschen unter den evangelischen Gemeindegliedern ist, scheint nur wenige zu interessieren. Dass kaum ein Russlandaussiedler, der nicht schon hierzulande zur Schule gegangen ist, jemals in Glaubensdingen unterwiesen wurde – er hätte denn eine fromme Großmutter gehabt –, ist im kirchlichen Bewusstsein auch nach 25 Jahren kaum angekommen.30


Sozialisation

Zu sozialisationsbedingten Kollisionen kommt es für Aussiedler in unserer Gesellschaft auf Schritt und Tritt – was gewiss nicht von ihnen allein zu verantworten ist. »Andererseits darf nicht übersehen werden, dass es doch beträchtliche kulturelle Schnittmengen gibt, wie es schon die Bezeichnung ›Deutsche‹ für beide Bevölkerungsgruppen anzeigt«, resümiert ein neues Studienbuch des Evangelischen Bundes »Russlanddeutsche Migration und evangelische Kirchen« von 2013.31 Es bestehe doch als Potential, die gemeinsame Grundüberzeugung ethnischer Verbundenheit und gemeinsamer, wenn auch weiter zurückliegender Geschichte. Diese »geschichtlichen Tiefenströme« wirkten weiterhin identitätsprägend – individuell, religiös und sozial. Das Bewusstsein dafür ist allerdings weithin verschüttet, besonders bei den Einheimischen.

Das von der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) 2004 aufgenommene Modell »Healing of Memories«32 gibt hier einen wertvollen Hinweis, wie wir Integration als einem unversehrten gerechten Zustand näher kommen können. Drei Schritte sind dabei wesentlich:33 1. »Einander die eigene Geschichte erzählen«, 2. »Anteilnehmen am Schmerz der anderen« und 3. »Gemeinsam die Zukunft gestalten«. Für das Miteinander mit Aussiedlern bedeutet das vordringlich: Hinhören und Erzählen, das Schwere teilen und gemeinsame Aufgaben entdecken34. Damit sind die wesentlichen Aspekte eines heilsamen Sozialisationsprozesses benannt.

Das kann sehr handfest aussehen: »Waldemar wollte partout nicht nach Deutschland«, berichtet Ulla Lachauer. »Er war 16, nach der Ankunft 1989 jahrelang heimwehkrank und sprachlos. In der Enge der Notwohnung war an Lernen nicht zu denken. Irgendwann riss er aus, 40 Tage war er spurlos verschwunden. Plötzlich stand er wieder da, kahl geschoren, in wattierter Jacke, er war in Karaganda gewesen. Und schrie: ›Maaaaamaaaaa! Danke, dass du mich nach Deutschland gebracht hast.‹ Danach hat er noch ›viel Scheiße gebaut‹, ausgestanden war das Drama erst mit Swetlana, einer Deutschen aus Karaganda, die er 23-jährig heiratete. Wirklich und endlich angekommen sind sie, wenn sie demnächst mit ihren drei Kindern das Haus beziehen.«35 Waldemar geht zurück in seine verschwiegene Geschichte (1.); er lässt seine Gefühle (2.) zu – und heraus; und findet (3.) mit Swetlana eine gemeinsame Aufgabe.


5. Neue Wege?

Verstehen wir Integration so, sind wir alle involviert. Noch keiner ist am Ziel. Wer wäre denn schon dort in einem idealen Deutschland, das es gar nicht gibt? Das Land in dem wir leben – und jedes Land, in dem Menschen leben – ist morgen schon wieder anders, als es noch gestern war. Und nur wer unterwegs bleibt, verliert nicht den Boden unter den Füßen.

Die Vorstellung, wir »Deutschlanddeutschen« seien schon da, und die Russlanddeutschen müssten erst noch richtig ankommen, ist viel zu statisch. In Wirklichkeit sind wir alle unterwegs auf einem Weg, dessen Ende wider Erwarten gar nicht abzusehen ist. Allerdings sind unsere Geschwindigkeiten verschieden, die Prägungen und Erfahrungen, die Herkunft und die Alltagskultur, der Glaube und seine Formen (und auch der Unglaube und sein Ausdruck).

Theologisch ist Kirche die Frucht vieler Migrationsgeschichten36, die in Gott ihren Bezugspunkt haben. Vor allem das AT ist voller Weg-Geschichten. Und Bewegung ist auch die entscheidende Figur des Evangeliums: umkehren, nachfolgen, hingehen, kommen. Dies bringt Pluralität mit sich – und die ständige Herausforderung zur Verständigung.

Es beginnt schon damit, dass sich unsere Vorstellungen darüber unterscheiden, worin denn ein »unversehrter gerechter Zustand«, sprich: Integration, besteht. Dahinter stehen differente Voraussetzungen und damit auch verschiedene Bedürfnisse: Einheimische erwarten eine möglichst weitgehende Anpassung der jeweils »Neuen«.

Die »Neuen« dagegen haben das Bedürfnis, den ganzen akkulturativen Stress, in dem sie sich befinden, einigermaßen zu dämpfen. Wenn sie damit zurechtkommen, sind sie zunächst ganz zufrieden. Irene Tröster, russlanddeutsche Soziologin, hat das für Aussiedler herausgearbeitet.37 Wenn die Eltern Arbeit haben und die Kinder gute Berufsabschlüsse, ist das für Menschen, die alles verlassen haben, eben schon unglaublich viel!

Auch unsere Vorstellungen von Gemeinde beruhen auf unvergleichbaren Erfahrungen: »Kirche« ist für Russlanddeutsche in der Regel nicht die gesellschaftlich sanktionierte Großorganisation mit all ihren Einflussmöglichkeiten. Wenn denn Kirche erlebt wurde, war sie die eher kleine Gruppe während der Sowjetdiktatur und auch danach. Kirche im organisierten Sinn gab es noch vor 25 Jahren nicht. »Versammlungen« wussten während der bis in die 80er Jahre reichenden Religionsbedrückung manchmal nichts von der Existenz einer nur wenige Kilometer entfernten Nachbargemeinde – aus Vorsichtsgründen. Von daher hat Gemeinde für Russlanddeutsche eine hohe soziale Dichte und kann von den hiesigen Gottesdiensten mit ihrer individualisierten Liberalität nur enttäuscht werden. Es ist nicht einfach ein kirchliches Milieu, das Einzelne anspricht, sondern eine gruppenbezogene Gemeindeerfahrung.38 Die Präferenz frommer Aussiedler für freikirchlich-pietistische Strukturen ist von daher nur naheliegend. Im Blick auf die mit hohen Risiken verbundene Glaubenstreue der meist älteren »Frommen« stünde uns als Einheimischen hoher Respekt gut an, statt sie vorschnell als Störfaktor im volkskirchlichen Betrieb zu beklagen oder gar zu belächeln.39

Dabei unterscheiden sich auch die Vorstellungen von Leitung und Partizipation. Am besten gelang es freikirchlichen Russlanddeutschen, hier Fuß zu fassen, wenn sie, wie bei den Adventisten, Gemeinden mit klarer Einbindung in eine feste, weltweite Leitungsstruktur fanden.40 Leitung wird dabei analog zur Erfahrung im Sowjetregime eher im Sinne von Herrschaft verstanden41, weniger als delegierte Funktion auf Zeit bei partizipativer Mitverantwortung aller. In manchen (christlichen) Aussiedlergruppen dominieren daher unhinterfragt Familienverbände, die im Umgang mit Kritik nicht geübt sind. Demokratie war nie erfahrbar und ist somit nicht im Blick; Streit als sachliches Ringen ist wenig bekannt und schlägt nicht selten um in Machtkämpfe. Von immer neuen Separationen berichten daher Aussiedlergemeinden der Anfangszeit.


6. Aussiedler können Brückenmenschen sein

Viele Aussiedler befinden sich noch mitten in inneren Migrationsprozessen. Damit diese sich gut entwickeln, braucht es Brückenpersonen, einheimische und zugezogene, Menschen, Christen, die sich bewusst darauf einstellen, dass mancher längst hier Angekommene sich innerlich noch immer auf der Brücke zwischen dort und hier befindet. Es braucht Personen, die nicht behäbig warten, bis die »Neuen« es von sich aus schaffen. Es ist auch gar nicht unwahrscheinlich, dass sie es schaffen – dann aber am Ende ohne Kirche. Denn so haben es die meisten auch in den Jahrzehnten vor der Ausreise geschafft zu leben. Die Mitgliedschaft in der Kirche allein wird »nicht aus sich heraus schon geeignet« sein, die nötige Brücke zu sein.42

Besonders wichtig wird es sein, dass sich Aussiedlerinnen und Aussiedler finden, »die eine Brückenfunktion wahrnehmen können, die in der Gemeinschaft akzeptiert sind, aber aufgrund ihres Bildungshintergrunds und ihrer sozialen Position leichter einen Zugang zu den Ortsgemeinden und ihren Strukturen finden«43. Sie können wertvolle Scharniere sein. Entscheidend ist, Aussiedler nicht nur als diakonische Objekte zu behandeln, als die wir sie anfänglich überwiegend betrachtet haben, sondern als vollwertige Gemeindeglieder und Subjekte ihres Integrationsweges.44 Damit Partizipation möglich wird, müssen wir Einheimischen uns bewusst auf ihr Unterwegssein einstellen und uns eingestehen, dass die uns vertrauten Formen und Strukturen relativ sind. Und wir müssen akzeptieren, dass das Andere, uns Fremde, nicht defizitär ist, sondern eben – anders.

Integration, die Herstellung eines unverletzten gerechten Zustandes, lässt sich nicht für eine Gruppe organisieren. Unverletzt ist der Rechtszustand nur, wenn er uns gemeinsam betrifft. Die Erfahrung von Akzeptanz und Geborgenheit ist es, die den Rahmen dafür gibt. Für Russlanddeutsche, die den Staat als »riesiges Kollektiv des Misstrauens und der Angst« verinnerlicht haben, ist das entscheidend.45 Dass in der Regel »belonging before believing« steht, wie eine Untersuchung unter zum Glauben Gekommenen in der Church of England ergab, bestätigt sich hier. »Integration gelingt dort, wo wir viel vom anderen erfahren und viel von uns selbst zu erkennen geben.«46 Sie ist uns gemeinsam aufgegeben als Gemeindegliedern unterschiedlicher Herkunft und Prägung.47


Anmerkungen:

1 Überarbeiteter Vortrag zur Fachtagung »Brückenschlag zwischen Deutschland und Russland. Toleranz seit Katharina II.« am 27.-28.11.2013 in Berlin, veranstaltet durch die Konferenz für Aussiedlerseelsorge in der EKD.

2 98.134 (1989) zu 93.300 (1956 bis 1986), vgl. Christian Eyselein: Rußlanddeutsche Aussiedler verstehen. Praktisch-theologische Zugänge, Leipzig 32006, 42f.

3 »Gesetz zur Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung und zur Regelung des Aufenthalts und der Integration von Unionsbürgern und Ausländern«, vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung, http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16611/zuwanderung (Aufruf: 28.12.2013).

4 Vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung, http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61643/aussiedler (Aufruf: 28.12.2013): Im Jahr 2011 insgesamt 2.148 Personen, davon 2.092 aus UdSSR-Nachfolgestaaten.

5 Von 2005 auf 2006.

6 Von 1990 bis 2011 insgesamt 2.104.402 Zuzüge aus dem Bereich der ehemaligen UdSSR, vgl. o., Bundeszentrale, Zahlen.

7 Namen geändert.

8 Ulla Lachauer: Unsere Landsleute aus Karaganda, ZEIT-Online 21.4.2009, 1.

9 Viktor Krieger: Bundesbürger russlanddeutscher Herkunft. Historische Schlüsselerfahrungen und kollektives Gedächtnis, Münster 2013.

10 Vgl. Zeitschrift der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, »Volk auf dem Weg« (VadW), 10/2013, 48.

11 Vgl. z.B. zu Massentrauungen von Auswanderern nach Russland in den 60er Jahren des 18. Jh. in Nürnberg: Susanne Borée: Letzte Rast auf dem Zug ins Ungewisse. Nürnberger Kirchenbuch beweist: Viele spätere Wolgadeutsche heirateten in Wöhrd, Ev. Sonntagsblatt aus Bayern, Nr. 12 (24.3.) 2013, 9.

12 Vgl. z.B. Weiterwanderung nach Kasachstan nach Wegfall der im Einwanderungspatent Katharinas II. von 1763 zugesagten Privilegien: Viola Stephan/Gabriele Rosenthal: Migration vor 1941 in den asiatischen Teil der Sojwetunion: Die Familie Wild, in: Gabriele Rosenthal u.a.: Brüchige Zugehörigkeiten. Wie sich Familien von »Russlanddeutschen« ihre Geschichte erzählen, Frankfurt u.a. 2011, 103-140.

13 Ulrich Stewen: Eine kurze Bleibe. Einst bot Mölln Flüchtlingen aus Russland Zuflucht, VadW 10/2013, 41f.

14 Nürnberger Nachrichten, 29.3.2010, 11: »Zehnfach höhere Stressbelastung bei Zuwanderern«.

15 Viola Stephan: Extremtraumatisierende Vergangenheiten: Ab 1941 Trudarmee und Verbannung, in: Rosenthal u.a., Brüchige Zugehörigkeiten, 71-104. 100f.

16 Eyselein: Rußlanddeutsche Aussiedler, 145-148.

17 Vgl. Sonja Owusu Boakye: Eine Familie mit einer fraglichen Familiengeschichte: »Wir mussten 1947/1948 aus Württemberg fliehen und wurden nach Kasachstan deportiert«, in: Rosenthal u.a., Brüchige Zugehörigkeiten, 168-196. Ein gewisser Grundverdacht dieser Studie sei kritisch befragt, ob eine derartige Konstellation generell den Rückschluss auf Beteiligung an Judenpogromen der SS zulässt. – Vgl. Eyselein: Rußlanddeutsche Aussiedler, 148-150.

18 Lachauer: Landsleute, 5.

19 Dmitri Steiz: Vertraute Fremdheit – fremde Heimat. Deutsche Sprache und soziale Integration russlanddeutscher Spätaussiedler in Geschichte und Gegenwart, Marburg 2011, 50-52.

20 Steiz, 117: »Die im rechtlichen Sinn als Deutsche anerkannten (Spät-)Aussiedler wurden in soziokultureller Hinsicht ›sowjetisch‹ sozialisiert und assimiliert, sodass sie nunmehr in der Bundesrepublik sprachlich, kulturell, sozial und mental ›zuhause fremd‹ waren.«

21 Steiz, 67-74.

22 Steiz, 89. 105. 119.

23 Steiz, 95-100. 112f.

24 Steiz, 121.

25 Lena Gorelik: »Sie können aber gut Deutsch!« Warum ich nicht mehr dankbar sein will, dass ich hier leben darf, und Toleranz nicht weiterhilft, München 2012, 132.

26 Gorelik, 240.

27 Der neue Georges. Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch, Bd. 2, Darmstadt 2013, 2652f, Art. integer: u.a. unversehrt, unvermindert, noch ganz, ungeschmälert, voll und ganz.

28 Thomas Prieto Peral: Religion als friedenstherapeutischer Faktor. Erfahrungen aus der Traumaarbeit der Stiftung Wings of Hope, Nachrichten der Evang.-Luth. Kirche in Bayern (= NELKB) 3/2013, 74-78. 78.

29 Darauf verweist Reinhard Schott: Nicht Einheimische oder Fremdlinge, sondern Gottes Hausgenossen. Die religiöse Sozialisation der Spätaussiedler – Folgen für Verkündigung und Seelsorge, DPfBl 8/2009, 404-408. 407.

30 Zur volkskirchlich-marginalen Situation von Aussiedlern s. Walter Graßmann: Lutheraner, in: Lothar Weiß (Hg.): Russlanddeutsche Migration und evangelische Kirchen, Bensheimer Hefte 115, Göttingen 2013, 74-94. 88.90.

31 Lothar Weiß: Die wirtschaftliche und soziale Lage der (Spät-)Aussiedler aus der Sowjetunion, in: ders. (Hg.): Russlanddeutsche Migration, 37-55. 52f.

32 Dieter Brandes: Heilende Erinnerung. Die Initiative »Healing of Memories« ist weltweit aktiv, JMLB 60 (2013), 209-216.

33 Brandes, 214f.

34 Zur Bedeutung der Kombination von Bewahrungs- und Veränderungsimpulsen für die Bewältigung von Verlusterlebnissen: Kerstin Lammer: »Ich bin durch alles hindurchgegangen«. Was Trauer ist und wie sie den Trauernden verändert, P&S Magazin für Psychotherapie und Seelsorge 4/2013, 14-19. 17.

35 Lachauer, Landsleute, 8.

36 Vgl. Ivo Huber: Am Anfang war – die Migration. Christen fremder Herkunft bereichern seit je her unsere kirchliche Kultur, NELKB 6/2013, 178-181. 180.

37 Irene Tröster: Wann ist man integriert? Eine empirische Analyse zum Integrationsverständnis Rußlanddeutscher, EHS Reihe 22: Soziologie, Bd. 385, Frankfurt u.a. 2003; Edgar L. Born: Erfahrungen in der Seelsorge unter Russlanddeutschen, in: Weiß (Hg.): Russlanddeutsche Migration, 222-237. 226.

38 Eberhard Hauschildt: Russlanddeutsche aus der Milieuperspektive, in: Weiß (Hg.): Russlanddeutsche Migration, 238-253. 244.

39 Vgl. Reinhard Schott: Die Organisation der Integration Russlanddeutscher in der EKD, in: Weiß (Hg.), Russlanddeutsche Migration, 207-221. 214-217.

40 Dies gilt u.a. für Adventisten: Holger Teubert/Pavlo Khiminets: Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, in: Weiß (Hg.): Russlanddeutsche Migration, 134-151. 141.

41 Lothar Weiß: Die Leitung russlanddeutscher Migrantengemeinden, in: ders. (Hg.): Russlanddeutsche Migration, 171-185. 171. 175.

42 Beate Sträter: Migration: Fremde Heimat – Heimat in der Fremde? Menschen mit Migrationshintergrund in Kirchengemeinden, in: Claudia Schulz u.a.: Milieus praktisch II. Konkretionen für helfendes Handeln in Kirche und Diakonie, Göttingen 2010, 215-239. 237.

43 Ebd., 237f.

44 Ebd., 239.

45 Schott: Einheimische, 405f.

46 Schott: Einheimische, 406.

47 Vgl. Walter Graßmann: Lutheraner, in: Weiß (Hg.), Russlanddeutsche Migration, 74-94. 92.


 

Über die Autorin / den Autor:

Pfarrer Dr. theol. habil. Christian Eyselein, Jahrgang 1958, Pfarrer der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, Studienleiter am Pastoralkolleg, Dozent am Studienseminar Pfarrverwalter- und Pfarrverwalterinnenausbildung und Privatdozent für Prakt. Theologie an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau.

Aus: Deutsches Pfarrerblatt - Heft 10/2014

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